Tag 1358: Müdigkeitensyndrom

von Heiko Gärtner
20.02.2018 07:10 Uhr

24.08.2017

In letzter Zeit werde ich immer wieder von spontanen Müdigkeitsattacken heimgesucht. Ich bin hell wach und plötzlich von einer Sekunde auf die andere Schlafe ich ein. Manchmal nur für eine Sekunde, manchmal auch für fünf oder zehn Minuten. Meist wenn ich am Computer sitze oder wenn wir mit Leuten zusammen am Tisch sitzen und quatschen, ohne dabei etwas zu Essen. Wenn ich etwas Esse, dann passiert es nicht. Vor ein Paar Tagen bin ich nach einer Pause sogar eingeschlafen während ich mir die Schuhe angezogen habe. Mitten in der Bewegung.

Frau schläft mitten in einem Hörsaal ein.

Plötzlich wird man vom Schlaf übermannt und kommt erst Stunden später wie aus einem Koma wieder zu sich.

Bin ich ein Schlaf-Handler?

Heute Nacht war es ähnlich. Ich hatte mir eigentlich einen Wecker gestellt, oder besser gesagt sogar zwei. Danach hatte ich das Handy auf meinen Nachttisch gelegt und bin eingeschlafen. Heute in der Früh wachte ich Stunden nach dem Weckerklingeln auf, ohne dass ich nur einen einzigen Laut bewusst wahrgenommen hatte. Doch anstatt auf dem Nachttisch lag das Handy nun in meinem Bett. Ich musste es also genommen und zwei Mal hintereinander ausgeschaltet haben, ohne es auch nur im Ansatz mitbekommen zu haben. Langsam wurde die Sache etwas unheimlich. Es schien, als hätte ich phasenweise keinerlei Kontrolle mehr über das was ich tue oder nicht tue. Mein erster Gedanke beim Aufwachen war: „Mal sehen wie viel Zeit ich noch habe, bevor der Wecker klingelt. Als ich dann danach greifen wollte, war ich vollkommen verwirrt, warum es nicht auf dem Nachttisch lag. Um es im Dunkeln überhaupt zu finden, musste ich mich von der Steckdose aus mit der Hand am Kabel entlang tasten.

Das fühlte sich auf jeden Fall nicht so an, als hätte ich etwas im Dämmerzustand getan, sondern viel mehr, als wäre es zu 100% ohne meine Anwesenheit geschehen. So als ob ich Schlafgehandelt hätte und nun vor dem Ergebnis meines Tuns stand, ohne zu wissen, wie es geschehen war.

Schlafwandlerin auf einer Rolltreppe in der Staft

Wie geht man damit im, wenn man im Schlaf unbewusste Handlungen ausführt?

Seelenrisse – Wo und wie verliere ich meine Energie?

Bei Darrel hatten wir damals etwas über Seelenrisse und Seelenfragmata gehört, also Schäden in unserem Energiesystem, durch das die Energie einfach raus lief und verschwand. Genau so fühlte es sich bei mir nun an. Es war nicht das Gefühl, unausgeschlafen zu sein, weil ich mir einen neuen Schlafrhtythmus antrainiert hatte und daher nun weniger schlief als zuvor. Viel mehr hatte ich das Gefühl, auch 7 Tage durchschlafen zu können, ohne dadurch nur ein bisschen munterer oder wacher zu werden. Es fühlte sich an, wie bei Heikos Computer, als er den Akkuschaden hatte. Egal wie viel Energie man auch hinein pumpte, nach wenigen Minuten war sie aufgebraucht und man versank in den Ruhezustand.

Ein Hauptpunkt zu diesem Thema schien ein Problem mit meinem Beckenboden zu sein. Die Bedeutung dieses Muskelareals war mir bislang nie bewusst gewesen, doch offensichtlich hatte ich damit schon seit langem Probleme. Der Beckenboden ist auf energetischer Ebene der Kelch des Lebens, also eine Art Schale, in der sich unsere Lebensenergie wie auch unsere Gefühle sammeln. Ein schlaffer Beckenboden führt zu Mattheit, Energielosigkeit, Konzentrationsschwäche, fehlender Körperspannung, fehlendem Gleichgewicht und vielen mehr. Bei Frauen ist es außerdem die Ursache für ein Absinken der Gebärmutter und wenn der Beckenboden zu sehr erschlafft ist außerdem Inkontinenz sowohl in Bezug auf die Blase als auch auf den Darm die Folge. Mehr über den Beckenboden findet ihr im Artikel „Beckenboden“

Frau im Roten Kleid schläft mit eiem Kissen im Stehen an einem Baum

Wodurch verliere ich so viel Energie, dass ich einfach im Stehen einschlafe?

Müdigkeit als erste Folge des Frei-Seins

Auf der energetischen Ebene habe ich bis vor Kurzem noch an den Marionettenfäden meiner Mutter gehangen, die ich nun nach und nach durchtrenne. Der Nebeneffekt, der sich daraus ergibt, ist jedoch, dass ich nun erst einmal meine gesamte Körperspannung verliere. Wie jede Marionette, die man abschneidet sinke ich erst einmal in mich zusammen, da ich ja nie gelernt habe, auf eigenen Füßen zu stehen. Dazu gehört auch die Spannung in meinem Beckenboden, die ich nicht halten kann und durch die nun eine energetische Öffnung entsteht, die all meine Lebensenergie hinausfließen lässt. Daher versuche ich nun schon seit ein paar Tagen, meinen Beckenboden zu trainieren, bislang offenbar leider nur mit mäßigem Erfolg, denn wirklich fitter geworden bin ich noch nicht und die Energie fließt noch immer aus mir heraus wie sie es will. Dadurch werde ich nun natürlich auch wieder unachtsamer gegenüber Fremdsteuerungen, was den Kontrollverlust nur noch mehr steigert. Nach der heutigen Austestung kam heraus, dass ich nun wieder überhaupt keine Kontrolle mehr über meinen Schlafzyklus habe. Meine Mutter, oder die Kraft in mir, die ich ihr zuschreibe, kann mich nun herumschubsen wie sie es will, mich einschlafen oder aufwachen lassen, so wie es ihr gerade passt. Ich kann es nicht verhindern und nicht beeinflussen.

Übermüdete Frau schläft mitten im Walt an einem Baum.

Wie kann ich lernen, mit meiner Energie zu haushalten und neue Kraft zu schöpfen?

Doch genau das gilt es nun zu ändern. Bislang habe ich immer wieder Rituale gemacht oder mich mit Heilungen versucht, die hätten funktionieren sollen, bei denen es aber auch keinen direkten Nachteil gab, wenn es nicht klappte. Es blieb dann eben alles beim Alten, was zwar nicht gut war, aber ja auch nicht neu. Nun spüre ich zum ersten Mal einen echten Druck. Brauch eine Heilung die Funktioniert, sonst rinnt mit die Lebensenergie davon und ich kann überhaupt nichts mehr machen.

Leider habe ich noch keine wirklich bahnbrechende Idee. Irgendwie muss ich lernen, die Kontrolle über mich zu übernehmen, und das von Grund auf und zwar in letzter Konsequenz und fein säuberlich, nicht husch husch, wie sonst.

Das Gute ist, dass ich mich dieses Mal wirklich darauf einlassen kann, ohne Angst zu haben, dadurch etwas zu vernachlässigen. Denn noch ineffektiver als jetzt kann ich nicht mehr werden.

Spruch des Tages: Man kann doch nicht ständig so müde sein...

Höhenmeter 120 m

Tagesetappe: 26 km

Gesamtstrecke: 25.578,27 km

Wetter: Wetter gemischt aber überwiegend trocken

Etappenziel: Umkleidekabine der Sporthalle, Bridoré, Frankreich

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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