Tag 499: Wie kann man Tinnitus auflösen – Teil 3

von Heiko Gärtner
17.05.2015 01:59 Uhr

Fortsetzung von Tag 498:

Also wurde ich für meine schlechten Leistungen bestraft. Mir wurden die Seiten rausgerissen und ich bekam die eine oder andere Ohrfeige. Noch mal um dies hier klar zu stellen. Es war das beste was mir jemals hat passieren können, den ansonsten hätte ich niemals zu meinem Gottsein finden können. Die Sanktionen meiner Mutter waren genau so ein Liebesspiegel wie ich sie gespiegelt habe. Natürlich war auch ich noch nicht bereit zu lernen das ich die Essenz des hohen Geistes in mir habe und ging genau so in Resonanz, wie sie mit mir. Ich erlebte einen Zuneigungskonflikt. So wie ich bin, bin ich nicht richtig. Das dachte es in mir. Wenn ich doch nicht so viele Rechtschreibfehler hätte, dann würde mich meine Mutter ganz lieben. Sie liebte mich ganz und so wie ich war aber ich konnte es nicht erkennen, weil ich nicht in meinem Gottsein, sondern im verletzten Kindersein lebte. Ich konnte nicht spüren, das sie nur aus ihrem inneren Prozess so handelte und wir beide nur Liebesboten für den anderen waren. Wir sahen uns an und dachten weil wir es nicht besser wussten, „Das kann doch nicht sein.“ So bringen wir die Kinder nur zu schnell in solche Konflikte. Es reicht aus, wenn ihr sagt: Iss schneller. Das Kind weiß nicht was schneller ist und die Aufforderung ist auch vollkommen interpretativ. Also merkt das Kind nur, ich bin nicht richtig und weil ich so langsam esse liebt mich meine Mutter nicht und ist sauer auf mich, also muss ich so sein wie mich meine Mutter haben will, damit ich geliebt werde. Das macht kein Kind weil es Spaß daran empfindet sich zu verbiegen, aber es weiß, wenn ich mich nicht verbiegen, könnte meine Existenz bedroht sein, denn wenn meine Mutter mich verlässt, kann ich nicht weiter existieren. Ergo muss das Kind in dem Konflikt eine andere Identität, also eine Scheinidentität annehmen, die der Mutter gefällt. So weiß das Kind, ich brauche Liebe und Nahrung damit ich nicht sterbe und wenn ich nicht richtig bin, verlässt mich meine Mutter vielleicht oder sie dreht den Liebeshahn zu, beides würde ich nicht überleben.

Folglich muss das Kind den Konflikt auf eine andere Art lösen. Durch diesen Konflikt waren die Grundmechanismen erschaffen, die irgendwann zu einem Hörkonflikt führten, also dazu, dass ich etwas nicht hören will und ich mich trotzdem an die Vorschrift hielt, einen Tinnitus auf dem rechten Ohr verursachte. Einen ähnlichen Konflikt hatte ich mit meinem Vater. Da sein Vater verfrüht gestorben war hatte mein Vater den Satz in sich, du darfst keine Gefühle zeigen. Du musst stark sein für deine Mutter, so das sie sich weiter um dich sorgen kann. Ich weiß es ist vollkommen abstrakt, aber Kinder denken nicht wie Erwachsene. Mein Vater wusste wenn meine Mutter auch noch gehen würde, hätte er nun niemanden mehr der ihn mit Liebe oder Nahrung versorgen könnte. Ergo war er im Existenzkonflikt. Da seine Mutter über die maßen Unglücklich und traurig war, beschloss mein Vater, das er nun für die Mutter stark sein müsse, so das sie wieder ins Leben zurück finden konnte, so das er weiter mit der Liebe und der Nahrung rechnen kann. Auch nachdem die Situation durch das Ende seiner Kindheit gelöst war, blieb das Programm „ich darf meine Gefühle nicht zeigen“ in meinem Vater verankert. Mit 9 Jahren ging ich auf ein Judoturnier und ich war in dieser Sportart eindeutig besser als in der Rechtschreibung. Mein Ehrgeiz war gepackt und ich bemerkte, das mich meine Eltern für meine Leistungen bewunderten. Und ja, ich wollte um keinen Preis diese positive Reaktion auf meine Leistung verlieren. Das mag im Nachhinein als erwachsenes Wesen vielleicht etwas komisch klingen, aber ja, ich wollte das mich meine Eltern wegen der Leistung lieben. Durch den Konflikt mit meiner Mutter wusste ich, dass wenn ich Leistung bringe sie mich loben und mehr lieben würde. Und ja im Judo war dieser Zustand für mich ein leichter. Ich kam von der Oberpfalzmeisterschaft wo ich erster wurde zur nordbayersichen Meisterschaft. Plötzlich gab es Gegner im Leichtgewicht die ich nicht mehr besiegen konnte. Ich wurde Dritter. Doch das war nicht das Problem. Als ich gegen meinen Gegner kämpfte und spürte das ich wahrscheinlich in die Trostrunde rutschen könnte, wenn ich verlieren würde, überanstrengte ich mich so dermaßen das ich kaum mehr atmen konnte. Als ich als Verlierer die Matte verließ begann ich voller Wut zu weinen, weil ich nun nicht mehr imponieren, also der Richtige für meine Eltern sein konnte. Ich war trotzig und warf mich in die Ecke. Ich schluchzte und heulte was das Zeug hielt. Ich will nicht mehr Leben, schrie ich. Es war ein Aufruf meiner Seele der Angst. In mir war der Gedanke, wenn ich nicht der Beste bin, bekomme ich nicht mehr die Liebe die ich benötige. Ja ich weiß, das klingt skurril, aber Kinderseelen sind eben feinfühliger als die von uns abgestumpften Erwachsenen.

Sie wissen, das sie in absoluter Abhängigkeit zu den Eltern leben. Wenn diese sie nicht mehr versorgen ist nun mal der daraus folgende Schluss, das sie versterben müssen. Als mein Vater mich da weinen sah, erinnerte er sich an sein Männerdogma. Ein Mann muss stark sein. Er darf nicht seine Gefühle zeigen. Er meinte nur salopp: „Heiko, ein echter Kämpfer weint doch nicht.“ So war ich der Liebesbote für ihn und er für mich. Ich zeigte ihm das man sehr wohl weinen darf, wenn man traurig ist und man sehr wohl wütend sein darf wenn man glaubt etwas wichtiges verloren zu haben. Mein Vater hingegen zeigte mir als Liebesspiegel das ich zu 80% gegen meine eigenen Ängste nicht gut genug zu sein kämpfte und nicht zu 100% gegen den Gegner. So kämpfte ich stets gegen die Angst nicht gewinnen zu können. Ich freute mich nicht auf den Kampf, sondern es ging mir um das Preisgeld, also um die Liebe meiner Eltern. Wenn mir mein Vater damals nicht dieser Liebesbote gewesen wäre, wäre ich niemals auf die Fährte gekommen, dass Gedankenkontrolle alles erschaffen kann. So war es das größte Geschenk in diesem Augenblick, dass er die Angst mit mir geteilt hat. Natürlich sah ich dies in jenem Moment ganz anders, da weder ich, noch er in seinem Gottsein war. Doch ist jedes Puzzlestück wichtig um den Weg zum wahren inneren Sein der Liebe zu erkennen. So sucht sich jedes Kind seine Eltern aus und bestimmt damit unbewusst welche Hinweise es benötigt so das es den Weg zum Liebesausdehner also zum Gottsein wiederfinden kann. Wir könnten durch jede Gebärmutter auf die Welt kommen aber unsere Seele hat sich genau diesen Liebeskanal ausgesucht, um den Weg des Grundzustandes des Menschen, also der Erleuchtung, zu gehen. Den Weg zur Erkenntnis, dass man aus dem Ozean des Lebens kommt, das heißt nichts anderes als das man aus dem hohen Selbst, aus der Urliebe entstammt und die Gottessenz in sich trägt.

Hier sind wir nun an dem Punkt angelangt wo wir in die Geschichte einsteigen.

Schon seit langem spüre ich, das ich immer mehr Konflikte und Programmierungen in meinem Leben gelöst habe und meinem wahren Sein immer nähre komme. Doch die Entstehungskonflikte, die den Nährboden erschaffen haben, konnte ich nicht finden. Als mein Ohr mal wieder einen Heilungsfortschritt machte und ein kleiner Gehörsturz kam, ich also schlechter hörte, wusste ich, das sich wieder ein Hörkonflikt gelöst hatte. Da jedoch das Gefühl sehr unangenehm war und mir nicht nach arbeiten zu mute war, legte ich mich mal wieder auf die Fährtensuche. Wann hat es begonnen. Welche Situationen haben dazu beigetragen. Immer mehr versank ich in der Welt meiner Geräusche und wollte eruieren woher sie kamen. Zuerst viel mir die Discozeit ein. Oft hatte ich nach der Disko ein Pfeifen in den Ohren. Nicht immer aber stets wenn ich das Gefühl hatte, das ich zu spät nach Hause kam oder etwas gemacht hatte, das meine Mutter in Sorge versetzt hatte. Ich wollte also meiner Mutter gefallen und ihre Sorge, die durch Hans entstanden war respektieren und sie nicht in noch mehr Sorgen drängen. Warum? Ganz einfach ich wollte auch als Jugendlicher und halb erwachsener noch immer die Liebe meiner Mutter im vollem Umfang spüren. Ja, auch Erwachsene denken so. Selbst wenn wir 50 sind, wollen wir noch immer den Eltern gefallen oder sie stolz machen. Dieses Programm sitzt in uns so tief weil wir glauben, dass wir das Leben rein von unseren Eltern geschenkt bekommen haben. Aber wenn wir genauer hinsehen können wir erkennen, das wenn die Urmutter, also Mutter Erde und der Urvater Vater Universum nicht die Gottessenz in Form der Seele beigesteuert hätten, nie ein Leben entstanden wäre. Das heißt im Klartext, wir kommen aus der Liebe und sollten auch ein Diener der Liebe sein denn dann würden wir das Paradies ausweiten und was sollte unsere leiblichen Eltern mehr beflügeln, als das wir die Schöpfung und somit das Paradies ausweiten. Es gab mindestens 20 Konflikte die immer im Revierbereich lagen. Ich kann diese nur im Schnellverfahren aufzählen und nicht einzeln erklären, denn sonst würde ich überhaupt nicht mehr fertig.

Als ich im Gymnasium war konnte und wollte ich nicht mehr auf der Schule bleiben, da ich einen anderen, einen bewussteren Weg für mich auserkoren hatte. Da ich aber ein guter Schüler bleiben wollte, so das ich meinen Eltern gefalle, blieb ich auf dem Gymnasium. Ergo musste ein Liebesbote sich in meinem Leben melden. Es war ein Junge aus der Oberstufe, der meinte: Der nächste der die Treppe hoch kommt, den werfe ich von der Treppe runter. Gesagt getan, man wollte ja auch die Mädchen beindrucken. Ich flog wie ein Flummiball die Treppe runter und rollte mich viermal über meine eigene Achse ab. Ich stürzte fasst 5 Meter tief. Als ich aufkam spürte ich meine rechte Hand. Aua, fuhr es mir aus dem Mund. Du darfst doch keine Gefühle zeigen. Ein echter Junge ist hart. Ich stand auf rannte nach oben die Treppe hinauf und trat dem Liebesboten mit voller Wucht in die Eier. Nichts passiert ohne Sinn. Warum der Oberstufler mich als Boten gebraucht hat weiß ich nicht, denn ich habe nach diesen Vorfall meinen Entschluss in die Tat umgesetzt und bin auf die Realschule gewechselt. Aber noch mal, um die Situation zu verdeutlichen. Ich konnte erst dann die Schule wechseln und war mir sicher das ich nicht mehr unter diesen Menschen sein wollte, die mich mobbten weil ich keinen Alkohol trank, als mich jemand die Treppe runter stürzte. So brauchte ich die Mobber und den Werfer nur, um meine eigenes Gefühl nach außen zu tragen. Mich kotzte einfach die Mengenlehre an und ich hatte das Gefühl das bringt mir hier alles nichts. Aber ich wollte gefallen. Die Entscheidung war für mich so schwer zu treffen, das ich fast 20ig Liebesboten brauchte um meine Meinung gegenüber meinen Eltern, denen ich ja stets gefallen wollte, durchsetzen konnte.

Fortsetzung folgt...

 

Spruch des Tages: So wie wir gestern dachten, so leben wir heute.

 

Höhenmeter: 330

Tagesetappe: 34 km

Gesamtstrecke: 9034,77 km

Wetter: sonnig und warm

Etappenziel: Kirchenvorplatz, 44443 Donji Žirovac, Kroatien

Heiko Gärtner
Heiko Gärtner ist Wildnismentor, Extremjournalist, Survivalexperte, Weltreisender und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Antlitz- und Körperdiagnostik. Nachdem er einige Jahre als Agenturleiter und Verkaufstrainer bei einer großen Versicherungsagentur gearbeitet hat, gab er diesen Job auf, um seiner wahren Berufung zu folgen. Er wurde Nationalparkranger, Berg- und Höhlenretter, arbeitete in einer Greifenwarte und gründete schließlich seine eigene Survival- und Wildnisschule. Seit 2014 wandert er zu Fuß um die Welt und verfasste dabei mehrere Bücher.

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