Tag 1172: Wie Träume manipuliert werden können

von Heiko Gärtner
25.04.2017 00:05 Uhr

19.03.2017

Heikos Geburtstagswoche ist nun bereits wieder vorbei und es kommt uns vor, als wäre sie wie an einem einzigen Tag verflogen. Trotz einiger Momente, die uns weniger zugesagt haben, war es doch insgesamt eine sehr angenehme, schöne und geschenkreiche Zeit, die einer Geburtstagswoche durchaus würdig war. Wir hatten viele schöne, idyllische Wanderungen erleben dürfen, konnten zwei Mal an sehr schönen Plätzen ein Picknick machen und einmal sogar ein Mittagsschläfchen mit Meditation (Ja, eigentlich sollte es kein Schläfchen, sondern nur eine Meditation werden, aber das ist immer leichter gesagt als getan). Wir hatten für hiesige Verhältnisse ein abwechslungsreiches und gutes Essen mit mehreren Omelettes, einem Döner, mehreren Pizzen, einem Lachs-Abendbrot, frischem Gemüse, edlem Käse und vielem mehr, hatten eine Badewanne und wurden bis auf eine Ausnahme immer sehr gut und schnell aufgenommen. Sogar das Wetter hatte recht gut mitgespielt. Durch und durch also eine gelungene Zeit. Vor einigen Tagen hatte uns Shania in einer e-Mail von einigen Träumen berichtet, die sie in der Nacht zuvor gehabt hatte. Es waren recht beängstigende Träume, nicht weil sie so verstörend oder alptraumhaft waren, sondern viel mehr, weil sie ihr ein schlechtes Gefühl in Bezug auf ihren weiteren Weg machten. Es waren Träume, die Sorgen in einem weckten, die man zuvor nicht hatte. Wir fanden später heraus, dass es in diesen Träumen anders als gewöhnlich nichts zu deuten gab, da es keine echten Träume im Sinne von Verarbeitungsprozessen ihres Unterbewusstseins waren, sondern Traumfilme oder -Botschaften, die sie von außen durch einen Verwirrer bekommen hatte. Jemand manipulierte in ihren Träumen herum, so wie sie zuvor real durch den Kontakt mit anderen manipuliert wurde.

Vorgestern dann hatte sie eine ganz andere Erfahrung in dieser Richtung. Sie saß auf der Arbeit und bemühte sich nicht vollkommen wahnsinnig zu werden, als sie plötzlich eine Art Vision oder einen Tagtraum bekam. Sie sah einen Wolf, der auf sie zukam und ihr Kraft gab, so dass sie den Rest des Tages deutlich besser durchstehen konnte. Hier fanden wir später heraus, dass Heiko dieser Wolf war. Als wir nun noch einmal darüber nachdachten fiel mir auf, dass beides vom Grundprinzip her sehr ähnlich war. Jemand anderes, also ein anderer Gottpartikel dringt in das Unterbewusstsein ein und bringt einem auf diese Weise eine Nachricht oder ein Bild. Der Unterschied bestand lediglich im Inhalt. Einmal ging es darum, Shania Angst zu machen und einmal darum ihr Kraft zu geben und sie zu stärken. Spannend aber ist, dass weder deine der Verursacher der Angstträume noch Heiko aktiv und bewusst etwas getan haben. Heiko hatte sich an diesem Tag nicht hingesetzt und gesagt: "So, jetzt schicke ich der Shania mal meine Präsenz in der Erscheinung eines Wolfes um ihr Kraft zu geben, damit sie diese grauenhafte Arbeitszeit übersteht." Genauso wenig glaube ich, dass sich einige Abende zuvor ihr Puppenspieler aufs Sofa gelegt und gesagt hat: "Dann schauen wir doch mal, wie wir Heidi in ihren Träumen heimsuchen können, damit sie die Verwandlung zu Shania nicht durchläuft!"

Wir haben deswegen nun einmal ausgetestet, wie diese Eingriffe in die Träume oder in da Unterbewusstsein geschehen. Tatsächlich braucht es dazu nur eine energetische Verbindung, also irgendeine Art von Energiekordel, die den eigenen Geist mit dem anderen verbindet, sowie eine gewisse Präsenz und eine entsprechende Grundhaltung. Zu beiden, zu Heiko wie auch zu ihrem Puppenspieler hat Shania eine starke, emotionale Bindung und beiden ist sie wichtig, so dass sie jeweils einen starken Fokus auf ihr haben, bzw. so dass sie ihnen präsent ist. Dadurch haben beide die Voraussetzungen, dass sie mit ihr, bzw. mit ihrem Unterbewusstsein in Verbindung treten können. Für den Inhalt der Traum-Botschaft ist nun ihre generelle Grundhaltung ihr gegenüber entscheidend. Der Puppenspieler ist stets in Sorge, dass sie ihm als Seelengefäß und Marionette verloren gehen könnte. Seine größte Präsenz ist also Angst und das Gefühl, sie irgendwie festhalten zu müssen. Heikos Fokus hingegen liegt auf ihrer Entwicklung und Wandlung, sowie darauf, sie beschützen und ihr Kraft geben zu wollen. Seine stärkste Präsenz ist also das Beitragen und Unterstützen. Der Rest geschieht automatisch. Alles ist eins. Die Traumbotschaft kommt also an und wird einmal als manipulativer Angsttraum und einmal als stärkende Vision wahrgenommen.

Wo wir nun gerade schon dabei waren haben wir gleich auch noch ein paar weitere Austestungen vorgenommen und uns wieder einmal einen Überblick über unsere Herzensverstöße verschafft. Heiko lag wie üblich bei 0 Verstößen, Shania bei 58 Verstößen und ich hatte 11970, was für meine Verhältnisse auch recht gut ist. Meine Sanktion bestand aus einer kleinen Selbst-OP. Ich habe ja bei Heiko in den letzten Tagen ja immer mal wieder ein Muttermal oder so eine Hautveränderung abgeschnitten. Heute durfte ich das bei mir selbst machen. Das Problem war nur, dass es eine Stelle im Gesicht war, die direkt unter dem Brillenbügel lag, so dass ich sie entweder nicht erreichen, oder mich dabei nicht sehen konnte. Alternativ hätte ich auch einen blauen Zehennagel aus meinem rechten mittleren Zeh reißen können, aber das war dann doch eine Nummer zu viel für mich. Nicht dass der Nagel durch die Druckstelle, die bei den neuen Schuhen entstanden ist ohnehin in den nächsten Tagen abfallen wird, aber für den Moment saß er doch noch etwas zu fest, um mich auf das Spiel einzulassen. Ich habe erst einmal eine halbe Stunde vor dem Spiegel gestanden und Blut und Wasser geschwitzt, während ich versuchte, irgendwie an den hässlichen Hautfleck neben meinem Auge zu kommen. Dann gab ich es auf uns suchte meine alten Kontaktlinsen heraus.

Jetzt konnte ich zwar etwas sehen, aber wirklich weiter war ich trotzdem nicht, da ich mit der Spiegelverkehrtheit nicht zurecht kam und noch immer keine gute Schneideposition fand. Am Ende wurde es dann Teamwork. Heiko brachte Hautstelle und Schere in die richtige Position und kontrollierte, dass alles genau so saß, wie es sitzen sollte. Dann drückte ich drauf und führte den Schnitt aus. Es wurde ein klarer, sauberer Schnitt und auch wenn es sich komisch anfühlte war es bei weitem nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Geschmerzt hat es gar nicht, nur das Gefühl war komisch.

Spruch des Tages: Es gibt nichts, das nicht manipuliert werden könnte.

Höhenmeter: 160 m Tagesetappe: 26 km Gesamtstrecke: 21.482,27 km Wetter: sonnig und frühlingshaft, teilweise mit kaltem Wind Etappenziel: leerstehendes Haus der Gemeinde, 72160 Tuffé, Frankreich

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Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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