Abenteuer Schneeschuhwandern - Das ist wichtig zu wissen

von Heiko Gärtner
25.02.2021 19:32 Uhr

Schneeschuhwandern ist nicht schwierig, es sollten jedoch vor allem zu Beginn ein paar Dinge beachtet werden. Dazu gehört natürlich eine passende Ausrüstung, aber auch die Sicherheit. Lawinen stellen eine ernsthafte Gefahr dar und natürlich soll auch die Natur geschützt werden. Bereits vor Jahrhunderten entstand die Art der Wanderung, damit sich die Bewohner eines Berges auch auf Schnee weiter fortbewegen können. Heutzutage gibt es ganze Touren und die Schneeschuhwanderungen erfreuen sich großer Beliebtheit. Damit ihr alles auf eurem nächsten Trip dabei habt und gut ausgerüstet seit, solltet ihr euch die Packliste für eure nächste Schneeschuhwanderung anschauen.

Schuhe zum Schneeschuhwandern

Schneeschuhe gibt es in unterschiedlichster Ausführung.

 

Das A und O - Die richtigen Schneeschuhe

Die richtigen Schuhe sind natürlich eine Grundvoraussetzung für eine solche Wanderung. Der Markt ist mittlerweile sehr groß geworden, da es zu einer echten Sportart geworden ist. Ist man noch Anfänger, dann lohnt es sich zunächst ein Paar Schneeschuhe auszuleihen, bevor man sich selbst welche kauft. So könnt ihr erstmal ausprobieren, ob die Wanderung Spaß macht und in welche Richtung der Schuh gehen soll. Dafür müssen nicht unbedingt Freunde herhalten, die meisten Skiverleihe haben auch Schuhe für eine Schneewanderung.

Die passenden Schneeschuhe sind das A und O

Die passenden Schneeschuhe sind das A und O.

 

Die richtige Kleidung und weitere Ausrüstung

Bei der Kleidung sollte nach dem Zwiebelprinzip vorgegangen werden. Kleidet euch schlau, denn Klamotten ausziehen kann man immer noch. Zunächst sollte aber von absoluter Kälte ausgegangen werden. Vor allem atmungsaktive Kleidung lohnt sich, da man sonst leicht anfängt unter der ganzen Bekleidung zu schwitzen. Auch Wanderstöcke können hilfreich sein. Am besten ist, wenn diese variabel auf die Tiefe des Schnees eingestellt werden können. Das sorgt für einen festen Halt und ihr kommt besser vorwärts. Natürlich gehört auch ein Rucksack mit zum Equipment. Dafür gibt es spezielle Outdoor Modelle, an denen auch Schuhe leicht außen befestigt werden können, damit ihr diese auf schneearmer Fläche leicht wechseln könnt.

Die Lebensabenteurer mit Schneeschuhen im Schnee

Mit passenden Schneeschuhen und guter Winterkleidung perfekt gewappnet für eine arktische Schneeschuhwanderung.

     

Lasst euch als Anfänger von einem Profi führen

Grundsätzlich sollte man auf einer Schneeschuhwanderung nicht allein unterwegs sein. Falls etwas passiert, kann die zweite Person Erste Hilfe leisten oder Hilfe holen. Solltet ihr allein unterwegs sein und euch dann schwerer verletzen, sodass ihr nicht mehr weitergehen könnt, besteht die Gefahr zu erfrieren. Zudem gibt es viele Gletscher und Stellen an denen die Lawinengefahr sehr hoch ist. Wenn kein ortskundiger Führer dabei ist, begibt man sich schnell in Lebensgefahr. Diese Wanderungen werden oftmals unterschätzt. Durch diese Leichtsinnigkeit kommen jährlich viele Menschen ums Leben.

Eine geführte Schneeschuhwanderung

Eine geführte Schneeschuhwanderung.

 

Gehtechnik und Tempo beim Schneeschuhwandern

Je nach Gelände und Untergrund ist es empfehlenswert unterschiedliche Gehtechniken anzuwenden, um Kraft zu sparen und weiterhin einen festen Halt zu haben. Im flachen Gelände ist das noch kein Problem, aber sobald eine Steigung dazukommt sollte man den Entenschritt oder Treppenschritt anwenden, um so sicher und zügig weiter voranzukommen. Vor allem wird dadurch auch viel an Kraft gespart - auf den meisten Routen befindet sich schließlich keine Bushaltestelle und wenn man irgendwann nicht mehr kann, wird es schon schwierig. Deshalb sollte man sich und seinen Körper auch realistisch einschätzen und auf der Grundlage eine geeignete Route wählen.

Respektiert die Natur und wandert nicht allein

Wenn ihr allein unterwegs seit begebt ihr euch nicht nur selbst in Gefahr, sondern gefährdet auch Tiere und Natur. In diesen Gebieten ist man nie wirklich allein und da man sich vor allem abseits der klassischen Pisten bewegt, sind dort viele Tierarten beheimatet. Vor allem im Winter sind diese sehr anfällig und Stress kann sie sogar umbringen. Bedenkt, dass beispielsweise Rehe keine Schneeschuhe haben, aber trotzdem durch den tiefen Schnee müssen. Das ist extrem anstrengend und führt dazu, dass sie nicht wie gewohnt flüchten können, wenn sie sich erschrecken. Lasst daher Bereiche mit dichtem Unterholz oder anderen Bedingungen, von denen ihr vermutet, dass sich Waldtiere hier zurückziehen lieber aus.

Wandern im Tiefschnee ist auch für die meisten Tiere nicht leicht

Wandern im Tiefschnee ist auch für die meisten Tiere nicht leicht.

 

Wenn ihr zu mehreren unterwegs seit, ist es auch gut, wenn ihr euch unterhaltet und so zu erkennen gebt, das ihr da seid. Das führt zwar nicht dazu, dass ihr besonders viele Tiere seht, aber es sorgt dafür, dass sie euch rechtzeitig bemerken und dann in Ruhe entscheiden können, ob sie gehen wollen oder nicht. Denn der Schnee dämpft alle Geräusche und auch, wenn die Tiere noch so wachsam sind, kann es passieren, dass sie von euch vollkommen überrascht sind und dann in Panik geraten, weil sie nicht wissen, wie sie fliehen können. Daher ist es am besten, wenn ihr euch friedlich und respektvoll, aber gleichzeitig auch nicht zu unauffällig verhaltet. Und wenn den Tieren danach ist und sie euch vertrauen, dann kommen sie ohnehin in eure Nähe. Welcher Waldbewohner will es sich schon entgehen lassen, diese ulkigen Zweibeiner auf Riesenfüßen durch den Schnee stapfen zu sehen.

So schön der Tiefschnee zum Schneeschuhwandern auf solchen Bergen auch ist er birgt auch eine Lawinengefahr

So schön der Tiefschnee zum Schneeschuhwandern auf solchen Bergen auch ist, er birgt auch eine Lawinengefahr.

 

Mehr über Schneeschuhwandern und andere Winter-Aktivitäten

Wenn wir nun ein wenig eure Abenteuerlust geweckt haben, dann schaut doch auch gerne noch einmal ein paar andere Reiseberichte an. Solange unser Arktik-Winter-Projekt läuft, findet ihr hier auch viele weitere spannende Tipps und Erfahrungsberichte rund um das Schneeschuhwandern und andere spannende Aktivitäten für den Winter.  

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Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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