Tag 1341: Fährenbuchung mit Hindernissen

von Heiko Gärtner
27.01.2018 20:36 Uhr

10.08.2017

Es heißt, „wenn du Gott zum Lachen bringen willst, dann mach einen Plan!“ In unserem Fall hatte Gott heute mal wieder ein bisschen mehr zu lachen.

Reiseplanung am Outdoorcomputer

Reiseplanung am Outdoorcomputer

Da planten wir nun bereits seit über einer Woche, unsere Fähre von Cork aus nach Frankreich zu nehmen und richteten unseren kompletten Tagesablauf auf dieses Ziel aus. Nun stellte ich zufällig fest, dass die Fähre, die einmal in der Woche von diesem Hafen aus abfuhr, bereits vollkommen ausgebucht war. Wir hatten uns Gedanken darüber gemacht, ob wir für die 15 Stunden Fahrt wohl noch eine Kabine bekommen würden und nun bekamen wir nicht einmal mehr einen Platz an Deck. Hätten wir uns darauf verlassen, dass diese Fähren ähnlich funktionieren wie die von Igumenitsa oder Caley aus, hätten wir uns weitere 10 Tage durch das komplexeste Gebiet unserer Reise gekämpft, durch eine Industriegroßstadt gequält und am Ende festgestellt, dass wir in der Fall saßen. So aber machte ich eine sonderbare Entdeckung. Wir hatten sämtliche Alternativfähren ausgeschlossen, weil diese von einem Punkt im Südosten der Insel aus fuhren, was uns wie ein übertriebener Umweg vorkam, den wir zwingend vermeiden wollten. Tatsächlich aber hatte die Geografie des Landes getäuscht und der Alternativhafen lag sogar gute 20km näher als der Hafen von Cork. Zudem gab es, wie wir später erfuhren sogar ein Franziskanerkloster in der angrenzenden Stadt, was unsere Punktlandung deutlich erleichtern könnte.

Viel Technik sorgt nicht immer für eime groß Erleichterung.

Viel Technik sorgt nicht immer für eime groß Erleichterung.

Um nicht schon wieder ins offene Messer zu rennen, riefen wir gleich von unterwegs die Hotline der Fähre an und bestellten uns einen Platz. Das war nicht so leicht, wie es vielleicht klingen mag, denn ich verstand ungefähr jedes zweite Wort der Telefonistin und sie in etwa jedes zweite von mir. Allein herauszufinden, ob es noch freie Kabinen gab, wurde zu einem Staatsakt und an ein Gespräch über Sponsorpartnerschaften war nicht einmal zu denken. Bleibt nur zu hoffen, dass die geduldige Dame unsere Kreditkartennummer, die Namen und unsere Mailadresse nach dem siebten Buchstabierungsversuch richtig verstanden hat.

Fortsetzung folgt...

Spruch des Tages: Wie schön, dass die moderne Technik unser Leben erleichtert.

Höhenmeter. 140 m

Tagesetappe: 17 km

Gesamtstrecke: 25.311,27 km

Wetter: Regen und peitschender, kalter Wind

Etappenziel: Privates Gästezimmer, Saint-Sulpice, Frankreich

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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