Tag 1315: Race of Legends

von Heiko Gärtner
13.01.2018 20:51 Uhr

27.07.2017

Auf den letzten Kilometern bis zu unserem gestrigen Etappenziel waren die Straßen seltsam verändert. Es begann mit ein paar Hinweisschildern und Werbeplakaten, dann kamen kleine und größere Tribünen hinzu und schließlich waren weite Teile des Straßenränder in dickes Schaumgummi eingepackt.

Blau metallisch glänzender Oldtimer

Blau metallisch glänzender Oldtimer

Zunächst dachten wir, dass wir gerade ein großes Event verpasst hatten, doch dann sahen wir Männer, die weiterhin am Aufbau der Straßenbepolzterung arbeiteten.

Als Heiko dann noch einen Blick auf ein Plakat mit der Aufschrift „Race of Legends“ erhaschte, war klar, dass wir hier auf dem zukünftigen Schauplatz des wahrscheinlich härtesten und gefährlichsten Motorradrennens Europas standen.

Mir sagte der Name nichts, aber Heiko wusste noch von früher, dass es kaum ein Motorsportevent gab, das Jahr für Jahr so viele Todesopfer forderte, wie das Race of Legends. Und wenn man sich hier einmal umsah, dann war dies auch kein Wunder. Der Routenverlauf führte über die ganz normalen Nebenstraßen, die sich kreuz und quer durch das Gelände schlängelten, vorbei an Wiesen, Wäldern, Privathäusern, Stacheldrahtzäunen, Hofeinfahrten, Baumstümpfen und vielem mehr.Die Straßenbeläge waren in einem geradezu erbärmlichen Zustand und man hatte größere Schlaglöcher sowie Gullydeckel und ähnliche Fallen einfach notdürftig mit weißer Farbe umsprayed, damit man sie leichter erkennen konnte.

Teilweise war der Asphalt zudem so rutschig und schmierig, dass wir selbst beim Wandern schon aufpassen mussten, dass wir nicht ausrutschten.

Oldtimer Cabrio

Oldtimer Cabrio

Alles was links und rechts der Straße ein Hindernis sein könnte, wurde mit den Matten umpolstert, die aber noch immer so hart waren, dass man sich weh tat, wenn man nur dagegen lief. Wie sie einem das Leben retten sollten, wenn man mit rund 250km/h dagegen prallte, war uns ein Rätsel. Aber wahrscheinlich sollte es das auch gar nicht.

Oldtimer roter Mini

Oldtimer roter Mini

Angekommen in unserem Zielort stellten wir fest, dass die Rennstrecke nicht nur für Motorradfahrer genutzt werden sollte. Am Abend fand bereits ein Oldtimer-Treffen statt, zu dem auch ein Rennen auf besagtem Parcours gehörte. Mit weniger Geschwindigkeit und deutlich geringerem Risiko natürlich.

Fortsetzung folgt...

Spruch des Tages: On the road again!

Höhenmeter: 90 m

Tagesetappe: 16 km

Gesamtstrecke: 24.846,27 km

Wetter: Erst Sonne, dann Regen

Etappenziel: Pfarrhaus, Bridgetown, Irland

Hier könnt ihr uns und unser Projekt unterstützen. Vielen Dank an alle Helfer!

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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