Genug ist genug: Warum wir alternativ leben wollen
Seit Anfang 2014 sind zwei deutsche Abenteurer auf der Suche nach dem Ursprünglichen kreuz und quer durch Europa unterwegs. Letzte Woche machten sie in Lachen Halt.
Bericht von Daniel KochSie haben bereits blind die Zugspitze erklommen und waren als «Obdachlose» in Deutschland unterwegs. Seit Januar 2014 sind die beiden Abenteurer Tobias Krüger und Heiko Gärtner nun zu Fuß in Europa unterwegs, um «wieder in den Kreislauf der Natur einzutauchen». Dabei folgen sie den Spuren der Urvölker und stürzen sich immer wieder in neue Abenteuer, was das neue und alternative leben betrifft. Kräftezehrend war etwa die Reise durch die Ukraine. Auch auf Schusters Rappen gab es mit den vollgepackten Pilgerwagen, die sie hinter sich herziehen, auf den schlechten und bei Nässe rutschigen Verkehrswegen kaum ein Weiterkommen. So kamen sie dermaßen verdreckt in Ungarn an, dass sie dort von einer Pfarreisangestellten für Terroristen gehalten wurden.
Hilfsprojekte unterstützen
Ziel ihrer Reise ist es aber insbesondere, diese «zum längsten Charity-Walk der Welt zu machen». Mittels der zahl- reichen Sponsoren – zurzeit sind das 76 Firmen, darunter auch Victorinox – unterstützen sie Hilfsprojekte auf der ganzen Welt, die sich «für ein gesundes, friedliches und glückliches Leben einsetzen». In der Regel legen die beiden Abenteurer, die auch Zeitschriftenartikel verfassen und Bücher schreiben, pro Tag 20 bis 25 km zurück. Es sind aber auch schon über 50 km gewesen. Ihre Übernachtungsplätze finden sie oft im Umfeld von Pfarreien. Hier in Lachen haben sie aber im Pfadihuus logiert. Danach ging die Reise weiter nach Einsiedeln. Weihnachten, so Gärtner, werden sie dieses Jahr irgendwo in Frankreich feiern. Danach machen sie sich mit ihrem alternativen Leben nach Großbritannien auf.
Hinter die Kulissen blicken
Grund für ihren Aufbruch in eine unbestimmte Zukunft waren bürokratische und Steuer technische Hindernisse in Deutschland. Zusammen betrieben die beiden Wildnislehrer und Survival-Experten dort eine Wildnisschule. Wegen der behördlichen Auflagen «ging uns das aber alles irgendwann auf den Sack», so Gärtner. Nun haben sie es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht, hinter die Kulissen des Offensichtlichen zu blicken und die Welt aus allen erdenklichen Perspektiven zu betrachten.
Dabei kommt ihnen ihre breite Bildung zugute: Krüger studierte Kulturpädagogik und absolvierte Ausbildungen zum Erlebnispädagogen, zum Kletter- und Hochseilgartentrainer und zum Mediator. Gärtner ist Nationalparkranger, Höhlen- und Bergretter, Wildnispädagoge und Fachwirt im Bereich Natur- und Landschafts- pflege. Und früher leitete er als Versicherungsfachwirt eine Generalagentur eines großen Versicherungskonzerns.
Wer mehr über die beiden und das alternative Leben erfahren will, kann dies über die Webseite www.lebensabenteurer.de oder www.heiko-gaertner.de tun.
Wie entdeckt man alternative Lebensmodelle?Am besten macht man sich vorab in einem Forum oder einem Blog für das alternative Leben schlau. Denn es gibt sehr viele und sehr unterschiedliche Möglichkeiten alternativ zu leben. Viele Seiten helfen, die passenden Dinge zu finden, damit man sie praktisch umsetzen kann. Hier werden gesellschaftliche Hintergründe ebenso beleuchtet, wie auch technische Ideen erörtert und Produkte getestet. Jeder kann dann selbst und eigenverantwortlich entscheiden, was er davon umsetzen möchte und was nicht. Ist ein alternatives Leben ohne Geld möglich? Viele Lebensgemeinschaften und alternative Wohnprojekte auf dem Land machen es vor. Viel Freude beim Entdecken im alternativen Leben!