Reise um die Welt: Soweit die Füße tragen

So weit die Füße tragen...

Heiko Gärtner und Tobias Krüger machen eine Reise um die Welt – nur zu Fuß und für einen guten Zweck

Osterhofen. Es ist Anfang Sommer bei der Reise um die Welt. Die Fähre von Griechenland nach Italien ist überfüllt, nicht mit Geflohenen. Es sind Menschen, die in Italien auf den Feldern arbeiten werden, zur Ernte. „Sklaven“ nennt Heiko Gärtner die Menschen hier, die aus vielen Ländern stammen. Sie sitzen auf dem Boden, das Deck ist randvoll, bewegen kann sich Gärtner nur noch im „Himmel und Hölle“- Modus. Bedrückend. Aber die Stimmung ist gut, es wird gegrüßt.

Das Panorama der Schifffahrt von Passau

Zusammen mit seinem Gefährten Tobias Krüger, alias „Mönch Franz“, ist Heiko Gärtner auf Weltreise – zu Fuß, vorerst durch Europa. Die Fähre nach Italien war das einzige Fortbewegungsmittel, das sie in den vergangenen zwei Jahren in Anspruch genommen haben – auf dem Rückweg von Rumänien, Bulgarien, Mazedonien, Albanien und eben Griechenland.

Jetzt, am Ende des Sommers sind die beiden in Osterhofen angekommen, um die Schwester von Gärtner besuchen. 18 500 Kilometer haben sie bislang bei der Reise um die Welt zurückgelegt und zahlreiche Missstände gesehen.

Solche Notsituationen sind auch Grund für die Reise von Gärtner und Krüger: Für insgesamt vier gemeinnützige Projekte laufen sie durch Europa und sammeln je Kilometer einen Geldbetrag von ihren Sponsoren. Die Projekte unterstützen unter anderem Rollstuhlreparaturen in Afrika, die Rekultivierung von Wüsten oder auch indigene Völker, die immer wieder beraubt oder übergangen werden, denen aber die rechtliche Kompetenz fehlt, um sich dagegen zu wehren. „Wir haben über 2000 Projekte analysiert, und dabei nur wenige gefunden, die den Menschen wirklich helfen, ohne dabei etwas in die eigene Tasche zu wirtschaften“, sagt Heiko Gärtner. Bei diesen Vieren sind sie fündig geworden.

Survival Profi Heiko Gärtner zu Fuß auf der Reise um die Welt

Vor Antritt der Reise im Jahr 2014 arbeitete Gärtner (37) als freier Trainer in einer Wildnisschule. Dort hat er Krüger, 31 und studierter Pädagoge, kennengelernt. Eine Geistesfreundschaft entstand, gewissermaßen auf das erste Gespräch. Gemeinsam schmiedeten sie den Plan, der kapitalistischen Gesellschaft und dem Leben in Versicherungen den Rücken zu kehren. Geld brauchten die beiden auf ihrer Reise nicht: Bis jetzt haben sie immer ein Unterschlupf in den Gemeinden oder bei der Kirche gefunden. Gärtner zückt ein Bündel Scheine aus der Hosentasche, wirft es auf den Tisch vor ihm. „Nichts als Papier für uns.“

Das „Papier" haben die beiden von Menschen bekommen, denen sie auf ihrem Weg weiterhelfen konnten. Gärtner hat sich über die Jahre medizinisches Fachwissen angeeignet, sich mit Experten getroffen, Fachliteratur gewälzt, alles wie ein Schwamm aufgesogen. Die Abhängigkeit von Ärzten hat ihn wie auch Krüger schon immer gestört. Der Mensch sollte sich selbst diagnostizieren können, meinen beide – „Antlitz-Diagnose“. Davon handelt auch das Buch, das sie gemeinsam geschrieben haben, verständlich für den Laien. „Krankheiten auf einen Blick erkennen“ heißt es.

Gärtners Fachwissen übersetzt Krüger in einen weniger komplexen Verhalt, in kleine Geschichten. „Wir ergänzen uns perfekt“, sagt Krüger. In früheren Projekten, wo es darum ging Geld zu verdienen, seien sie immer gescheitert. Seitdem das nicht mehr so ist, klappt es einwandfrei. Dass die Gefährten nach den bereits gelaufenen 1009 Tagen, in denen sie nie mehr als zwei Tage an einem Ort geblieben sind, müde oder ausgelaugt wären, davon ist nichts zu merken. Im Gegenteil, am nächsten Tag geht es weiter nach Regensburg, ein Tagesmarsch.

Tierische Begegnungen sind etwas Besonderes auf der Reise

Nur noch 17 Länder im Norden Europas fehlen ihnen bei der Reise um die Welt. Aber auch alle anderen Kontinente wollen die beiden bereisen, dort durch jedes einzelne Land laufen und in den Gemeindesälen schlafen, oder eben im mitgebrachten Zelt – ihr Gepäck wiegt rund 150 Kilogramm. Ein Leben wie Nomaden.

Auf den langen Strecken, die die Freunde oftmals über Pilgerwege führten, entdeckte Krüger viele Parallelen zu Franz von Assisi, dem Begründer des Franziskanerordens. Die Faszination trieb ihn so weit, dass er sich zu einem Franziskaner-Mönch weihen ließ. In seinem alten Leben durfte er nicht der sein, der er sein wollte, seine Eltern hatten es untersagt. Nun lebt er sich aus, macht das, was er machen möchte. Und das ist neben dem Mönch-Sein nun einmal auch die Welt zu Fuß zu bereisen. Ihr altes Leben vermissen der Mönch und sein Freund nicht. Auch der Gedanke an die Heimat ist ihnen fremd. „Für uns ist Heimat da, wo wir Freunde haben, sie ist also personengebunden. Das kann überall auf der Welt sein.“ Den Sauerbraten, den die Mutter von Gärtner aber hin und wieder nachsendet, auf den freuen sich die beiden dann doch immer wieder. Und auch den anstehenden Grillabend in Neumarkt, der Heimat von Gärtner, lassen sich die beiden nicht entgehen. Zwei Tage Fußmarsch noch.

In Italien zogen sie bei ihrer Reise um die Welt von Süd nach Nord, vorbei an Plantagen und endlos weiten Feldern. Sie trafen die Menschen, denen sie auch auf der Fähre begegneten – die „Sklaven“. Schuftend, ein Euro die Stunde, bei 40 Grad auf dem Feld, unmenschlich. Trotz der Torturen, gegrüßt haben die Arbeiter sie stets.

Eine Weltreisebrotzeit im angenehmen Schatten

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In der vorliegenden Hörbuchversion wurden die Highlights von Thackers Reise um die Welt seinem gleichnamigen Buch entnommen. So bekommt der Hörer quasi einen komprimierten Einblick in die Welt der Couch-Surfer. Gelesen wird das ganze von keinem anderen als Oliver Rohrbeck, dessen Stimme für diesen Stoff wie geschaffen ist. Für alle die es interessiert, ist hier euer Link von Amazon dazu.

Im Kindergarten und der Jugendarbeit, wird spielerisch die Reise um die Welt erklärt. Die Kinder bauen gemeinsam Fahrzeuge um sich später auf der Reise fort zu bewegen. Gebraucht wird: ein Schiff, ein U-Boot, eine Eisenbahn, ein Flugzeug und einige Straßenfahrzeuge wie z. B. ein Bus oder ein PKW. Für mehr Informationen gibt es diese Information für euch.

Ein Film über 50.000 Kilometer per Anhalter, über die Ozeane mit dem Schiff und Nachwuchs in Mexiko. Erzählt euch WEIT. Die Geschichte von einem Weg und der Reise um die Welt ist ein bunter und besonders authentischer Film über die außergewöhnliche Reise eines jungen Paares, das in den Osten loszog, um dreieinhalb Jahre später zu dritt aus dem Westen wieder nach Hause zu kehren. Ohne zu fliegen und mit einem kleinen Budget in der Tasche erkunden sie die Welt, stets von Neugierde und Spontanität begleitet.