Tag 1244: Auf dem Trans Pennine Trail durch Stadt und Wildnis

von Heiko Gärtner
15.09.2017 07:13 Uhr

31.05.2017-02.06.2017

Über die folgenden drei Tage gibt es wenig zu berichten. Irgendwie mussten wir das zentrale Städtewirrwarr von England durchqueren und das auf möglichst angenehme Weise. Wenn man bedenkt, wie unwirtlich diese Gegend zum Teil ist, gelang uns das gar nicht mal so schlecht. Vorgestern wurden wir für die Bemühungen am Abend sogar mit einer heißen Badewanne entlohnt und durften in einem Hotel übernachten. Die Badewanne war natürlich der Knaller, aber davon abgesehen war uns unsere Kirche am folgeabend dann doch lieber. Sie lang einfach nicht mitten an der Hauptstraße, sondern an einem Berghang mitten in einem nahezu unbewohnten Tal. Hierher waren wir über den sogenannten Trans-Penine-Way gelangt, einen Fernwanderweg, der Zentralengland mit Schottland verbindet. An einigen Passagen war er unsere absolute Rettung da man auf ihm der Zivilisation hervorragend ausweichen kann. Leider ist er nur zu kleinen Teilen wirklich ausgebaut und besteht zum großteil aus Pfaden die dann auch noch mit lauter Zaunübertritten versperrt sind. Doch für einige Kilometer konnten wir ihm auf einr alten verlassenen Bahnschiene mtten durch die Berge wandern und bekamen dabei nicht einmal die nahegelegenen Straßen besonders mit.

Ebenso abruppt wie er begonnen hatte endete dieser Weg leider auch wieder, denn die alten Bahngleise hatten hir einst durch einen Tunnel geführt, der für Radfahrer und Fugänger leider nicht zugänglich gemacht wurde. Stattdessen musste man nun auf steilen, holprigen Trampelpfadn oben über den Berggipfel ausweichen. Im gegenüberliegenden Tal kamen wir dann an ein altes Adelshaus zu dessen Grund auch die kleine Kapelle, in der wir nächtigen durften.

Von hier aus mussten wir am nächsten Tag einige Hürden überwinden, Schafsweiden durchqueren und Zäune übersteigen, um wieder auf den Trans Panine Way zu gelangen, der uns wieder zurück in die Zivilisation führte. So schön der Weg vielerorts auch war, so gab es doch eine Sache, die uns durchgängig etwas störte. Es war das Gefühl, permanent eingesperrt zu sein. Denn anders als die Fernwanderwege, auf denen wir sonst reisten, war dieser fast durchgängig von Zäunen umgeben, die verhinderten, dass man auch nur einen Meter vom Weg abgehen konnte.

Spruch des Tages: Wenn Sie glauben, dass Abenteuer gefährlich sind, probieren Sie es mit Routine – die ist tödlich (Paolo Cuelho)

Höhenmeter: 140 m

Tagesetappe: 22 km

Gesamtstrecke: 22.768,27 km

Wetter: Sonne und Wind

Etappenziel: Hikers and Bikers Bed and Breakfast, Hadfield, England

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Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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