Schwedische Fika - Was genau ist das?
Kaum etwas ist in Schweden so bekannt und beliebt wie die sogenannte Fika. Es ist eine besondere Art der Kaffee-Pause, die regelmäßig während der Arbeit stattfindet und die in Schweden so sehr mit zum Tagesablauf gehört, wie Schuhe anziehen und Hände waschen. Da es diese Tradition mit Ausnahme von Finnland und einigen Teilen Norwegens eigentlich nur in Schweden gibt, wird sie auch Schwedische Fika oder meist auf englisch “Swedish Fika” genannt.
Nicht an Zweideutigkeiten denken
Auch wenn sich das Wort Fika für einen Deutschen vom Klang her durchaus etwas zweideutig anhört, ist damit in diesem Fall wirklich nur ein Kaffee-Kränzchen gemeint. Dennoch kommt man um ein versautes Grinsen kaum herum, wenn man von einem Schweden oder einer Schwedin gefragt wird: “Vill du Fika?” Und wie es der Zufall will, macht es für uns auch der Zusatz: “Nein, nein, ich wollte dich nur auf einen Kaffee einladen!” nicht wirklich besser. Denn wenn wir im Deutschen jemanden dazu einladen, noch auf einen Kaffee mit raufzukommen, dann meinen wir ja in der Regel genau das, was wir uns bei den Worten “Vill du Fika?” denken. Aber die Schweden verbinden tatsächlich keine Hintergedanken damit, sondern einfach ein gemütliches beisammen sitzen mit Kaffee und Süßgebäck.
Dank schwedischer Fika den Tag genießen
Am häufigsten begegnete uns die schwedische Fika dort, wo wir Menschen bei der Arbeit antrafen. Bei uns ist es üblich, nach einigen Stunden (Manchmal auch schon nach einigen Minuten) eine Frühstückspause auf der Arbeit zu machen. Später folgt die Mittagspause, meist in der Kantine und dann eventuell noch einmal eine kleine Pause am Nachmittag. In Schweden ist es ähnlich, nur packt man hier nicht einfach an seinem Schreibtisch sein Pausenbrot aus und mümmelt vor sich hin. Denn Fika ist ein Gemeinschaftsevent. Ebenso wie der Kaffee und die Zimtschnecken gehört auch das Miteinander mit zur Fika dazu. Man sitzt gemütlich beisammen, quatscht, tauscht sich aus und lässt Stresse und Sorgen des Tages eine Weile hinter sich.
So wird die Fika zu einer Art Genuss-Ritual, das den Tag angenehm macht, egal wie grau und ungemütlich er sonst auch sein mag.
Fika als schwedisches Nationalgut
Fika ist für die Schweden ebenso Nationalgut, wie der “Heuriger” für die Österreicher. Kein Schweden-Fan wird jemals darum herumkommen, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Fika ist nicht einfach nur eine Kuchenpause oder ein Kaffeekränzchen. Es ist ein Kult, der hier eine Bedeutung hat, die man andernorts vielleicht nicht einmal nachvollziehen kann. Nicht umsonst sagen die Schweden selbst, dass das Wort “Fika” unübersetzbar ist, da jeder Versuch, es mit einem ähnlichen Ritual einer anderen Kultur zu vergleichen, der Sache einfach nicht gerecht wird. Und wie bei allen Dingen mit Kultstatus, gibt es natürlich auch zum Thema Fika jede Menge Souveniers und Fanartikel, von der Tasse bis zum Fika-Poster für das Schlafzimmer. Hier sind einige Beispiele:
- Schwedische Fika ist ein fabelhaftes schwedisches Wort und kann sowohl ein Substantiv als auch ein Verb sein und es kann nicht wirklich direkt ins Englische übersetzt werden. Mit Kaffee, Freundschaft und einem Biss zum Essen - in Schweden ist Fika einfach so viel mehr als nur eine Kaffeepause.
- Der Text im Design lautet: Es gibt immer Zeit für schwedische Fika und es wäre ein tolles Geschenk für den Fika-Liebhaber in Ihrem Leben - vielleicht deine schwedische Kollegin, Freundin, Ehefrau, Ehemann oder Großeltern?
- Material: hochwertiges Leinwandgewebe,kein Rahmen
- Dekoration: Unsere Bilder sind nicht nur praktisch, sondern auch sehr dekorativ. Sicherlich werden sie die Blicke aller Gäste auf sich ziehen: die Reproduktionen berühmter Gemälde, die Karten der Welt, die Aussicht und die Aussicht werden Ihre Umgebung einzigartig und persönlich machen.
Es gibt sogar Fika-Bücher, in denen man neben der Zubereitung des Süßgebäcks auch vieles über die Tradition der Fika lernen kann.
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Es gibt sogar ein Lied über Fika, das man uns gleich voller Stolz präsentiert hat, als wir das erste Mal nach Schweden gekommen sind. Dieses behandelt das Thema mit einer gewissen Selbstironie und ist durchaus sehr unterhaltsam. Deswegen wollen wir es euch nicht vorenthalten:
Wann findet die Fika statt?
Anders als beim englischen Vier-Uhr-Tee, gibt es für die Fika keine spezielle Zeit. In der Regel findet sie sogar mehrmals am Tag statt und dies normalerweise zwischen den regulären Mahlzeiten. Es gibt also meist eine Vormittagsfika (in der Regel, aber nicht zwingend gegen Zehn), eine Nachmittagsfika (ungefähr gegen drei) und nicht selten noch eine Abendfika.
Woher stammt das Wort Fika?
Der Ursprung des Wortes ist genauso typisch schwedisch wie die Tradition selbst. Das Wort entstand aus einer Art Jugend-Slang des neunzehnten Jahrhunderts heraus, bei dem es “hipp” war, die Silben der Worte zu verdrehen. Man konnte durchaus einfach “Kafi” sagen, wenn man eine Kaffeepause machen wollte, aber dann war man eben uncool. Wer etwas auf sich hielt, der verdrehte das Wort und sagte “Fika”.
Mit der Zeit stellte sich heraus, dass diese Art der Kommunikation doch etwas unpraktisch und vielleicht sogar ein wenig dämlich war und man gab sie wieder auf. Doch das Wort Fika blieb bestehen und setzte sich bis heute durch.
Im Schwedischen kann es übrigens sowohl als Verb, wie auch als Nomen und sogar als Adjektiv verwendet werden. Sinngemäß ist der Kontext dabei folgender:
Nomen: “Möchtest du eine Fika” oder “Ich mache gerade Fika”
Verb: “Ich fikare gerade” oder “Wilst du mit mir fikan?”
Adjektiv: “Ich bin fikarich” - Im Sinne von “Ich sehne mich nach Fika” oder “Ich bin Fika-durstig”
Welche Speisen und Getränke gehören zur Fika dazu?
Das traditionelle Getränk zur Fika ist natürlich Kaffee. Daher stammt ja - wie wir nun wissen - auch der Name. In der Regel wird der Kaffee hier sehr schwarz und stark getrunken, wenngleich es auch immer Milch und dazu gibt, wenn man ihn möchte. Gekocht wird er gleich in großen Portionen, wobei es zwei unterschiedliche Methoden gibt. Traditionell wird der Kaffee zur schwedischen Fika nicht aufgegossen wie bei uns. Stattdessen kocht man das Kaffeepulver mit und wartet, bis es sich unten absetzt. Aus praktischen Gründen wird das heute allerdings nicht mehr allzu häufig gemacht und so gibt es in den meisten Fällen auch hier nun Filterkaffee.
Tee, Wasser oder Saft, kann man zur Fika ebenfalls trinken. Man muss dann nur damit leben können, dass man sich als Spalter und Kulturbanause outet.
Zum Essen werden in der Regel Süßspeisen gereicht, wobei es traditionell stets eine große Auswahl gab und eine gute Hausfrau mindestens 7 verschiedene Sorten anbot. Heute ist man da etwas sparsamer und es gibt meist nur noch drei oder vier verschiedene Sorten. Je nach Jahreszeit können die Gebäckstückchen dabei durchaus wechseln, wobei es einige Bestandteile gibt, die unserer Erfahrung nach immer dabei sind.
Auf Platz eins ist dies die Zimtschnecke, ein kleines kringeliges Gebäckteilchen mit Zimt, Zuckerguss und Rosinen. Dicht dahinter kommen die Schokobälle, die meist mit Kokosraspeln bestreut sind. Außerdem gibt es noch eine Reihe weiterer Schnecken, sowie verschiedene Sorten von Kuchen und Keksen. Als Zucker-Verweigerer gab es zu unserer großen Freude in vielen Fällen aber auch herzhafte Kleinigkeiten. Meist Polarbröd (ein weiches, flaches Brot) mit Käse oder Schinken.
All diese Speisen werden hier in den Bäckereien und Konditoreien angeboten, wenngleich es auch durchaus heute noch üblich ist, sie selbst zuzubereiten. Ja, und um ganz offen zu sein, der Griff nach Fika-Gebäck in der Plastiktüte aus dem Supermarktregal wird ebenfalls immer häufiger.