Wandern wie im Mittelalter
Heiko Gärtner liebt die Extreme in der Natur, ebenso das Wandern wie im Mittelalter
Er übernachtet schon mal irgendwo wild im Freien, im Wald oder auf einem Feld, isst wild wachsende Pflanzen und Kräuter und weiß auch, wie ein Wurm schmeckt. Heiko Gärtner liebt das Abenteuer, er ist ein Überlebenskünstler und hat sich dafür sogar ausbilden lassen - zum Wildnispädagogen. Zusammen mit Josef Bogner ist er derzeit wieder unterwegs. Die beiden pilgern bzw. wandern wie im Mittelalter seit einigen Tagen auf dem Jakobsweg durch Deutschland, "ausgerüstet wie in der Steinzeit", erklärt Gärtner.
Beim Wandern wie im Mittelalter übernachten sie im Freien, ihr Gepäck trägt ein Esel - eben so, wie es die Jakobspilger früher taten. Auch in Augsburg haben sie bei der Jakobskirche Station gemacht, um sich den Pilger-Stempel zu holen.
Wer eine mittelalterliche Pilgertour machen möchte, findet garantiert immer seinen passenden Weg
Es machen sich immer mehr Pilger auf den Weg: zu Fuß, mit dem Pilgerstock in der Hand und dem Allernötigsten im Rucksack. Die meisten gehen nach Santiago de Compostela im Norden Spaniens. Der andere große Pilgerweg des christlichen Mittelalters, die Via Francigena, wird gerade erst wieder entdeckt. Der Pilgerweg bringt uns auf dem Weg zu einem Ziel, das wir selbst noch nicht so gut erkennen, das aber auf dem Weg heranreift. Wie das Leben auch konfrontiert er uns mit Schwierigkeiten, aber auch mit Trost, mit Zurückweisung, aber auch mit unerwartetem Willkommen. Der Pilgerweg lässt uns erfahren, dass wir nicht allein sind in diesem Leben.
Immer naturnah?
Ganz stringent klappt es nicht immer mit dem Vorsatz, alles so naturnah wie möglich zu gestalten. Schließlich sind auch die Medien dabei, der Bayerische Rundfunk macht Aufnahmen. Und auch das Internet nutzt Gärtner fleißig: Die Reise ist dokumentiert auf seiner Internetseite: www.heiko-gaertner.de/tourlive.html. (Juni)