Tag 477: Die Wahrheit über Kernenergie - Teil 2

von Heiko Gärtner
27.04.2015 19:18 Uhr

Fortsetzung von Tag 476:

Die Frage ist also, warum diese schnellen Brüter im Verhältnis zu normalen Atomkraftwerken so gut wie gar nicht im Einsatz sind. Ist es nicht sonderbar, dass wir seit Jahrzehnten über eine Frage diskutieren, dessen Antwort wir bereits kennen, ohne jedoch darauf zurückzugreifen? Ein großer Haken an der Sache mit den schnellen Brütern ist natürlich, dass sie nicht mehr so gut kontrollierbar sind. Das meine ich nicht im technischen Sinne, denn sie sind nicht gefährlicher als jedes andere Kernkraftwerk auch. Doch der hoch aufwendige und komplexe Anreicherungsprozess, der nur von wenigen großen Konzernen durchgeführt werden kann, fällt bei dieser Methode weg. Damit wäre quasi jedes Land, das über eine Uranmiene und die technischen Möglichkeiten eines schnellen Brüters verfügt, in der Lage, sich vollkommen unabhängig von anderen mit Energie zu versorgen. Bis vor kurzem wurde auch in Deutschland noch Uran abgebaut. Hätten wir dieses in Form von schnellen Brütern verwendet, dann wären wir mit unserer Energieversorgung nicht mehr von anderen Ländern abhängig gewesen. Und das gleiche gilt natürlich auch für alle anderen Nationen, auf dessen Gebiet es Uran gibt. Stellt euch vor, was das für Dorn im Auge jener Menschen und Firmen sein muss, die den internationalen Energiemarkt kontrollieren und somit alles beeinflussen können, was sie wollen. Dies ist genau jene Art von autonomer Energieversorgung, die den guten Herren Rockefeller damals in jener Konferenz, die Hartmut Bachmann miterleben durfte, zur Weißglut brachte. Kein Wunder also, dass dieser Kraftwerkstyp so gut wie nie gebaut wurde. Abgesehen davon hat er aber natürlich noch einen zweiten Nachteil. Denn wenn das gesamte Uran so umgewandelt wird, dass am Ende nur noch harmloser Schrott übrig bleibt, dann kann man damit keine Bomben mehr bauen und damit beraubt man sich natürlich des größten Nutzens, den ein Atomkraftwerk überhaupt hat.

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Doch die Brütertechnik ist nicht die einzige, mit der man das Uran vollständig oder zumindest zu großen Teilen nutzen könnte. Bereits seit Ende der 70ger Jahre gibt es den sogenannten Integral Fast Reaktor mit dem man das Uran 238 fast zu 99% nutzen kann. Mit dieser Reaktortechnik könnte man die Erde mit den vorhandenen Uranquellen für Jahrtausende mit Strom versorgen, ohne dass ein radioaktiver Abfall übrig bleiben würde. Doch die Produktion dieses Reaktortyps wurde direkt nach seiner Entwicklung auf politischer Ebene wieder gestoppt. Dafür verantwortlich waren die Präsidenten Carter und Clinton. Beides übrigens Präsidenten, deren Wahlkampf von den Bilderbergern also in erster Linie von der Rockefellerfamilie finanziert wurde. Aber wahrscheinlich gibt es da keinen Zusammenhang.

Eine weitere weitgehend unbekannte und fast vollständig unbenutzte sichere und saubere Alternative zu den herkömmlichen Kernkraftwerken sind die Thorium-Reaktoren. Wie der Name schon sagt funktionieren diese mit Thorium anstelle von Uran, einem Element, das auf der Erde etwa zehnmal so häufig vorkommt, wie sein bekannterer Kollege. Aus energiewirtschaftlicher Sicht ist Thorium für die Stromerzeugung bei weitem Sinnvoller als Uran, da es erstens deutlich günstiger ist, und da es zweitens mit diesem Brennelement zu keiner unkontrollierten Kettenreaktion kommen kann, so dass die Unfallgefahr deutlich geringer ist. Außerdem entstehen weder waffenfähiges Plutonium noch strahlende Abfälle und man kann die Reaktoren in der Größe eines Containers bauen. Doch das, was hier wie ein Vorteil aussieht, ist gleichzeitig wohl auch der Grund, warum die Reaktoren zwar gebaut werden könnten, aber nicht gebaut werden.

Ihr seht also, es mangelt uns nicht im Geringsten an Möglichkeiten zur sicheren und umweltfreundlichen Energiegewinnung mit der Hilfe von Kernreaktionen. Es mangelt uns viel eher an der Bereitschaft, diese auch einzusetzen was wiederum die Frage aufwirft, warum das so ist. Denn auch heute noch gibt es Menschen und Firmen, die an unterschiedlichen Methoden arbeiten, um aus dem angeblichen Atommüll sichere und einfache Energiequellen zu bauen. Darunter ist auch eine Firma Namens TerraPower, die daran arbeitet, einen Reaktor in der Größe eines Feuerlöschers zu produzieren, der über einen Zeitraum von 50 bis 100 Jahren Strom liefert, ohne dass er gewartet werden muss. Auch bei diesen Mini-Reaktoren bleibt am Ende nichts übrig, das noch in irgendeiner Weise gefährlich wäre. Diese sogenannten Laufwellenreaktoren funktionieren mit einer geringen Menge an angereichertem Uran und setzen ihre Kettenreaktion dann über Natururan oder abgereichertes Uran aus den Atommülllagern fort. Dabei entsteht immer eine kleine Menge an Plutonium 239, das sofort wieder zerfällt und seine Energie freigibt. Nach Angaben von John Gilleland, dem Präsidenten von TerraPower könnte man mit dem momentan vorhandenen Atommüll den Energiebedarf der Menschheit mit solchen Reaktoren ein komplettes Jahrtausend abdecken. Und dies, bei einem Energieverbrauch wie in den USA. Damit hätte man mit einem Schlag sämtliche Energieprobleme und gleichzeitig auch die Atommüllendlagerungsfrage für lange Zeit geklärt.

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Doch auch hier gibt es einen kleinen Haken. Denn obwohl die Reaktoren bereits 2008 ganz groß angekündigt wurden, sind sie noch immer Zukunftsmusik. Es wurde noch immer kein einziger von ihnen wirklich gebaut. Die Technik wurde nur in Form von Computersimulationen durchgespielt und es heißt, dass noch immer daran gefeilt werden muss. Auf der einen Seite ist es natürlich sehr nobel, wenn die Firma auf den großen Profit erst noch einmal verzichtet, um sicher zu gehen, dass alles auch wirklich sicher funktioniert, bevor man in die Produktion geht. So ein ehrenhaftes Verhalten gibt es schließlich nicht oft in der freien Wirtschaft. Doch was einen etwas komischen Beigeschmack an der Sache hinterlässt ist die Tatsache, dass es derartige Reaktoren eigentlich bereits seit den 5oger Jahren gibt. Und seit dieser Zeit sind sie auch permanent im Einsatz, sogar unter extremsten Bedingungen. Sie werden nur nicht im zivilen Rahmen eingesetzt, sondern zu militärischen Zwecken. Mit genau solchen Reaktoren werden seit nunmehr 65 Jahren U-Boote und Flugzeugträger angetrieben. Wenn es also möglich ist, Reaktoren für militärische Zwecke so sicher zu bauen, dass man gefahrlos darauf schießen kann, dann stellt sich doch die Frage, warum man die Technik zivil nicht ebenfalls nutzt. Und wenn eine Technik bereits seit 65 Jahren nicht nur bekannt ist, sondern auch permanent eingesetzt und verbessert wird, dann dürfte es doch eigentlich kein großes Thema sein, das Zeug einfach auf den Markt zu bringen. Jedenfalls nicht aus technischer Sicht. Es liegt also die Vermutung nahe, dass hier schon wieder andere Gründe dafür verantwortlich sind.

In diesem Zusammenhang ist es daher auch interessant, dass die Hauptinvestoren für dieses neue Reaktoren-Projekt ausgerechnet Toshiba, jener japanische Großproduzent von Reaktoren, der sich erstaunlich diskret aus der Fukushima-Affäre heraushält, und Bill Gates sind. Das gerade der Microsoftentwickler nun ins Atomreaktoren-Geschäft eingestiegen ist, wirft vor allem deshalb ein paar Fragen auf, weil er als Mitglied der Bilderberger einer der engsten Vertrauten der Rockefeller ist. Es ist kaum anzunehmen, dass die beiden hier in unterschiedliche Richtungen arbeiten, ohne dass dies zuvor abgesprochen wurde. Wenn also die Rockefeller alles daran setzen, den Erfolg der Atomkraft zu verhindern und einer ihrer größten Schützlinge dabei ist, den absoluten Highlight-Reaktor zu entwickeln, dann wird weder das eine, noch das andere ohne Grund passieren. Könnte es also sein, dass Bill Gates hier ganz bewusst die Hand auf ein Projekt gelegt hat, an dem ewig geforscht werden soll, ohne dass es je auf den Markt kommt? Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass solche bahnbrechenden Technologien kurz erfunden werden und dann für immer in der Schublade verschwinden.

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Doch vielleicht gibt es sogar noch einen zweiten Grund für das Interesse des Microsoft-Entwicklers an den Minireaktoren. Die Rockefeller und damit auch Bill Gates tauchen bereits an anderen Stellen immer wieder im Zusammenhang mit einer neuen Weltordnung auf, also der Idee, die Gesellschaft, so wie wir sie heute kennen, noch einmal völlig neu umzustrukturieren und die Menschen noch direkter kontrollierbar zu machen. Das an dieser Stelle komplett auszuführen würde jetzt zu weit gehen, doch wir werden später noch einmal darauf zurückkommen. Jetzt möchte ich erst mal nur einen Gedanken in den Raum stellen, bei dem jeder selbst überlegen kann, was er damit anfängt.

Wir hatten bereits zu beginn dieses Themas einmal die Frage in den Raum gestellt, wieso so viele Kernkraftwerke an Orte gebaut werden, die offensichtlich so ungünstig dafür sind. Nicht nur Fukushima wurde so gebaut, dass es früher oder Später zu einer Katastrophe kommen musste. Auch in den USA gibt es viele Kraftwerke, die ebenfalls direkt an der Küste stehen und damit besonders Anfällig für Flutwellen und Tornados sind. Das gleiche findet man in Brasilien und sogar auf Hawaii, also einer Insel, die praktisch nur aus aktiven Vulkanen besteht. Auch in Deutschland stehen die Atomkraftwerke gerne auf jenen Stellen, die als besonders instabil gelten, was bei unserer geothermischen Stabilität keine einfache Sache war. Gleichzeitig befinden sich die Kraftwerke gerne in der Nähe von Ballungsgebieten. Eines von beiden könnte man verstehen. Man sucht gezielt sichere Gebiete aus, die in der Nähe von Großstädten sind, damit man den Strom nicht weit transportieren muss, oder aber man versucht sie soweit wie möglich in unbesiedeltes Gebiet zu verfrachten und nimmt dafür in Kauf, dass dies vielleicht nicht so besonders stabil ist. Aber was veranlasst einen dazu, ein Kernkraftwerk auf gefährlichem Terrain in Großstadtnähe zu bauen?

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In seinen Reden setzt sich Bill Gates immer wieder dafür ein, dass das stätige Bevölkerungswachstum, dass für die Ressourcenknappheit auf der Erde verantwortlich ist, unbedingt ein Ende haben muss. In diesem Zusammenhang gab es auch bereits einige Geschichten, mit Impfstoffen, die er nach Afrika gespendet hat und die nachweislich zur Unfruchtbarkeit der geimpften Menschen führten. Auch dies ist ein Thema, auf das wir an anderer Stelle noch einmal eingehen werden. Fürs erste möchte ich nur einmal festhalten, dass eine Bevölkerungsdezimierung fast immer ein Thema ist, wenn es um die Einrichtung einer neuen Weltordnung geht. Wenn nun eine Reaktorexplosion keine unkalkulierbare globale Katastrophe, sondern eine genau-berechenbare lokale wäre und man das Ziel hätte, die Überbevölkerung ein bisschen abzubauen, dann wäre die Wahl der Kraftwerksstandorte plötzlich doch nicht mehr so unsinnig. Ich sage nicht, dass das so ist. Ich möchte nur dazu anregen, sich einmal diese Fragen zu stellen.

Doch gehen wir noch einen Schritt weiter. Angenommen es wäre wirklich das Ziel, eine neue Weltordnung zu erschaffen, die Menschen auf ein Minimum zu reduzieren und den rest so zu kontrollieren, so dass man es sich gutgehen lassen kann, dann wären Mini-Reaktoren, die alles mit Strom versorgen, ohne dass man sich je wieder darum kümmern muss, doch genau das, was einem zur Verwirklichung dieses Planes noch fehlt.

Fortsetzung folgt...

Spruch des Tages: Die Wahrheit ist oftmals schmerzlicher als die Lüge, in dem Moment wünscht man sich, es sei eine Lüge. (Tarik Özbay)

Höhenmeter: 90

Tagesetappe: 6 km

Gesamtstrecke: 8687,77 km

Wetter: sonnig, hin und wieder leichter Regen

Etappenziel: Ferienhaus, Krize 98, 8000 Novo Mesto, Slowenien

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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