Tag 693: Kosovo – ein unterschätztes Reiseziel

von Heiko Gärtner
25.11.2015 02:53 Uhr

Den ganzen letzten Tag über war es bewölkt gewesen und auch heute morgen war der Himmel wieder von dicken Wolkenschleiern bedeckt. Nur in der Nacht hatten wir einen sternenklaren Himmel, so dass es wieder ordentlich abkühlen konnte. Wie funktionierte das eigentlich, dass die Wolken nachts plötzlich verschwanden und am nächsten Morgen sofort wieder da waren?

Als ich mir die Strecke durch den Kosovo herausgesucht habe, habe ich auch darauf geschaut, ob wir bei unserer Wanderung vielleicht an einigen Sehenswürdigkeiten vorbeischauen konnten. Nichts großartiges, nichts, das einen Massentourismus anziehen würde, aber vielleicht einige Orte, die es sich anzuschauen lohnte. Einen von ihnen sollten wir laut Plan an diesem Tag erreichen. Es waren ein paar Wasserfälle, die aufeinander folgen sollten und die zumindest auf den Bildern im Internet ziemlich beeindruckend gewirkt hatten. Auf dem Weg dorthin mussten wir jedoch zunächst einmal wieder an einigen Müllfeldern vorbei. Es war wirklich schade, dass all dieses stinkende Zeug hier herumlag, denn die Gegend wäre ohne den Müll durchaus schön gewesen. Was veranlasste uns Menschen nur dazu, es uns in unserem eigenen Lebensraum immer so unangenehm wie möglich zu machen? Das ergab doch keinen Sinn!

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Wie wir uns fast hätten denken können, brauchte es für einen anständigen Wasserfall auch etwas, von dem das Wasser herabfallen konnte. Es war also nicht verwunderlich, dass das Gebiet heute noch hügeliger wurde als am Vortag. Schließlich erreichten wir die Stelle, an der sich laut Karte die Wasserfälle befinden sollten. Sehen konnten wir sie jedoch nicht. Es gab nur eine alte, verfallene Brücke, die zu Fuß gerade noch passierbar war. Darunter floss zwar ein Bachlauf, aber er floss ruhig und gemütlich dahin und wollte sich beim besten Willen einfach nicht von irgendeiner Klippe stürzen. Entlang des Ufers gab es einige kleine Trampelpfade, denen wir ins Unterholz folgten, nur um festzustellen, dass sie alle nach einigen hundert Metern irgendwo im Dornengestrüpp endeten. Von einem Wasserfall gab es keine Spur. Schließlich gaben wir es auf und kehrten zur Brücke zurück. Der Weg führte nun wieder steil bergauf, bis auf eine Anhöhe, auf der sich ein weiteres Dorf befand. Sofort als wir dies Dorfgrenze überschritten, wurden wir als neue Maskottchen erkannt. Die Kinder schauten uns wieder fassungslos an, die Frauen blickten schüchtern und verstohlen zu uns herüber, wenn sie sich gerade unbeobachtet fühlten und die Männer begrüßten uns mit freundlichem Lächeln und netten Worten. Es war fast schon ein bisschen viel und wir waren froh, das wir zu zweit waren. Es war natürlich nett gemeint und man fühlte sich auch auf eine etwas ungewohnte Art gewertschätzt und willkommen geheißen, aber trotzdem hatte es so einen leicht unheimlichen Beigeschmack. Ein alter Mann kam auf uns zu, begrüßte uns mit Handschlag und bat uns eine Schachtel Zigaretten an. Nicht eine Zigarette, sondern die ganze Schachtel als eine Art Gastgeschenk für die Besucher seines Dorfes. Sicher hätte er uns auch etwas anderes angeboten, aber die Schachtel war das einzige, was er gerade Griffbereit hatte. Wir lehnten die Zigaretten freundlich an, nahmen aber die Geste dankbar an.

Al wir den Ort wieder verlassen wollten merkten wir, dass wir uns verlaufen hatten. Die Straßen passten einfach nicht mit der Karte überein und da es hier keine Straßennamen und nicht einmal angeschriebene Ortsnamen gab, waren wir alleine etwas aufgeschmissen. Doch die Menschen waren wirklich so hilfsbereit, wie sie sich zeigten und der Mann den ich nach dem Weg fragte nahm uns gleich mit und führte uns bis an die richtige Stelle. Er sprach sehr gut Deutsch, da er während des Kosovo-Krieges als Asylbewerber nach Deutschland gekommen war. Eine Weile hatte er im Anschluss als Türsteher in einer Diskothek gearbeitet, doch dann war er wieder abgeschoben worden und musste hierher zurückkehren. Seine Tochter hatte er noch immer nicht angemeldet, da er hoffte, dass ihre Chancen auf eine deutsche Staatsbürgerschaft stiegen, wenn sie keine vom Kosovo hatte.

Unser Zelt bauten wir wieder etwas außerhalb des Ortes auf, so dass wir ungestört blieben aber dennoch leicht nach Essen und Wasser fragen konnten. Kaum hatte ich das Dorf erreicht, war ich auch schon in eine Traube aus Kindern gehüllt, die mich belagerten und unbedingt alles über mich wissen wollten. Ganz unanstrengend waren sie nicht, aber sie bemühten sich, so respektvoll und höflich zu sein, wie es ging. Schließlich halfen sie mir sogar bei der Essenssuche und fragten ihre Eltern und Nachbarn, ob sie mich unterstützen würden.

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Als ich das Dorf schließlich wieder verließ, verabschiedeten sie sich von mir. Innerhalb des Ortes konnten sie sich frei bewegen, aber verlassen durften sie ihn nicht. Auch dies war etwas, was ich im Vergleich zu Montenegro als sehr angenehm empfand.

„Hast du gut geschlafen?“ fragte Heiko am nächsten Morgen mit einem vielsagenden Blick.

„Geht so!“ sagte ich, „ich fühle mich noch immer etwas gerädert.

„Das glaube ich gerne!“ antwortete er, „du hast dich auch die ganze Nacht gewälzt und sogar immer wieder im Schlaf geredet.“

„Echt jetzt?“ fragte ich überrascht, „das mache ich sonst eigentlich nie!“

„Ich weiß,“ antwortete er, „aber heute hattest du wohl ordentlich was zu erzählen! Ich hab leider kein Wort verstanden aber du hast richtig Laut gesprochen. Irgendetwas scheint dich ganz schön zu beschäftigen.“

Das stimmte tatsächlich. Am Vortag hatte ich den Bericht über die Tage geschrieben, als wir Serbien verlassen und Montenegro erreicht hatten. Es waren die Tage mit den Beinahe-Vergewaltigungen gewesen und beim Schreiben hatte ich sie im Geiste noch einmal durchlebt. Vielleicht hatte ich mich dabei sogar so sehr in sie hineinversetzt, dass sie auch im Schlaf noch in mir arbeiteten. Auf jeden Fall spürte ich, dass ich noch lange nicht wach war und selbst beim Losgehen stand ich noch ein gutes Stück neben mir. Erst als wir am Fluss eine kleine Pause einlegten, hatte ich wieder das Gefühl, am heutigen Tag angekommen zu sein.

Unsere Wanderung wurde heute zu einer Art Wechselspiel zwischen uriger Bauernhofidylle und verwahrlosten Wohnvierteln, die eher den Charakter von Slums hatten. Gerade als wir wieder auf eine Hauptstraße einbiegen mussten, wurden wir von einem Polizeiauto angehalten. Dieses Mal verlief die Kontrolle jedoch ganz anders, als wir es aus Bosnien gewohnt waren. Dort hatten einem die Beamten jedes Mal das Gefühl gegeben, dass man ein Schwerverbrecher sei, nur weil man zu Fuß spazieren ging. Hier war es fast eher eine Art Willkommensgruß. Die Polizisten sprachen uns auf Englisch an und fragten, ob alles in Ordnung sei, oder ob wir etwas brauchten. „Hatten Sie Probleme? Wurden Sie zu irgendeiner Zeit in unserem Land belästigt?“ fragte einer der Beamten.

„Nein!“ antwortete Heiko, „alles in Ordnung. Wir können uns nicht beklagen!“

„Schön zu hören!“ sagte der Mann, „wenn es doch einmal irgendwelche Probleme geben sollte, meldet euch einfach bei uns. Wir kümmern uns um alles!“

Dann bat er uns um unsere Pässe, da er sie registrieren wolle, um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung war. Natürlich kam es im Endeffekt auf das selbe hinaus, wie in Bosnien, aber die ganze Abwicklung war deutlich angenehmer und man fühlte sich weit mehr willkommen.

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Mit unserem Zeltplatz hatten wir dieses Mal hingegen weniger Glück, denn am Ende unserer Etappe stießen wir auf eine Hauptstraße, die wir nicht umgehen konnten. Der einzige Platz, den wir finden konnten, lag in einem engen Tal unterhalb der Straße, direkt hinter den Häusern. Versteckt war das nicht, aber außer ein paar Kuhhirten, die uns von weitem grüßten und einem Mann, der uns am Abend besuchte und sogar noch neues Öl für uns besorgte, blieben wir dennoch weitgehend ungestört.

Für unsere Strom und Internetversorgung durfte ich wieder eines der anliegenden Häuser besuchen. Dieses Mal wurde ich sogar zum Abendessen eingeladen. Das heißt, eigentlich nicht direkt. Ich saß nur einfach in dem Raum, in dem das Abendessen serviert wurde und plötzlich stand es auf dem Tisch. Da ich ebenfalls an diesem Tisch saß, bekam ich auch einen Teller obwohl ich eigentlich gar nicht bleiben wollte.

„Keine Angst, wir geben dir für deinen Kollegen auch etwas mit!“ meinte die Frau, die die Einladung ausgesprochen hatte. Sie war es auch, die das Essen zubereitet hatte, doch selbst nahm sie nicht daran Teil. Nur die Männer aßen, sowie die Großmutter. Es gab eine albanische Spezialität, die aus einer Art Pfannkuchen bestand, der in schmalen Pizzastücken in einer riesigen Pfanne angeordnet wurde, so dass das Gebilde am Ende an eine Sonne erinnerte. Die Pfanne wurde dann im Hof auf einem Feuer erhitzt. Das Gebäck aß man dann mit den Fingern und dippte es entweder in Marmelade, Käse oder andere Dinge ein, die auf dem Tisch standen. Besonders fasziniert war ich davon, dass das Essen in kompletter Stille abgehalten wurde. Niemand sprach und das einzige, was man hörte, waren die Kaugeräusche und der Fernseher, der ganz leise im Hintergrund lief. Verglichen mit den lautstarken Essensgelagen, die hier in Italien abgehalten werden, war es der reine Segen. Es gab einiges, was ich an der albanischen Kultur bis heute nicht verstand und vielleicht niemals verstehen werde. Doch ihre Essenstradition sowie das strickte Alkoholverbot waren mir von vornherein sympathisch. Vor allem nach Ländern wie Kroatien, Serbien und Montenegro, in denen eine halbe Flasche Slivovic oder Raki bereits zum Frühstück mit dazu gehörte, war es sehr angenehm, in ein Land zu kommen, in dem Trunkenheit nahezu ein Fremdwort war. Alkohol verändert die Menschen, vor allem bei dauerhaftem gebrauch, und es war spannend zu sehen, was es mit einem Volk machte, wenn es konsequent darauf verzichtete.

 

 

Spruch des Tages: So viel wird erzählt und so wenig steckt dahinter

 

Höhenmeter: 330 m

Tagesetappe: 15 km

Gesamtstrecke: 12.363,27 km

Wetter: bewölkt und kühl

Etappenziel: Kloster San Antonio, 87010 Terranova Da Sibari, Italien

Hier könnt ihr unser und unser Projekt unterstützen. Vielen Dank an alle Helfer!

Gerade als wir uns in unser Zelt zurückgezogen hatten, begann es zu regnen. Zunächst nur leicht, dann immer stärker und schließlich pendelte es sich bei einer mittleren Sintflut ein. Es regnete die ganze Nacht und auch am Morgen fielen die Tropfen noch immer fleißig vom Himmel. Wir warteten nach dem Aufwachen noch etwa eine halbe Stunde, dann gaben wir es auf. Es würde ewig weiterregnen und auch wenn wir noch drei Stunden warteten, machte es die Sache nicht besser. Wir mussten also im Regen einpacken.

Während ich innen alles vorbereitete machte sich Heiko bereits daran, das Zelt abzubauen.

„Ach du Scheiße, Tobi!“ rief er plötzlich.

„Was ist los?“ fragte ich erschrocken.

„Du hast gestern vergessen, deinen Wagen zuzumachen. Er stand die ganze Nacht offen. Alles ist komplett nass. Da stehen mindestens fünf Liter Wasser in deinem Packsack!“

Völlig entgeistert sprang ich nach draußen um mir das Desaster anzuschauen. Er hatte Recht, der Wagen war fast zu einem drittel mit Wasser gefüllt. Die Computer- und Kamerabeutel hatten wir am Abend rausgenommen und sicher im Zelt verwahrt, aber einige Dinge schwammen dennoch in der Wasserlache herum. Unser Kocher war darunter, ebenso wie der Tauchsieder, ein Buch, das wir noch durcharbeiten wollten, einige Tupperdosen mit Algenpresslingen zur Entgiftung, unser Needleset und eine Packung Reiß. Schlimm war es vor allem für die elektronischen Geräte wie den Kocher und den Tauchsieder, sowie für die Tabletten. Die Tupperdose mit den Utensilien fürs Needlen war komplett wasserdicht und hatte keinen Tropfen aufgenommen. Die anderen Boxen waren da leider weniger Erfolgreich gewesen. Viele der Tabletten waren durchnässt und aufgeweicht, so dass sie nun eher eine dunkelgrüne Algenmasse ergaben. Auch aus der Box für den Kocher konnten wir einen ganzen Schwall an Wasser gießen.

Für einige Minuten hatte der Regen nun zum Glück etwas nachgelassen, so dass wir alles einigermaßen abtrocknen und zumindest nur noch halbwegs klamm einpacken konnten. Heiko schüttete die Packung Reiß in die Box vom Kocher, damit dieser die Feuchtigkeit aufsaugen konnte.

„Wir müssen dann nur hoffen,“ meinte er, „dass kein Reiß in den Kocher selbst gerät. Nicht dass der zu brennen anfängt, wenn wir die Platte das nächste Mal einschalten.“

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Die Frage, die mich an diesem Vormittag jedoch am meisten beschäftigte war, wie und wieso das ganze Malheur überhaupt passiert war. Wie konnte es sein, dass ich ausgerechnet an diesem Abend die Tasche offen gelassen hatte? Was war da nur in mich gefahren? Und wieso war es mir, wenn es mir schon passieren musste, nicht an einem der vielen Tage passiert, an denen es in der Nacht nicht geregnet hatte? Ich konnte nur Froh sein, dass nicht mehr passiert war, aber dennoch musste es ja irgendeinen Sinn machen. Was wollte mir die Situation spiegeln? Dass ich noch immer ein Problem mit Geld und eine große Angst davor hatte, dass Sachen kaputtgehen würden, die ich anschließend nicht mehr ersetzen konnte? Dass die ganze Reise vielleicht an einem seidenen Faden hing der dadurch hielt, dass mir derartige Pannen nicht passierten? Oder dass ich einfach mehr ins vertrauen kommen sollte, dass Dinge immer nur für eine gewisse Zeit bei uns sind und dann durch neue ersetzt werden? Galt es schon wieder, das Loslassen zu lernen und darauf zu vertrauen, dass es eine unendliche Fülle gab, ich also an nichts festhalten musste?

Der Regen wurde wieder stärker und noch ehe wir richtig aufgebrochen waren, waren wir schon nass bis auf die Haut. Wir wanderten den ganzen Vormittag im prasselnden Regen, was uns vor allem das Navigieren etwas erschwerte. Denn unser Handy funktionierte nur, wenn das Display trocken war und hier in der Flachebene gab es ständig jede Menge Straßen zur Auswahl, für die man eine Karte brauchte.

Erst gegen Mittag fanden wir einen trockenen Platz neben einer Statue von Mutter Theresa, an dem wir eine kurze Pause machen konnten. Wir hatten nun schon einige Kilometer im Kosovo gesehen und hatten nun fast das Gefühl, ihn an einem Tag zu durchwandern, wenn es so weiterregnen würde. Doch je weiter wir uns in diesem Land fortbewegten, desto weniger verstanden wir den Aufstand, den man um den Kosovo machte. Es war ein ganz normales Land mit ganz normalen Menschen und es wirkte an vielen Stellen sogar deutlich moderner und gepflegter als beispielsweise Bosnien. Auffällig war auch, dass es hier keine sichtbaren Spuren vom Krieg mehr gab, obwohl der Krieg im Kosovo deutlich jünger war als der in Bosnien.

Schließlich entdeckten wir eine verlassene Bauruine, die Platz genug bot, um unser Zelt darin aufzubauen. Unter dem Dach des Betonhauses hatten wir zumindest die Möglichkeit unsere Sachen einigermaßen trocken zu platzieren und der Regen prasselte nun auch nicht direkt auf unsere Zeltplane. Doch anscheinend wollte uns das Wetter an der Nase herumführen, denn kaum hatten wir das Zelt im Keller des Hauses aufgebaut, hörte der Regen auf und es kamen sogar die ersten Sonnenstrahlen durch. Um damit ausreichend Strom zum Arbeiten zu gewinnen reichte es aber nicht, weshalb ich mich nicht nur auf die Suche nach Essen sondern auch nach einem Anwohner machte, der mir seine Steckdose zur Verfügung stellte. Ich traf dabei auf einen Jungen Mann mit einem langen, dunklen Bart, der ein bisschen aussah, als wäre er ein Rabbi. Er lud mich ein, im Wohnzimmer platz zu nehmen und seine Eltern bereiteten uns in der Zwischenzeit etwas zum Essen vor. Er erzählte mir, dass er mit seinen 28 Jahren bereits drei Kinder hatte. Es sprach gut Englisch und auch ein bisschen Deutsch, weil er einige Freunde hatte, die längere Zeit in Deutschland gelebt haben oder noch immer dort lebten. Früher, so meinte er, habe er auch viel deutsche Musik gehört, so etwas wie Bushido, Sido und dergleichen. Doch inzwischen nahm er seine Religion ernster und die schrieb genau vor, welche Musik erlaubt war und welche nicht.

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Nach unserer Nacht als Kellerkinder stellten wir fest, dass wir zwar dem Regen und der Nässe entkommen waren und dafür aber eine Menge Dreck und Staub eingehandelt hatten. Und diese hafteten natürlich besonders gut an unseren Sachen, weil sie noch komplett feucht waren.

Auch Tagsüber blieb es nun aber trocken und so konnten wir wieder etwas entspannter durch das flache Hügelland wandern. Was wir von oben nicht gesehen hatten war, dass das Land zwar platt, aber dennoch nicht hundertprozentig eben ist. Unsere Freude über das anstrengungsfreie Wandern war also etwas verfrüht, denn auch wenn wir keine wirklichen Berge erklommen brachten wir durch das permanente Rauf und Runter doch einiges an Höhenmetern zusammen.

Trotzdem wir noch immer so gut wie kein Wort in der Landessprache verstanden, kamen wir mit den Einheimischen äußerst gut zurecht. Gleich zwei Mal bekamen wir das Angebot, dass uns jemand mitnehmen wollte, damit wir nicht so viel laufen mussten und immer wieder grüßten uns die Männer freundlich aber mit höflichem Respekt. Mit Frauen hingegen hatten wir so gut wie keinen Kontakt. Auch wenn ich an den Häusern nach etwas zum Essen fragte, sprach ich fast nur mit Männern oder Kindern. Wenn kein Mann im Haus war, liefen die Kinder zu ihren Müttern, diese packten mir etwas ein und ließen es mir dann wieder durch die Kinder überbringen. Nur sehr junge Frauen und Großmütter machten dabei in aller Regel eine Ausnahme. Auch sonst gab es einige Eigenheiten, an die wir uns erst gewöhnen mussten. Als ich später am Abend beispielsweise an eine Tür klopfte, öffneten mir fünf Kinder, die mich erstaunt anstarrten. Die älteste von ihnen las meinen Zettel und rannte damit zu ihrer Mutter. Nach rund zehn Minuten hatte ich eine Tüte voller Gemüse in der Hand, die uns den Abend über versorgte. Doch diese zehn Minuten verbrachte ich damit, vor der Tür zu stehen und mich von den Kinder anstarren zu lassen, ohne dass sich auch nur eines von ihnen rührte oder einen Ton sagte. Zwei Mal nahm ich einen Anlauf, um die unangenehme Situation etwas aufzulockern, doch da mich niemand verstand, blieben beide Anläufe ohne Erfolg.

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Je weiter wir ins Landesinnere kamen, desto mehr mischte sich jedoch ein neues Bild in die Landschaft des Kosovo. Die Dörfer bestanden fast ausschließlich aus größeren Anwesen, die immer von einer hohen Mauer umgeben wurden. Innerhalb dieser Mauern fand das Familienleben statt und hier sorgten die meisten auch dafür, dass sie es sich schön und angenehm gestalteten. Außerhalb der Mauern jedoch wurde relativ wenig Wert auf Schönheit und vor allem auch auf Sauberkeit gelegt. Dadurch gab es ganze Landabschnitte, die zu reinen Müllhalden verkommen waren. Neben den Straßen, teilweise bereits in den Dörfern auf jeden Fall aber kurz davor und kurz danach, lag alles an Müll herum, was man sich nur vorstellen konnte. Von Elektronikabfällen über Bauschutt, Plastikmüll, Altglas und leeren Dosen bis hin zu vergammelten Essensresten. In Bosnien hatte es dafür wenigstens noch einzelne Haufen gegeben, die regelmäßig verbrannt wurden. Hier jedoch verteilte sich der Müll gleichmäßig über den Boden und wartete darauf, dass er irgendwann in ein paar Jahrtausenden zumindest teilweise verrottete. Die Kunst war es nun also, einen Platz zu finden, der weitgehend ungestört und gleichzeitig auch noch Müllfrei war. Heute fanden wir einen solchen Platz in einem kleinen Waldstück kurz vor einem Dorf.

Auch heute fand ich wieder eine nette Familie, die ich am Nachmittag besuchen konnte, um ihren Strom zum Arbeiten zu nutzen. Wieder wurde ich ins Wohnzimmer eingeladen und dieses Mal lernte ich bei dieser Gelegenheit sogar ein traditionell albanisches Wohnzimmer kennen. Die Einrichtung bestand lediglich aus Polstern, die einmal ring um die Wände gelegt worden waren, damit man sich darauf setzen konnte. Es war schlicht, aber ich mochte den Gedanken, dass man hier gemeinsam auf Kissen am Boden saß, wenn man sich traf.

 

 

Spruch des Tages: Alles nass!

 

Höhenmeter: 40 m

Tagesetappe: 11 km

Gesamtstrecke: 12.348,27 km

Wetter: extrem stürmisch

Etappenziel: Gemeindehaus der Kirche, 87012 Centro Sociale, Italien

Hier könnt ihr unser und unser Projekt unterstützen. Vielen Dank an alle Helfer!

So kalt wie die Nacht wurde auch der nächste Morgen. Der Tau, der auf den Bäumen und den Wiesen lag, wirkte sogar schon leicht weißlich, so als wäre er kurz davor zu gefrieren. Während wir das Zelt abbauten, packten wir uns so dick und warm ein, wie es nur ging. Doch kaum hatten wir uns auf den Weg gemacht wurde es auch schon wieder warm, denn die Straße stieg fröhlich weiter an, bis auf eine Höhe von etwas über 1800 Höhenmetern. Bei all den Bergen die wir in letzter Zeit erklommen hatten, war dies doch seit Andorra der höchste.

Irgendwo im Wald, kurz vor dem Gipfel tauchte dann der Grenzposten vor uns auf. Außer den Beamten trafen wir hier auch auf einige Fahrzeuge mit insgesamt zehn amerikanischen Soldaten. Sie standen an der Seite und unterhielten sich, ohne großartige Notiz von uns zu nehmen. Dennoch fielen sie uns auf. Wir wussten noch immer wenig über den Kosovo, aber dass die Amerikaner hier irgendwo ihre Finger im Spiel hatten zeichnete sich immer deutlicher ab. Der Grenzübertritt verlief ansonsten ereignislos. Nicht einmal einen Ausreisestempel bekamen wir. „Stempel gibt es erst an der anderen Seite der Grenze!“ meinte der Beamte nur knapp.

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Doch die andere Seite der Grenze ließ erst einmal auf sich warten. Die Straße schlängelte sich weiter zwischen den Bergen hindurch in ein schier unendliches Niemandsland. Um uns herum gab es nun nur noch steile Hänge und dichte Wälder. Für Wildtiere musste es das reinste Paradies sein.

Nach einer knappen Stunde sahen wir in einem kleinen Tal einige Bauwerke. Hier musste nun dann wohl doch die Grenze sein! Doch als wir näher kamen bemerkten wir, dass es sich dabei lediglich um ein kleines Dorf handelte. Es gab nur einige einfache Hütten sowie eine Reihe von Zelten, wodurch das Dorf aussah, als wäre es nur eine vorübergehende Lagerstätte eines Nomadenvolkes. Es gab einige Felder, ein paar Esel und mehrere alte Frauen, die uns genauso erstaunt anschauten wie wir sie. Auch ihre Kleidung wirkte so, als gehörte sie zu einem Volk der Tuareg oder zu einem mongolischen Klan. Am meisten faszinierte uns jedoch die Toilette, die aus einem kleinen Häuschen bestand, ähnlich wie die die man bei uns immer mit dem Herz in der Tür kennt. Nur wurde es hier direkt über einen kleinen Bachlauf gebaut, so dass die Notdurft, nachdem sie entrichtet worden ist, gleich im Trinkwasser davonschwimmen kann. Wenige Meter unterhalb des Häuschens grasten die Kühe, die ihren gut zerkauten Grasbrei anschließend mit dem Notdurftwasser herunterspülten. Ihnen selber machte das wahrscheinlich wenig aus, denn sie waren es ja gewohnt, am gleichen Ort zu fressen und zu kacken. Aber etwas komisch wirkte es schon.

Nach dem kleinen Nomadendorf im Niemandsland dauerte es noch weitere fünf Kilometer, bis wir die Grenze erreichten. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich wahrscheinlich nicht die gesamten zwei Stunden der Wanderung unsere Reisepässe vorzeigebereit in der Hand gehalten. Mehrere Male war ich schon kurz davor sie wieder einzupacken, in der felsenfesten Überzeugung, dass man den Grenzposten auf der Seite des Kosovo einfach abgeschafft hatte. Dann aber kam er doch noch.

Nach all den Warnungen über die Gefährlichkeit des Krisengebietes Kosovo waren wir fast ein bisschen enttäuscht darüber, wie reibungslos alles vonstatten ging. Es war eine ganz normale Grenze mit einem Wachpersonal, das nicht gerade vor Lockerheit übersprudelte, aber auch keineswegs unfreundlich war.

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„Dober Dan!“ grüßten wir die Beamten auf serbisch.

„Mirëdita!“ korrigierte uns der Mann daraufhin und fügte auf Englisch hinzu: „Die Landessprache hier ist Albanisch. Wenn ihr guten Tag sagen wollt, müsst ihr also Mirëdita sagen.“

„Stimmt!“ rief ich und war ganz begeistert davon, dass uns der Mann gleich ein neues Wort beigebracht hatte. „Wo Sie gerade davon sprechen, könnten Sie uns vielleicht bei ein paar Vokabeln behilflich sein?“

Völlig verdutzt schaute uns der Mann an. In seiner kompletten Amtszeit als Grenzposten hatte er noch nie zwei Wanderer gesehen, die je einen großen Karren hinter sich herzogen. Das allein war schon ungewöhnlich genug. Doch nun auch noch als Sprachlehrer herhalten zu müssen, überstieg seine innere Vorstellungskraft bei weitem. Vor lauter Verwirrung nickte er einfach mit dem Kopf. Sofort zückte ich mein Diktiergerät und begann damit, die ersten Vokabeln abzufragen. Der Mann Antwortete brav und gab uns die wichtigsten Wörter: „Danke, Sprechen Sie Englisch, Deutsch, Spanisch oder Serbisch, Bitte, Ja, Nein, Guten Tag, Auf Wiedersehen“ Dann war seine Bereitschaft erschöpft und wir ließen es erst einmal darauf beruhen.

„Oh mein Gott!“ meinte Heiko als wir die Grenze hinter uns gelassen hatten. „Das lernen wir ja nie!“ Trotzdem wir es jetzt auf dem Diktiergerät haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass wir auch nur ein Wort davon jemals aussprechen können. Geschweige denn auswendig lernen!“

Ganz unrecht sollte Heiko damit wirklich nicht behalten. Albanisch war mit Abstand die schwerste Sprache, die ich je zu lernen versucht hatte und es dauerte ganze drei Tage bis wir in der Lage waren auch nur „Danke!“ zu sagen. Bis zum Schluss gelang es uns nicht, unsere Sätze auswendig zu lernen und so konnten wir nur mit unseren Zetteln kommunizieren. Dafür muss man sagen, kamen wir dann aber erstaunlich gut durch!

Seit wir den Pass hinter uns gelassen hatten waren wir nun permanent bergab gegangen. Doch erst ein knappes Stück hinter der Grenze öffneten sich die Berge zum ersten Mal und gaben einen Blick auf das Tal frei. Vor uns lag es, der Kosovo, als eine gigantische Flachebene umgeben von hohen Bergen. Es wirkte fast unwirklich, so wie das Tal dort eingebettet war. Auf der einen Seite freuten wir uns schon riesig, endlich wieder einmal ein paar Tage lang wandern zu können, ohne permanent bergauf oder bergab gehen zu müssen. Gleichzeitig konnten wir uns aber auch noch nicht so ganz vorstellen, wie man auf so einer Flachebene überhaupt zurechtkommen sollte. Wo wollte man zelten, wenn es keine Berge mehr gab, die einem Sichtschutz gaben? Wälder konnten wir von hier oben nur wenige erkennen. Das meiste waren Straßen und Häuser. Was immer uns dort unten also erwartete, es würde noch einmal spannend werden.

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Die Straße schlängelte sich nun wieder in Serpentinen am Hang entlang und wand sich dabei insgesamt 1200 Meter in die Tiefe. Hinter einer Kurve trafen wir einen Amerikaner mit einem beeindruckend dicken Bauch, der ein paar Worte mit uns wechselte. Er war laut eigenen Angaben im Urlaub, doch das wirkte wenig überzeugend. Sein Reisegepäck bestand nur aus einem Aktenkoffer und auch seine Kleidung war etwas zu geschäftig um als Freizeitkleidung durchgehen zu können. Hätte er einen Schriftzug mit „Dienstfahrzeug“ auf seinem Wagen stehen gehabt, wäre es nicht deutlicher gewesen, dass er sich auf einer Geschäftsreise befand. Warum also hatte er uns angelogen?

Zwei, drei Serpentinen tiefer machten wir eine kurze Rast für ein Picknick um dabei die Aussicht zu genießen. Hier war es noch angenehm ruhig und wer wusste schon, wie es im Tal werden würde. Kaum hatten wir unser Brot ausgepackt, bekamen wir auch schon besuch von ein paar kontaktfreudigen Damen mit üppigen Brüsten. Mit fast unverschämter Zutraulichkeit bestaunten sie unsere Wagen und einige von ihnen schnupperten sogar daran. Dann drängten sie sich dicht neben uns als hätten sie gerade erkannt, dass dies der einzig wahre Picknickplatz im Umkreis von sieben Kilometern ist. Fast gierig machten sie sich an den Brombeersträuchern zu schaffen und wedelten uns dabei mit ihren Hintern direkt vor der Nase herum.

„Kommt schon Mädels, bitte!“ sagte Heiko, „jetzt aber nicht pinkeln oder kacken! Das muss nicht sein! Geht doch einfach ein kleines Stückchen weiter!“

„Muhhh!“ antwortete die junge Dame mit den braunen Flecken ungerührt und kaute weiter an ihren Brombeerblättern. Ihr Hintern befand sich nun direkt hinter unseren Köpfen und langsam bekamen wir wirklich ein ungutes Gefühl. Es passierte nichts, aber wir waren dennoch erleichtert, als sie gemeinsam mit ihren Freundinnen ein Stückchen weiterzog.

Es dauerte noch knapp zwei Stunden, bis wir schließlich das Tal erreichten. Den Überquerung des Grenzgebirges hatten wir also geschafft. Nun brauchten wir nur noch einen ruhigen Zeltplatz und ein Abendessen.

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Unser erster Eindruck von den Menschen passte nicht im Geringsten zu dem, was man uns prophezeit hatte. Die meisten Einheimischen machten einen sehr freundlichen Eindruck und schienen den Serben in ihrer Mentalität deutlich ähnlicher zu sein, als es sich beide Seiten eingestehen wollten. Auch das Land an sich wirkte nicht wie ein gefährliches Krisengebiet. Es sah ein bisschen aus wie in Bosnien, nur dichter besiedelt und viele der Häuser waren sogar in einem weitaus besseren Zustand. Sie waren auch hier nicht übermäßig schön und so etwas wie Putz oder Klinker schien auch hier ein reiner Luxus zu sein, aber es definitiv auch nicht hässlich. Es sah im Grunde aus, wie überall auf dem Balkan.

Auch die Sprache wurde zunächst weit weniger ein Problem, als wir vermutet hatten. Das erste Pärchen, das wir um Essen baten sprach französisch und betrieb sogar einen kleinen Minimarkt in ihrem Garten, aus dem wir uns einige Dinge aussuchen durften. Anschließend trafen wir noch auf einige englisch- und deutschsprachige Einheimische von denen uns einer einlud, in einem kleinen Laden alles zu kaufen, was wir für den Abend benötigten. Von Unfreundlichkeit, fehlender Hilfsbereitschaft oder Ablehnung gegenüber Fremden gab es also keine Spur. Im Gegenteil schien es sogar, als seien die Menschen hier wieder sehr viel angenehmer als in den Nachbarländern. Auch in den folgenden Tagen bestätigte sich dieser Eindruck. Bauten wir beispielsweise unser Zelt in Ortsnähe auf und wurden dabei entdeckt, führte dies in diesem Land nicht dazu, dass man uns stundenlang belagerte. Man behandelte uns mit einem höflichen Respekt und näherte sich dem Zelt nur, wenn wir zuvor ein Zeichen gegeben hatten, dass es uns recht war.

An diesem Abend fanden wir eine kleine Wiese zwischen zwei Maisfeldern, die uns relativ gut versteckt erschien. Dennoch wurden wir vom Besitzer der Wiese entdeckt. Er kam, fragte ob es uns gut ginge und ob wir etwas brauchten, wies uns auf eine Wasserstelle zum Waschen hin, wünschte uns einen schönen Aufenthalt und verschwand wieder.

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Das einzige, was uns nun noch fehlte war Trinkwasser. Dafür machte ich noch einmal einen kleinen Rundgang und kam schließlich an das Grundstück eines älteren Mannes, der gerade dabei war, sich mit seiner Kuh anzulegen. Sie nahm in so sehr in Anspruch, dass er mich überhaupt nicht bemerkte. Einen Moment lang sah es so aus, als hätte er sie im Griff. Dann aber riss sie aus, lief auf die andere Seite des Gartens und schubberte ihren Rücken an einem großen Heuhaufen, den der Mann zuvor hier aufgeschichtet hatte. So schnell er konnte rannte er ihr hinterher und versuchte sie zu stoppen. Doch es war zu spät. Der Haufen neigte sich zur Seite und das Heu verteilte sich gleichmäßig im Garten. Mit großen Augen schaute die Kuh ihn an, so als wolle sie sagen: „Ups! Wie konnte denn das passieren?“

Spruch des Tages: Wo ist denn nun dieser Kosovo, von dem immer alle sprechen?

 

Höhenmeter: 350 m

Tagesetappe: 15 km

Gesamtstrecke: 12.337,27 km

Wetter: bewölkt

Etappenziel: Priesterseminar, 87011 Cassano Allo Ionio, Italien

Hier könnt ihr unser und unser Projekt unterstützen. Vielen Dank an alle Helfer!

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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