Tag 1146: Pflege der Weinfelder

von Heiko Gärtner
16.03.2017 16:01 Uhr

20.02.2017

Heute war unser letzter Tag in den Pinienwäldern. Gegen Ende lichtete es sich sogar schon etwas und wir konnten wirklich die ersten Weinfelder sehen, auf denen der berühmte Bordeaux heran reift. Nicht jetzt natürlich, um diese Jahreszeit reift hie überhaupt nichts. Im Gegenteil, es ist die Zeit in der die Reben zurückgeschnitten und ihre kurzen Ästchen an den langen Drahtschnüren angebunden werden. Immer wieder standen vereinzelte Feldarbeiter in den großen Weinplantagen herum und bewegten sich langsam mit ihrer Arbeit vom Anfang einer Weinreihe auf ihr in der Ferne verschwindendes Ende zu. Wer hier arbeitete brauchte auf jeden Fall eine gute Portion Gelassenheit und Hingabe, wenn er nicht vollkommen durchdrehen wollte.

Zum Übernachten bekamen wir dieses Mal wieder ein altes Pfarrhaus. Gut war es, dass wir auf diese Weise mit dem Kirchenvorsteher ins Gespräch kamen, der uns erzählte, dass die Fähre, die wir am nächsten Morgen nehmen mussten nur vier Mal am Tag fuhr. Einmal um 7:30, einmal um 10:30, einmal um 17:00 und einmal um 18:30. Am frühen Nachmittag, also zur günstigsten Zeit für eine Überfahrt, gab es leider keine. Wir hatten also nur die Wahl, entweder verdammt früh aufzustehen, um nach 15km Wanderung die 10:30 Fähre zu erwischen, oder bis um 17:00 Uhr mit der Überfahrt zu warten und dann Abends vielleicht in die Bredouille zu kommen. Wir entschieden uns schweren Herzens und noch schwererer Augenlieder für die erste Variante.

Spruch des Tages: Das ist mal eine Arbeit, für die man wirklich Geduld braucht.

Höhenmeter: 20 m Tagesetappe: 25 km Gesamtstrecke: 20.989,27 km Wetter: sonnig, sommerlich und warm Etappenziel: Veranstaltungssaal, 33680 Saumos, Frankreich

Hier könnt ihr uns und unser Projekt unterstützen. Vielen Dank an alle Helfer!

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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