Die Wahrheit über die Eurokrise

von Heiko Gärtner
13.04.2016 18:48 Uhr

Die ganze Angelegenheit mit dem Polizeiüberfall hat uns noch für längere Zeit beschäftigt. Wie kann es sein, dass wir solche Erfahrungen nun schon zum wiederholten Male mitten in Europa machen. Die Angst vor Übergriffen, Anschlägen und einer verfallenden Wirtschaft steigt ständig. All dies kommst sicher nicht ohne Grund und langsam aber sicher, fing die Sache an, uns zu interessieren. Wir haben also noch einmal etwas genauer hinter die Kulissen geschaut und vieles von dem verknüpft, was wir in den vergangenen Monaten an Informationen herausfinden konnten. Das Griechenland in der Klemme steckt ist ja bekannt und auch, dass es Europa gerade nicht allzu blendend geht, weiß eigentlich jeder. Die Frage ist jedoch, warum die Dinge gerade so sind, wie sie sind. Die Medien erklären uns einiges darüber, aber wie immer erfahren wir hier nur einen Bruchteil und den meist auch noch verdreht. Was also wird hier wirklich gespielt? Eine Krise ist normalerweise ein kurzfristiges Problem, das auftaucht, weil irgendetwas schief gelaufen ist. Aber stecken wir wirklich in einer Krise? Oder laufen die Dinge vielleicht doch genau so, wie sie laufen sollen? Wenn wir also die Situation in Griechenland verstehen wollen, dann müssen wir zunächst einmal die Situation in Europa und in der ganzen Welt verstehen.

Bei einem Treffen des Wirtschaftsausschusses der Vereinten Nationen am 14. September 1994 sagte der Großindustrielle und Ölmilliardär David Rockefeller: „Alles was wir brauchen, ist ein richtig große Krise und die Nationen werden die neue Weltordnung akzeptieren.“ 12 Jahre nachdem David Rockefeller diese Prophezeiung öffentlich ausgesprochen hat, muss man leider sagen, dass er damit vollkommen Recht hatte. Wir stecken bereits seit Jahren mitten in dieser Krise, ohne dass es uns recht bewusst ist und wir sind täglich mehr bereit, unsere Freiheiten und auch die Souveränitäten unserer Staaten aufzugeben. Bislang ist es noch so, dass die Elite nur aus dem Hintergrund dirigiert und dass die Regierungen zumindest noch offiziell das Sagen haben. Doch wir arbeiten bereits fest daran, dass der Vorhang fällt und die Staaten ganz offiziell von den Kapitalgebern regiert werden können. Nicht irgendwo in einem Dritte-Welt-Land, sondern hier in Europa. Bedenkt dabei nur einmal, dass allein unsere gute Bundeskanzlerin bereits 17 Lobbyisten hat, von denen sie rund um die Uhr belagert wird. Wie viel Selbstentscheidung kann sie also wohl noch an den Tag legen? Und sie ist bei weitem nicht die einzige. Die Macht der Industrie-Elite steigt immer weiter an und alle anderen rücken in den Hintergrund. Wir bekommen diese Entwicklung vor allem durch ein Phänomen mit, das als Eurokrise bezeichnet wird.

Seit seiner Erschaffung hat der Euro weltweit immer mehr an Einfluss gewonnen und wird dem Dollar dadurch langsam ebenbürtig. 40% aller weltweiten Transaktionen werden in Dollar abgewickelt und bereits 20% in Euro. Die City of London wickelt ihre Geschäfte weltweit jedoch in Dollar ab und das soll auch so bleiben. Der Euro war uns ist nicht als Hauptwährung gedacht, sondern nur als eine globale Zweitwährung,. Er darf den Dollar nicht ablösen und um das zu verhindern, ist jedes Mittel Recht. Als der Irak mit seinem Ölmarkt von Dollar auf Euro umsteigen wollte, wurde er plötzlich zu einer Bedrohung der Menschheit erklärt, der wahrscheinlich mit Massenvernichtungswaffen um sich ballern würde, wenn man ihn nicht aufhielt. Also begann man kurzerhand einen Krieg zum Wohle der Menschheit und bombardierte das Land. Als Libyen auf den Euro umsteigen wollte, passierte dort in etwa das gleiche. Plötzlich tauchten überall Terroristen auf, die bombardiert werden mussten, solange, bis die Finanzpläne des Landes wieder vom Tisch waren. In beiden Fällen war Großbritannien an vorderster Front mit im Einsatz. Diese beiden Beispiele zeigen eines sehr deutlich: Wer den Plänen der Elite im Weg steht, dem vergeht schon bald das Lachen! Doch zurück zur Euro-Krise. Wenn etwas ordentlich krachen soll, dann muss man es aus großer Höhe fallen lassen. Hebt man es nur kurz über den Boden, dann macht es höchstens Plopp. Genau darum geht es auch beim Euro. Um Europa in eine Krise zu stürzen braucht es eine starke, einheitliche Währung, die dann wieder zusammenbrechen kann. Bricht eine schwache Währung zusammen, dann macht das kaum einen unterschied, denn sie kann nicht tief fallen. Gibt es lauter Einzelwährungen, dann hat ein Zusammenbruch für das betroffene Land möglicherweise verheerende Folgen, doch es betrifft nur einen kleinen Bereich und der Rest der Welt bleibt weitgehend unberührt. Wenn es also darum geht, eine wirklich große Finanzkrise zu erzeugen, dann braucht man eine starke, gut funktionierende Währung, von der nicht nur eine Nationalwirtschaft abhängig ist, sondern viele. Und genau das ist der Euro. Wenn ein Land eine einzelne Nationalwährung hat, dann kann es sich mit dieser an den internationalen Markt immer mehr oder weniger anpassen. Ist die Wirtschaft gerade mau, fällt der Kurs im Vergleich zu den anderen Währungen, während man den Handel innerhalb des eigenen Landes relativ stabil halten kann. Durch eine Einheitswährung ist dies nicht mehr möglich. Der Wechselkurs von Euro zu Dollar ist überall gleich und befindet sich immer in einem Mittel. Wenn die Wirtschaft nun in einem Land zusammenbricht, dann spürt man es in allen beteiligten Ländern. Auf diese Weise entsteht zwischen den Mitgliedstaaten der EU eine gegenseitige Abhängigkeit, die es zuvor nie gegeben hat und die eine Europaweite Krise überhaupt erst richtig möglich macht. Wenn zu D-Mark-Zeiten die Meldung in den Nachrichten erschienen wäre, dass Griechenland in einer Pleite steckt, die das Land in den Ruin treiben könnte, dann hätten die Menschen bei uns wohl kaum mehr von sich gegeben als ein mitleidiges „Ohh!“ und ein Schulterzucken. Klar ist es schade für die Griechen und sie tun einem ja auch Leid, aber die Dinge sind eben, wie sie sind. Heute ist es jedoch etwas anderes. Wenn Griechenland nun als Euro-Land vor einem Wirtschaftszusammenbruch steht, dann geht das nicht nur die Griechen etwas an, sondern auch uns. Schließlich steht die Stabilität des Euros auf dem Spiel! Wenn nun auch noch Meldungen auftauchen, dass es in Italien, Spanien und sogar in Frankreich nicht viel besser aussieht, dann ist klar, dass wir alle langsam ziemlich Tief in der Tinte sitzen. Ohne den Euro wäre das nicht möglich gewesen. Da hätten wir uns höchstens darüber gefreut, dass wir demnächst in Griechenland und Italien billiger einkaufen können.

Doch was genau passiert bei dieser Euro-Krise eigentlich?

Schauen wir uns dafür zunächst Griechenland einmal genauer an.

Wenn man unseren Medien glaubt, dann ist das Problem in dem Mittelmeerstaat eigentlich ganz einfach. Die Griechen haben jahrelang über ihre Verhältnisse gelebt, haben sich selbst viel zu hohe Löhne und Gehälter gezahlt, haben riesige Renten abkassiert, mit denen sie in Saus und Braus leben konnten und haben auf diese Weise ihre Staatskassen geplündert. Es kam also wie es kommen musste: Der Staat ist vollkommen überschuldet und hat keine Ahnung, wie er sich aus dem Schlamassel wieder herauswinden soll. Also muss wieder einmal der bedachte Mitteleuropäer her und seinem südlichen Nachbarn aus der Patsche helfen. Aber ist es wirklich so einfach? Die Griechen sind ein einfaches Volk, das nicht über die Verhältnisse lebt. Viele bauen ihre Lebensmittel selbst an und die Tendenz zur Luxus- und Wegwerfgesellschaft ist hier bei weitem nicht so weit fortgeschritten, wie in vielen anderen Industriestaaten. Schon 2010 lag das Lohnniveau in Griechenland bei 70% des Euro-Durchschnitts. Die Griechen lebten also schon lange tendenziell unter ihren Verhältnissen und nicht darüber. Auch die Vorwürfe, dass Griechenland ein Rentner- und Sozialparadies sei dass seinen Bürgern mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stellt, als es sich leisten kann, ist nichts weiter als ein Mythos. Zwei Drittel der Rentner bekommen nicht einmal 600€ im Monat. Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe gibt es überhaupt nicht. Daher leben rund 30-40% der Familien in Griechenland komplett von der Rente der Großeltern weil die jüngeren keine Arbeit haben. Sieht so ein Volk aus, das sein Geld zum Fenster hinauswirft und dem man vorwerfen kann, an seiner Verschuldung selbst schuld zu sein? Doch wer ist dann schuld? Um diese Frage zu beantworten, muss man sich die Verschuldung des Staates zunächst einmal genauer anschauen. Wenn die Griechen doch ohnehin schon so wenig Geld für Sozialleistungen ausgeben und als verhältnismäßig armes Volk leben, wie konnte es dann überhaupt zu einer so katastrophalen Verschuldung kommen? Die Antwort ist ebenso einfach wie frappierend: Gar nicht! Die Pro-Kopf-Verschuldung in Griechenland beträgt rund 30.000 Dollar. Das mag im ersten Moment wirklich viel klingen, ist im internationalen Vergleich aber vollkommen lächerlich. Die Pro-Kopf-Verschuldung eines Amerikaners beispielsweise beträgt 200.000 Dollar. Das sind knapp sieben Mal so viel. In Großbritannien ist die Gesamtverschuldung pro Kopf der Bevölkerung sogar noch höher. Es ist die Höchste, die es auf der Welt überhaupt gibt. Trotzdem spricht niemand von der horrenden Überschuldung der Briten oder der Amerikaner. Niemand macht sich Sorgen um eine Krise in diesen Ländern und niemand fordert, dass ihr Wirtschaftssystem mit internationaler Hilfe wieder aufpoliert wird. Doch in Griechenland wurde die weitaus geringere Verschuldung plötzlich zu einem immensen Problem. Warum? Weil Griechenland die zweifelhafte Ehre zukommt, eine ganz besondere Rolle im Marionettenspiel der Elite einzunehmen. Vor einiger Zeit haben Geologen bei Untersuchungen festgestellt, dass Griechenland ähnlich ölreich ist, wie beispielsweise Libyen. Es ist damit ein Land, das die Versorgung mit dem schwarzen Gold, das für unsere moderne Gesellschaft so unvergleichlich wichtig ist, in neue Bahnen lenken kann. Doch treten wir zunächst noch einmal einen Schritt zurück und schauen uns die Karte von Osteuropa von weiter oben an. Griechenland ist als Mitgliedstaat der EU eine Art Außenposten. Die meisten anderen EU-Länder ballen sich zusammen, doch Griechenland liegt versteckt am anderen Ende des Balkans und wird durch einige Nicht-EU-Länder abgeschnitten. Länder, in denen bis vor kurzem Krieg herrschte und die noch immer als Krisenregionen gelten. So war der Balkan einst ein Land, das unter dem Namen Jugoslawien bekannt war und das schließlich in viele Einzelstaaten zerfiel. Diese Trennung war mit einem langen und blutigen Krieg verbunden, von dem sich die meisten beteiligten Kleinstaaten noch immer nicht richtig erholt haben. Doch ging es bei diesem Krieg wirklich um die politischen und religiösen Meinungsverschiedenheiten der unterschiedlichen Volksgruppen, die hier vereinigt waren? Heute weiß kaum ein Einheimischer mehr, warum der Krieg überhaupt stattgefunden hat. Unsere Medien berichteten von Feindschaften und gegenseitigen Hasstiraden, doch unter den beteiligten merkt man davon nichts. Man saß zuvor gemeinsam an einem Tisch und war gut befreundet und ist es jetzt nach dem Ende des Krieges wieder. Warum man sich dazwischen die Köpfe eingeschlagen hat weiß niemand. Es war ein Befehl von oben. Die Politiker wollten den Krieg, also gab es ihn. Doch warum?

Fortsetzung folgt...

Spruch des Tages: Der Mensch ist die einzige Spezies, die dafür bezahlt, auf der Erde zu leben.

Höhenmeter: 180 m Tagesetappe: 12 km Gesamtstrecke: 14.634,27 km Wetter: leicht bewölkt Etappenziel: Privathaus, 51031 Kipoureio, Griechenland

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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