Tag 913: Rumänien
11.06.2016 Bis zur Grenze blieben wir auf der unattraktiven Hauptstraße, doch zu unserem Glück nahm der Verkehr dabei permanent ab. Bereits vorgestern waren wir immer wieder an Hanfpflanzen vorbeigekommen. Sie wuchsen einfach am Wegesrand, meist in der Nähe von Sonnenblumenfeldern und schienen von niemandem großartig beachten zu werden. Jeder Kiffer oder Dealer hätte bei diesem Anblick wahscheinlich vor Freude einen Luftsprung gemacht, denn alles in allem mussten es mehrere hundert Kilo Gras sein, die man hier gewinnen konne. Kurz vor der Grenze tauchte vor uns plötzlich eine große Anlage mit riesigen Antennen, Stäben, Dräten und Schüsseln auf. Ich kannte solche Gebilde bislang nur von Bildern und Heiko hatte erst einmal etwas ähnliches in Kanada gesehen. Trotdem erkannten wir, was es war, ein sogenanntes HAARP-Feld, mit dem verschiedene Frequenzen in die Erdatmosphäre geschickt werden, die unter anderem Einfluss auf das Wetter haben. Das erklärte nun auch die große Präzession, mit der das Wetter hier im Umkreis manipuliert wurde. An der Grenze wuden wir bereits freundlich von einem rumänischen Beamten empfangen und begrüßt. Er fragte interessiert nach und man sah ihm an, dass nur selten interessante Leute über seine Grenze kamen, durch die er etwas Abwechslung bekam. Er selbst ging regelmäßig 10km joggen und bereits dafür wurde er von seinen Freunden und Bekannten schon für verrückt gehalten.
Uns selbst betraf die Grenze relativ wenig. Wir gaben dem freundlichen Beamten unsere Pässe, der gab sie weiter, quatschte mit uns, holte die Pässe irgendwann wieder ab, sorgte dafür. Dass wir noch einen Stempel bekamen und verabschiedete sich. Für die Autofahrer hingegen sah es etwas anders aus. Sie wurden in zwei Schlangen eingeteilt, je nachdem ob sie aus einem EU-Land kamen oder nicht. Die EU-Länder hatten Glück und kamen gut voran, doch die anderen mussten Teilweise ewig warten und wurden genau gefilzt. Kurz nach der Grenze trafen wir einen Rumänen mit einem Wohnwagen, der für die Überwachung der Ladungssicherung von LKWs zuständig war. Er sprach Deutsch und freute sich, ein bisschen was erzählen zu können. Lustigerweise hatte er selbst sein Auto in Bulgarien angemeldet, da er sich so eine menge Kosten sparen konnte. In Rumänien musste man als Autobesitzer (Zumindest für Wohnwagen) eine Abgassteuer von einmalig 3500€ zahlen. Sie wurden fällig, sobald man hier ein Auto anmeldete, ganz gleich, wie günstig oder teuer es war. Wenn man es 40 Jahre lang fuhr, zahlte man diese Steuer nur ein einziges Mal. Ging das Auto hingegen nach einem Monat kaputt, so dass man sich ein neues kaufen musste, fielen sofort wieder neue 3500€ an. Dass hier die Leute alle Tricks anwendeten um das zu umgehen war also kein Wunder.
Spruch des Tages: Das Leben ist wie ein Buch. Wenn man niemals reist, sieht man immer nur eine Seite.
Höhenmeter: 290 m Tagesetappe: 22 km Gesamtstrecke: 16.159,27 km Wetter: sonnig und heiß Etappenziel: Zeltplatz auf einer dornigen Müllhalde am Berghang, kurz hinter Samalia, Moldawien
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