Die Wege trennen sich

von Heiko Gärtner
01.09.2020 08:18 Uhr

Nach unserer Corona-Zwangspause in Frankreich mussten wir unser Konzept noch einmal gründlich durchdenken und ein paar schwere Entscheidungen treffen. Die wohl härteste davon lautete: Unsere Wege trennen sich - zumindest für eine gewisse Zeit. Es war klar, dass wir bei einem weltweiten Reisestopp nicht einfach so weiter machen konnten wie bisher. Also entschieden wir uns dafür, für eine Weile wieder sesshaft zu werden und dann erneut richtig durchzustarten.

Die Hauptstraße in Tann

Die Hauptstraße in Tann

 

Den Bedingungen anpassen

Damit dies jedoch klappen konnte, mussten wir uns zunächst einmal aufteilen und so verabredeten wir uns mit Heikos Eltern, die uns unweit von Neumarkt trafen und Heiko mit neuer Ausrüstung versorgten.

Die Kirche von Tann

Die Kirche von Tann

Wir verbrachten einen tollen Tag in Tann, einem kleinen Ort an einem großen Fluss, in dem wir sogar eine ganze Wohnung für uns bekommen hatten. Es gab ein gemeinsames Mittagessen auf der Terrasse mit dem berühmten Balsamico-Braten von Heikos Mutter. Dann machten wir einen ausgiebigen Spaziergang und schauten uns bei herrlichem Sonnenschein die Gegend an.

Abschiedsessen

Später gab es dann zur Feier des Tages noch ein ordentliches Abendessen mit Rippchen und dann war es auch schon wieder Zeit sich zu verabschieden. Dieses Mal jedoch auf andere Weise, als wir es gewohnt waren. Heiko setzte am nächsten Morgen seine Reise nach Schweden fort, doch ich kehrte fürs erste mit seinen Eltern nach Postbauer-Heng zurück, um von dort aus die nächsten Schritte in die Wege zu leiten.

Das Innere der Tanner Kirche

Das Innere der Tanner Kirche

Die Wege trennen sich, um bestmöglich vorbereiten zu können

Es gab eine Menge zu tun, denn auf der einen Seite wollten neue Sponsoren gewonnen werden, auf der anderen Seite galt es aber auch, dafür zu sorgen, dass wir die nächsten Wochen überstanden. Dazu gehörte auch, dass ich mich zunächst einmal wieder hier ansiedelte und Harz-IV beantragte, um meinen Lebensunterhalt auch ohne das Lebensabenteurer-Projekt beschreiten zu können. Auch darüber gibt es einiges zu berichten, denn die ganze Aktion erinnerte mich nur zu sehr an unsere Obdachlosentour von 2012 und meinen ersten Kontakt mit dem Jobcenter. Aber davon berichte ich euch in den nächsten Tagen. Immer wieder im Wechsel mit Heiko, der euch erzählen wird, wie es ihm auf der Reise nach Schweden weiterhin ergangen ist.

  Spruch des Tages: Die Wege trennen sich Tagesetappe: 15 km Höhenmeter: 158 m Gesamtstrecke: ca. 41.000 km Etappenziel; Ehemalige Pfarrwohnung, Tann, Deutschland
Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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