Tipps zum Selbst-Folieren: Welche Möbelfolie ist die beste?
Möbelfolien sind eine großartige Erfindung, wenn es darum geht, aus alten, unschönen Möbeln ohne großen Aufwand und hohe Kosten wieder etwas Neues, modernes und ansprechendes zu erschaffen. Mit wenigen Handgriffen bekommt der alte Couchtisch oder der vergilbte, hässliche Küchenschrank einen vollkommen neuen Look und wirkt, als hätte man ihn gerade erst neu gekauft. Doch bei der Wahl der richtigen Klebefolie gibt es einiges zu beachten, da es hier in Sachen Qualität enorme Unterschiede gibt. Mit der falschen Möbelfolie kann allein das Folieren selbst bereits zu einem Horrortrip werden. Und wenn man es nach viel Mühe und blanken Nerven dann endlich geschafft hat, sein Möbelstück einigermaßen aufzuhübschen, kann es sein, dass diese Freude nur von kurzer Dauer ist. Die erste Frage, die ihr euch beim Selbst Folieren daher stellen solltet, lautet: „Welche Möbelfolie ist die beste?“ Und zwar die besten für genau mein Vorhaben! Denn auch dabei gibt es große Unterschiede und nicht jede Folie eignet sich für jeden Verwendungszweck. Hier sind ein paar Tipps, die ihr beachten solltet, um die optimale Möbelfolie für euer Selbst-Folierungsprojekt zu finden.
1. Kriterium: Die Folienqualität
Bei Möbelfolien gilt leider in den meisten Fällen die Devise: Wer billig einkauft, kauft zweimal. Das bedeutet, dass es zwar eine Menge wirklich billiger Möbelfolien auf dem Markt gibt, dass diese das wenige Geld, das sie kosten in den meisten Fällen aber leider auch nicht wert sind. Denn das Problem bei diesen Folien ist in der Regel, dass sie sehr dünn produziert werden. Dadurch verziehen sie sich beim Aufkleben extrem leicht, wodurch Falten, Blasen, Knicke und andere unschöne Makel entstehen. Außerdem haben diese Folien den großen Nachteil, dass man sie zumeist nicht korrigieren kann. Das heißt, wenn ihr euch beim Aufbringen der Klebefolien einmal vertut, was durchaus leicht passieren kann, könnt ihr die Folie in den meisten Fällen anschließend wegwerfen. Denn spätestens beim Abreißen vom Möbelstück zieht sie sich wie ein Kaugummi. Nicht selten reißt sie dabei sogar ein oder wird an einigen Stellen so dünn, dass sich die Farbbeschichtung auf der Oberseite deutlich verändert. Man kann sie dann zwar vielleicht trotzdem noch verwenden, aber in den meisten Fällen sieht das Möbelstück danach noch schlechter aus, als vor dem Folieren.
Achtet also darauf, dass eure Möbelfolie eine gute Festigkeit und auch eine gewisse Steifheit besitzt. Es sei denn – und hier kommt nun eine große Ausnahme – ihr wollt damit gewölbte Oberflächen bekleben. In diesem Fall kommt es darauf an, dass die Folie sehr flexibel ist und sich auch bis zu einem gewissen Maß gut dehnen lässt. Aus diesem Grund haben Autofolien eine gänzlich andere Struktur als Möbelfolien. Denn bei Möbeln habt ihr es in den meisten Fällen mit ebenen oder gebogenen Oberflächen zu tun. Hierfür sind feste und robuste Folien optimal. Erkennen könnt ihr die Qualität einer Möbelfolie, indem ihr sie an einer Kante zwischen Daumen und Zeigefinger nehmt und ein wenig hin und her reibt. Fühlt sie sich dabei robust, etwas unflexibel und fest an, handelt es sich um eine hochwertige Klebefolie. Spürt ihr hingegen, dass ihr ihre Form bereits mit einem leichten Druck von Zeigefinger und Daumen verändern könnt und fühlt sie sich zudem labbrig, weich und dünn an, dann solltet ihr die Finger davon lassen und euch für ein anderes Produkt entscheiden.
Gute Möbelfolien lassen sich auch noch einmal von eurem Werkstück lösen, wenn ihr dabei vorsichtig vorgeht und sie sind vor allem später im Alltagsgebrauch deutlich stabiler und langlebiger. Schließlich wollt ihr ja wahrscheinlich nicht gleich schon wieder von vorne mit dem Folieren anfangen, wenn ihr die letzten Möbel gerade erst beklebt habt.
2. Kriterium: Hilfreiche Eigenschaften zum selber Folieren
Ein weiterer Punkt bei der Frage danach, welche Möbelfolie die beste ist, sind die Eigenschaften bei der Verarbeitung. Hochwertige Möbelfolien besitzen eine Art Luftkammern oder Luftkanäle, die in die klebende Unterseite der Folie eingeprägt sind. Da dies nicht leicht zu erkennen ist, solltet ihr beim Hersteller oder Händler danach fragen. Diese Kanäle sorgen später beim Auftragen der Folie auf das Werkstück dafür, dass sich eventuelle Lufteinschlüsse einfach nach außen transportieren lassen. Dadurch wird verhindert, dass sich beim beklebten Objekt später Luftblasen bilden, die zum einen unschön aussehen und zum anderen Angriffspunkte für Beschädigungen der Folie darstellen. Ohne die Luftkammern ist es extrem schwer, die Folien blasenfrei aufzukleben und ich kann euch versichern, das wird euch in die Verzweiflung treiben.
Eine weitere große Hilfe beim Selbst Folieren sind Zentimeter-Linien auf der Folienrückseite. Das Mag banal klingen, kann euch aber sehr leicht vor großen Verlusten durch Verschnitt und Ausschuss bewahren. Denn durch die Vorgedruckten Hilfslinien erkennt ihr sofort, ob ihr beim Ausmessen im richtigen Bereich seid, oder ob etwas verrutscht oder verkehrt eingezeichnet ist. Nichts ist ärgerlicher, als eine Klebefolie perfekt auf einem Möbelstück aufzubringen und dann festzustellen, dass sie am Ende zwei Zentimeter zu kurz ist.
3. Kriterium: Die Klebebeschichtung
Wie der Name bereits sagt, besteht eine Klebefolie natürlich immer aus zwei Komponenten, der Folie und der darauf aufgebrachten Klebeschicht. Auch hier gibt es große Unterschiede in der Qualität, was man daran erkennt, dass manche Folien ewig halten, wenn sie einmal verklebt wurden, andere aber nicht. Hierzu müsst ihr euch am besten auch wieder beraten lassen, da es keine zuverlässige Möglichkeit gibt, dies im Voraus selbst herauszufinden. Jedenfalls keine, bei der man nicht den geballten Zorn des Folienhändlers auf sich zieht, weil man seine Laden mit lauter Folien beklebt, um zu sehen, wie gut es hält. Doch selbst dann hätte man noch immer nur eine Momentaufnahme und weiß nichts darüber, wie gut die Haftwirkung über einen langen Zeitraum hinweg bestehen bleibt, wie der Kleber auf Hitze und Kälte reagiert oder wie er mit Feuchtigkeit oder Trockenheit zurechtkommt.
Natürlich hängt die Klebekraft eurer Möbelfolie immer auch vom Untergrund ab, auf dem sie aufgebracht wird. Vor allem natürlich auch von dessen Sauberkeit. Aber dennoch gibt es Folien, die generell besser halten und andere die sich leichter lösen. Erkundigt euch zudem vor einem Kauf, ob eine Folie auch für euren individuellen Einsatzzweck geeignet ist. So gibt es Folien, bei denen ein hervorragender und langlebiger Klebstoff verarbeitet wurde, der aber nicht dafür ausgelegt ist, hohen Temperaturen standzuhalten. Dies kann dann ein Problem werden, wenn es beispielsweise um das Folieren von Möbeln in der Nähe eines Herdes, Ofens oder Kamins geht.
Ähnliches gilt auch für Bereiche, in denen die Folien extremer Kälte, intensiver Sonneneinstrahlung, starker Luftfeuchtigkeit oder gar permanenter Nässe ausgesetzt sind. Hier solltet ihr euch zuvor gut Informieren und beispielsweise nach entsprechenden Erfahrungsberichten umschauen.
4. Kriterium: Die geeignete Musterung der Möbelfolien
Natürlich lässt sich nicht sagen, dass eine Möbelfolie mit einem Entchen-Motiv darauf die beste Möbelfolie ist, oder dass ein schlichter Holz-Imitat-Druck allen anderen vorzuziehen sei. Dies ist Geschmackssache und jeder muss für sich entscheiden, welches Foliendesign am besten zum Stil seines Wohnraums passt.
Worauf man aber sehr wohl achten sollte ist, ob die Art des Foliendesigns für das Vorhaben, das man plant auch wirklich geeignet ist. Dabei gilt die folgende Faustregel: Je komplexer die das Projekt zum Selbst-Folieren ist, desto schlichter sollte der Folienaufdruck sein. Schranktüren und andere große glatte Oberflächen beispielsweise lassen sich auch mit einem komplexen Design sehr gut folieren. Wenn es allerdings um Möbel mit vielen Kanten, Ecken und Bereichen geht, in denen man immer wieder neu ansetzen muss, solltet ihr eine Folie mit einem Druck wählen, den man beliebig aneinander setzen kann, ohne dass man dabei die Ansatzkanten erkennt. Sehr dankbar sind dabei vor allem Möbelfolien mit leichter Holzmaserung oder Steinoptik.
Fazit: Folie gut, alles gut
Wenn ihr euch gleich am Anfang Gedanken darüber macht, welche Möbelfolie für euch, die passende ist und wenn ihr darauf achtet, hier eine gute Qualität zu nehmen, dann könnt ihr euch eine menge Arbeit sparen. Wie es weiter geht, wenn ihr die Folie erst einmal gefunden habt, erklären wir euch unter anderem im folgenden Video:
Wo kann ich qualitativ hochwertige Möbelfolie kaufen?
Wenn ihr Möbelfolie im Baumarkt kaufen wollt, müsst ihr hier ganz besonders gut auf die Qualität achten, da hier oft auch sehr minderwertige Folien angeboten werden. Hilfreicher ist es daher oft, in Fachgeschäfte, Bastelläden oder Teppichfachhandel zu gehen und sich hier direkt beraten zu lassen. Auch bei Online-Angeboten müsst ihr genau schauen, was euch hier verkauft wird. Achtet dabei besonders auf Rezessionen und Erfahrungsberichte, da ihr die Folienqualität anhand von Fotos oft nur schwer einschätzen könnt. Wir selbst haben dabei unterschiedliche Anbieter getestet und unter anderem sehr gute Erfahrungen mit den Möbelfolien von Resimdo gemacht.