Klarträumen lernen: Anleitung & Informationen zum luziden Träumen
Was sind Klarträume?
Klarträume oder auch luzide Träume sind nächtliche Träume, in denen man sich vollkommen bewusst darüber ist, dass man träumt. Durch diesen Umstand ändert sich der Traum von seiner Grundstruktur vollkommen. Er wird insgesamt klarer und deutlicher, man bekommt seine komplette Handlungs- und Entscheidungsfreiheit zurück und kann sich nun im Traum bewusst bewegen. Dabei wirkt die Traumwelt nun ebenso real, wie die Wachwelt, mit dem einzigen Unterschied, dass sie nicht an die physikalischen Gesetze gebunden ist. Das bedeutet, dass man während eines Klartraumes alles tun kann, was die eigene Phantasie hervorbringen kann. Man kann fliegen, durch das Weltall reisen, durch Wände gehen, unter Wasser Atmen, sich in Tiere verwandeln, seine Umgebung verändern, Menschen oder andere Wesen erschaffen oder verschwinden lassen und unendlich vieles mehr. Dies liegt daran, dass der Wachtraum vollständig von unserem eigenen Geist erschaffen wird und daher keinen anderen Gesetzen folgen muss, als denen, die wir mit unserer eigenen Phantasie gerade in diesem Moment festlegen. In diesem Artikel veraten wir euch alles über luzides Träumen und geben euch eine Anleitung, wie ihr Klarträumen lernen könnt.
Der offiziellen Definition nach hat ein Mensch einen Klartraum, wenn die folgenden Kriterien erfüllt werden:
- Man ist sich vollkommen bewusst darüber, dass man gerade träumt.
- Man kann innerhalb des Traumgeschehens bewusste Entscheidungen treffen.
- Man hat ein klares Bewusstsein und eine volle Wahrnehmung über alle Bestandteile des Traumes. Der Traum ist also nicht wirr, diffus oder trübe.
- Man kann sich während des Traumes daran erinnern, wer man im Wach-Leben ist.
- Man kann sich im Traum an frühere Geschehnisse aus dem gleichen oder aus früheren Träumen erinnern.
- Man kann das aktuelle Traumgeschehen verstehen, ist in der Lage es zu interpretieren, bzw. zu deuten, kann sich und die Traumerlebnisse reflektieren und kann alles in einen Zusammenhand mit seinem Leben und seinen psychischen Themen bringen.
- Man ist im Vollbesitz all seiner Sinne, kann den Traum also nicht nur sehen und hören sondern auch riechen, schmecken und fühlen.
- Man kann sich auch am nächsten Morgen noch an den Traum und alle Geschehnisse erinnern. (Wenn dieser Punkt nicht erfüllt ist, kann es natürlich sein, dass man trotzdem einen Klartaum hatte, nur wird man es dann nie erfahren)
Häufiger als echte Klarträume treten sogenannte präluzide Träume auf, also gewissermaßen Halb-Klarträume. Dies sind Träume in denen man auf der Schwelle zwischen dem unbewussten und dem bewussten Träumen steht, diese jedoch nicht übertreten kann. Es kann zum Beispiel sein, dass man im Traum auf die Idee kommt, man könne träumen, dies aber nicht mit Sicherheit und eindeutig sagen kann, so dass man im Schwebezustand verhaftet bleibt. In anderen Halb-Klarträumen kann es sein, dass man zwar erkennt, dass man träumt, aber trotzdem keine Handlungsfreiheit bekommt und nur als bewusster Beobachter teilnimmt. Oder man kann entscheiden und handeln, bleibt dabei aber vollkommen unreflektiert und übernimmt somit nicht die Kontrolle über den Traum.
Ist das luzide Träumen eine besondere Gabe oder kann es jeder lernen?
Etwa ein Viertel der Menschen in unserer Gesellschaft erleben Klarträume regelmäßig ohne, dass sie es besonders trainiert oder fokussiert haben und etwa jeder zweite hatte mindestens einmal in seinem Leben einen Klartraum. Es ist also nichts außergewöhnliches, das nur einem bestimmten Kreis von Personen vorbehalten ist. Mit dem Klartträumen verhält es sich viel mehr wie mit Sport oder Kunst. Theoretisch ist jeder Mensch dazu in der Lage, doch um die Fähigkeit auszuprägen muss man sie Trainieren, Üben und verfeinern. Mann muss die Technik kennen, mit der man das Lernen beginnen kann und man braucht die Konsequenz und die Ausdauer um am Ball zu bleiben. Wie im Sport und in der Kunst gibt es auch beim Klarträumen Naturtalente, denen es leicht fällt, bereits nach kurzem Üben jede Nacht einen luziden Traum zu haben, während andere trotz intensivem Üben nie mehr als zwei oder drei im Jahr schaffen.
Die meisten Menschen befinden sich irgendwo dazwischen, wobei sich grob sagen lässt, dass sich Menschen, die sich leicht und häufig an ihre Träume erinnern auch meist beim Erlernen des Klarträumens leichter tun. Der Hauptgrund Grund also, warum nicht jeder von uns regelmäßig und häufig luzide Träume hat ist der, dass wir und nicht damit beschäftigen und es nicht bewusst lernen. Oder besser gesagt, dass wir es aufgrund unserer Lebensweise und unserer Art der Selbstbetrachtung, nahezu vollständig aus unserem Leben verbannen. Denn es gibt begründete Vermutungen, dass das Klarträumen die eigentliche, natürliche Form des Träumens ist.
Techniken für bewusstes Klarträumen gibt es bereits seit Jahrtausenden in nahezu allen Kulturen. Buddhistische Mönche haben das Klarträumen ebenso trainiert und genutzt, wie Medizinleute bei den Aborigines oder Hawaiianische Schamanen. In Europa hingegen war das Klarträumen für eine lange Zeit nahezu in Vergessenheit geraten, bis in den späten 70ger Jahren erstmals einige Forscher auf das Thema aufmerksam wurden. Sie entwickelten aus dem luziden Träumen eine allgemein anerkannte Wissenschaft. Das Ziel ist es zum einen, das Klarträumen zu erforschen, zum anderen aber auch Techniken zu entwickeln und zu verfeinern, mit denen jeder in der Lage ist, das Klarträumen zu erlernen. Von diesen Forschungsergebnissen kann man als angehender Klarträumer dabei ebenso profitieren, wie von den alten, traditionellen Techniken der Mönche und Schamanen.
Ist ein Klartraum real?
In unserer westlichen Vorstellung unterscheiden wir zwischen einer irrealen Welt, die wir aus Träumen, Visionen, Halluzinationen, Tagträumen und Phantasien kennen und der realen Welt, in der wir im Wachzustand leben. Das Klarträumen weicht diese Grenze etwas auf, da es sich eindeutig um etwas handelt, das nur in unserem Geist stattfindet, es sich für den Klarträumenden aber genauso real anfühlt wie das Wach-Leben. Teilweise kann sich ein Klartraum sogar realer anfühlen, als unser Erleben im Wachzustand.
In vielen anderen Kulturen, wie etwa bei den Ureinwohnern Hawaiis oder bei den Aborigines wird diese Unterscheidung in „real“ und „irreal“ nicht gemacht. Hier unterscheidet man viel mehr zwischen dem kollektiven Traum, den wir alle als wache Wesen gemeinsam träumen und dem persönlichen Traum, den jeder für sich in der Nacht hat. Aus psychologischer Sicht ist die zweite Einteilung sinnvoller, da unser Gehirn den Realitätsgehalt einer Erfahrung nicht nach einem Schema von „wahr“ oder „nicht wahr“, „Wachzustand“ oder „Traum“ bestimmt, sondern nach der Intensität, mit der wir etwas erleben. Unser Bewusstsein würde also einen intensiv erlebten Traum eher als real einstufen, als einen unaufmerksamen Moment in der äußeren, wachen Welt.
Ist das luzide Träumen gefährlich?
Es wir oft behauptet, das Klarträumen gefährlich ist, weil man sich darin verlieren könne, oder weil man irgendwann vielleicht den Unterschied zwischen „Traum“ und „Realität“ nicht mehr erkennen kann. Auch die Befürchtung, dadurch eines Tages vielleicht überhaupt nicht mehr aufzuwachen oder aufwachen zu wollen steht immer wieder im Raum. Die meisten dieser Bedenken stammen jedoch von Menschen, die selbst keine Erfahrung mit dem Klarträumen haben und tatsächlich gibt es keinen einzigen bekannten Fall, in dem sich jemand in seinen Klarträumen verloren hat, so dass er daraus nicht wieder zurückkehren konnte. Dennoch ist es nicht richtig, die Bedenken grundsätzlich als Schwarzmalerei abzutun.
Beim Klarträumen stehen wir ähnlich wie in der Hypnose oder bei Visionsreisen in einem direkten Kontakt mit unserem Unterbewusstsein. Das bedeutet, dass wir unsere eigenen Ängste, Erinnerungen, Phantasien und Blockaden an unserem Verstand vorbei auf eine vollkommen neue Weise betrachten können. Hierin liegt eine der größten Stärken und Heilwirkungen des luziden Träumens, denn es ermöglicht uns, uns unseren Ängsten und Traumata zu stellen. Dadurch ergeben sich Möglichkeiten der Angstbewältigung und der seelischen Bereinigung, die wir normalerweise nur unter Hypnose erreichen können. Das Risiko besteht jedoch darin, dass wir beim Klarträumen anders als in der Hypnose niemanden an unserer Seite haben, der uns führt und leitet. Es kann daher passieren, dass wir uns mit Ängsten und Traumata konfrontieren, zu dessen Lösung wir noch nicht bereit sind. Bedenkt: Ihr befindet euch in eurem Klartraum in einem Raum unbegrenzter Möglichkeiten, der nur durch eure eigene Phantasie und die Erinnerungsbilder in eurem Bewusstsein und Unterbewusstsein bestimmt wird. Das Klartäumen selbst ist also von sich aus weder Harmlos noch Gefährlich. Es ist viel mehr ein Weg den ihr einschlagen und auf dem ihr in verschiedene Richtungen gehen könnt. Klarträumen kann nichts auslösen, was zuvor nicht bereits da war, aber es kann Dinge wachrütteln, die man verdrängt oder unterdrückt hat. Das kann sehr heilsam sein, doch es ist wichtig, dass man es auch auffangen und reflektieren kann. Hier ist es daher in der Regel gut, wenn man jemanden hat, dem man sich anvertrauen kann und der einen durch eventuelle psychische Heilungsprozesse hindurch leitet.
Die häufigsten Bedenken
Neben den bereits erwähnten Risiken sind dies die häufigsten Bedenken im Zusammenhang mit dem Klarträumen:
Verwechslung von Traum und Realität
Die größten Bedenken bestehen darin, dass man durch das Klarträumen irgendwann nicht mehr zwischen der Traumwelt und der Wachwelt unterscheiden kann und somit gewissermaßen auf einem Traum-Tripp hängen bleibt. Diese Befürchtung ist jedoch vollkommen unbegründet, da das Grundprinzip des Klarträumens (wie der Name schon sagt) in der Klarheit über das Träumen besteht. Das bedeutet: Man kann nur dann einen Klartraum haben, wenn man sich bewusst ist, dass es ein Traum ist. Klarträumer zeichnen sich also dadurch aus, dass sie deutlicher als alle anderen zwischen Traum und Wachzustand unterscheiden können. Je besser ihnen diese Unterscheidung gelingt, desto häufiger und intensiver können sie ihre Klarträume erleben. Würden sie diese Bewusstheit verlieren und nicht mehr zwischen Wirklichkeit und Traum unterscheiden können, würden sie dadurch auch ihre Fähigkeit zum Klarträumen verlieren. Klarträumen ist also ein Weg der Bewusstwerdung und keiner, der einen ins Unbewusste führt.
Flucht vor der Realität
Viele haben zudem Bedenken, dass man sich immer tiefer in eine Traumwelt zurückziehen würde, wenn man die Möglichkeit hat, sich hier eine alternative Wirklichkeit nach dem eigenen Wunschbild zu erschaffen. Diese Gefahr besteht vor allem dann, wenn man bereits vor dem Klartträumen mit seinem Leben unzufrieden war und es mit der Absicht lernt, sich hier einen Rückzugsort zu erschaffen. In den meisten Fällen hat das Klarträumen jedoch den gegenteiligen Effekt. Es hilft dabei, nicht nur die Traumwirklichkeit sondern auch die Wachwirklichkeit besser zu verstehen und zu reflektieren. Dadurch erlangt man in der Regel einen Großteil der Kontrolle über sein Wach-Leben zurück, den man zuvor aufgrund von Schuldzuweisungen und Opferbewusstsein abgegeben hat. Im Traum erkennt man sehr deutlich, dass alles eins ist und dass man selbst die Verantwortung für alles trägt, was einem widerfährt. Dies ist ja auch logisch, da man sich in einer Welt befindet, die direkt vom eigenen Unterbewusstsein erschaffen wird. Dieses Verständnis hilft einem in der Regel aber auch, um das Eins-Sein in der Wachwelt zu erkennen, so dass man auch hier sein Möglichkeitenspektrum erweitert. Viele Probleme, die einem zuvor unüberwindbar erschienen sind, werden nun lösbar, weshalb man sich auch in der Wach-Welt wohler fühlt. In den meisten Fällen werden die Traumwelt und die Wachwelt dadurch zu zwei sich ergänzenden Realitätsebenen, zwischen denen man gerne hin und her wechselt.
Alpträume
Viele Menschen befürchten, dass sie vermehrt Alpträume bekommen, wenn sie sich zu sehr mit ihren Träumen beschäftigen. Auch diese Bedenken sind nicht ganz unbegründet, denn je nachdem, in was für seelischen Themen man sich gerade befindet, kann es sein, dass man im Traum Dinge zu sehen bekommt, die alles andere als angenehm sind. Dies ist jedoch nicht grundsätzlich negativ. Im Gegenteil um unsere Seele zu bereinigen würde uns unser Unterbewusstsein diese Traumbilder ohnehin schicken. Durch das Klarträumen sind wir nun aber in der Lage, bewusst darauf zu reagieren und können uns unseren Ängsten direkt und gefahrlos stellen, wodurch wir viele Themen abarbeiten können.
Schlafparalyse
Die Schlafparalyse ist ein Phänomen, das man durch das Klarträumen bewusst erleben kann und das auf viele Menschen eine sehr beängstigende Wirkung hat. Wenn unser Körper vom Wachzustand in den sogenannten REM-Schlaf übergeht, gibt es eine Phase, in der er vollkommen reglos wird. Wir sind also komplett starr und wie paralysiert, so dass wir keinerlei Bewegungen mehr ausführen können. Im Normalfall merken wir dies nicht, da wir ja schlafen. Beim Klarträumen hingegen kann es vorkommen, dass wir auch diese Phase bewusst miterleben. Wir merken also, dass wir träumen, wissen, wir liegen im Bett und fühlen auch unseren Körper, können diesen aber nicht bewegen. Wenn man das Gefühl nicht kennt, kann dies sehr erschreckend sein. Es ist jedoch nicht gefährlich, sondern ein natürlicher Schutzreflex unseres Körpers während dieser Schlafphase und löst sich später von selbst wieder auf.
Aussetzen der natürlichen Traum-Bereinigung
Die Hauptaufgabe unserer Träume ist es im Normalfall, die letzten 48 Stunden unseres Lebens noch einmal zu durchlaufen und unsere Seele von offenen Themen zu bereinigen. Daraus ergibt sich eine weitere Befürchtung beim Klarträumen. Was ist, wenn man diesen Prozess nun umgeht, da man seine Träume ja bewusst steuert und somit auch gezielt all den ungelösten Problemen ausweichen kann, die man normalerweise im Traum noch einmal durchleben würde? Diese Befürchtung ist jedoch unbegründet, da auch bei Menschen die täglich Klarträume haben noch immer automatisch eine seelische Bereinigung stattfindet. Tatsächlich funktioniert diese Bereinigung durch das Klarträumen in den meisten Fällen deutlich besser und effektiver, da man das tagsüber Erlebte noch einmal bewusst reflektiert und sich an diese Reflexion auch im Nachhinein noch erinnern kann. Offene Problemstellungen die sonst oft unzählige Male in unterschiedlicher Form in den Träumen wiederholt werden, werden so zum Teil in nur einem einzigen Traum aufgelöst. Auch dies ist einer der Punkte, die zu der Annahme führten, dass das Klarträumen urspürnglich die natürliche Form des Träumens war.
Übertragen von schlechten Traum-Angewohnheiten ins Wach-Leben
Eine bereits sehr alte Befürchtung ist, dass man als Klarträumer gewisse Verhaltensweisen und Angewohnheiten, die man im Traum annimmt auch in den Wach-Zustand überträgt. Der Gedanke dahinter ist, dass man sich während des Klartraums an keine Regeln, Gesetze oder Moralvorstellungen halten muss und dies dann in der Wach-Welt auch nicht mehr tun will. Tatsächlich funktioniert es, dass man im Traum gelernte Fähigkeiten oder Routinen auf das Wach-Leben überträgt, doch Fälle in denen dies negativ zu bewerten war gibt es nahezu keine. Wie bereits beschrieben steigert Klarträumen das Gefühl für die Unterscheidung zwischen Wach-Welt und Traum-Realität, so dass sich die Klarträumer stets im Klaren darüber sind, wann was OK ist und wann nicht. Tatsächlich konnte man sogar feststellen, dass das Sozialverhalten von Klarträumern deutlich mitfühlender und respektvoller ist, als das eines Durchschnittsmenschen. Der Grund dafür liegt vor allem darin, dass man durch das Klarträumen ein Verständnis dafür bekommt, dass alles eins ist. Es gibt nur mich. Warum sollte ich mir selbst also etwas Böses wollen?
Was habe ich davon, wenn ich Klarträumen kann?
Einige der Vorteile, die das Klarträumen bietet liegen auf der Hand. Klarträumen ist die Eintrittskarte in eine Welt der unbegrenzten Möglichkeiten in der man selbst zum aktiven Schöpfer wird und alles gestalten, erleben und erschaffen kann, was die eigene Phantasie hergibt. Man kann hier fliegen, das Weltall bereisen, sich in jedes beliebige Wesen verwandeln, Sex mit jedem beliebigen Partner haben, seinem Chef vor versammelter Firmenbelegschaft die Hose herunterziehen oder einfach nur auf einer Blumenwiese im Gras liegen und die Sonnenstrahlen auf der Haut genießen. Dieser spaßige Entertainment-Aspekt ist jedoch nur ein winziger Teil dessen, was einem ein luzider Traum ermöglicht.
Das Klarträumen ist auch eine Möglichkeit um sich selbst weiter zu entwickeln, um zu wachsen, zu heilen, um sein eigenes wahres Sein zu erkennen und um ins Erwachen, sprich in die Erleuchtung zu finden. Dies beginnt bereits im kleinen, praktischen Rahmen wie beispielsweise darin, dass man bestimmte Bewegungsabläufe trainieren und so verfestigen kann. Für Künstler, Komponisten, Jongleure, Musiker und Sportler bietet sich dadurch die Möglichkeit, einen einmal gelernten Ablauf im Schlaf so zu verinnerlichen, dass man ihn später im Wachleben perfekt beherrscht, ohne dass man ihn hier großartig üben musste.
Darüber hinaus kann man sich im Klartraum seinen Ängsten stellen. Man kann, ähnlich wie in der Hypnose, in die Vergangenheit zurück reisen und alte Traumata und Blockaden auflösen. Man kann seinem Medizinkörper und seinen Krafttieren begegnen und man kann seelische und geistige Ursachen von Krankheiten herausfinden und lösen. Im Klartraum hat man außerdem die Möglichkeit, sich mit dem Allwissen zu verbinden und kann so beispielsweise seinen inneren Medizinmann um Rat fragen.
Der größte Vorteil, den das Klarträumen jedoch bietet ist die Möglichkeit des Visualisierens und des Vorerlebens. Wie bereits erwähnt ist die Vorstellung, dass es eine feste, physische Realität und eine geistige, irreale Traumwelt gibt, ein sehr modernes und westliches Konzept, das einer genaueren Überprüfung nicht stand hält. Bereits die Quantenphyisk zeigt, dass das, was wir für feste Materie halten nichts weiter ist als Energie, die durch ein Bewusstsein geformt wird. Das bedeutet, dass die Natur der Wachwelt und die der Traumwelt identisch sind. Mit den gleichen Methoden, mit denen wir im Klartraum erschaffen, formen und verändern können, können wir auch in der Wachwelt arbeiten um unser Leben selbst zu bestimmen, um zu erkennen, dass auch dieses nur eine Illusion ist und um schließlich auch hier ins Erwachen zu kommen. Das Klarträumen ist also ein Schritt nach innen, der uns dabei hilft, ein System zu verstehen, so dass wir dann auch einen Schritt nach außen machen können.
Um in der Wachwelt etwas zu erschaffen oder zu wandeln muss man es vor-erleben. Das heißt, wenn ihr erreichen möchtet, dass ihr eine bestimmte Sache bekommt oder das ein bestimmtes Ereignis eintritt, dann müsst ihr euch so fühlen, als wäre es bereits so. Im Wachzustand ist das häufig sehr schwer, doch im Klartraum macht man dies ohnehin die ganze Zeit. Dadurch kann man seine Klarträume also auch dafür verwenden, um Wunschziele in der Wachwelt vorzuerleben und ihr Eintreten dadurch wahrscheinlicher zu machen.
Wie kann ich Klarträumen lernen?
Um das luzide Träumen zu erlernen und zu trainieren gibt es heute eine Vielzahl von Techniken und Methoden. Jeder Mensch hat hierbei seinen eigenen Weg, der für ihn am besten funktioniert. Das führt dazu, dass man sehr unterschiedliche Meinungen darüber findet, welche Techniken hilfreich sind und welche nicht. Um Klarträumen zu lernen ist es daher wichtig, mit verschiedenen Techniken herum zu experimentieren und ein Gefühl dafür zu bekommen, welche zu einem passen und welche nicht. Andernfalls kann es sein, dass man frustriert aufgibt und glaubt, dass man einfach nicht Klarträumen kann, obwohl man mit einer anderen Technik vielleicht längst Erfolgserlebnisse hätte.
Um ein Verständnis der unterschiedlichen Techniken zu bekommen, lassen sie sich zunächst einmal in drei verschiedene Kategorien aufteilen:
Techniken, die Klarheit im Traum entstehen lassen
Dies ist der bekannteste und verbreitetste Weg, um einen Klartraum zu durchleben. Man beginnt dabei den Traum als ganz normalen Traum und wird sich an irgendeinem Punkt bewusst, dass man träumt. Diese Art der Klartraum-Techniken werden DILD-Techniken genannt, was für "Dream Induced Lucid Dream" steht. Irgendetwas im Traum hilft einem dabei, den Traum als solchen zu entlarven, so dass man sein aktives Bewusstsein und damit auch seine Handlungsfähigkeit zurückerlangen kann. Dieses etwas kann von unterschiedlicher Natur sein, beispielsweise eine Szene, die so unrealistisch ist, dass ihr sie eurem Unterbewusstsein während des Träumens nicht glaubt und dabei automatisch erkennt, dass ihr träumen müsst. Ohne ein besonderes Training passiert dies hin und wieder „zufällig“, was der Grund dafür ist, dass rund 50 % der Menschen ein oder zwei Mal einen Klartraum bekommen, ohne sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Beim Klartraum-Training wird versucht, durch verschiedene Methoden solche Situationen ganz bewusst zu erzeugen. Die beliebtesten und bekanntesten Techniken haben wir hier kurz beschrieben:
Übung: Realitäts-Checks
Das Prinzip der Realitäts-Checks basiert auf der Beobachtung, dass sich unser Grundverhalten und unsere Weltsicht im Wachzustand und im Traumzustand gleichen. Wenn wir also im Traum erkennen wollen, ob wir träumen oder nicht, müssen wir uns zunächst im Wachzustand einen kritischen, wachsamen Umgang mit Realität, Illusion und Traum aneignet. Die Idee dahinter ist folgende: Normalerweise nehmen wir die Welt in der wir leben weitgehend unreflektiert als so hin, wie sie gerade ist. Wir fragen nicht nach, ob sie real ist oder nicht, sondern gehen einfach von ihrer Realität aus. Mit dem gleichen Bewusstsein begeben wir uns auch in unsere Träume. Wir glauben die Traumgeschichten und halten sie für real, ebenso wie wir die Wachwelt für Real halten. Ändern wir dieses Verhaltensmuster jedoch, so dass wir den Realitätsgehalt unserer Umgebung permanent kritisch hinterfragen, nehmen wir dieses Bewusstsein auch in unseren Traum mit. Dadurch sind wir nun in der Lage, den Traum als das zu erkennen, was er ist, nämlich als einen Traum.
Dazu müssen wir uns antrainieren, tagsüber in regelmäßigen Abständen den Realitätsgehalt durch einen kurzen Check zu überprüfen. Stellt euch dazu immer wieder bewusst die Frage: „Ist dies ein Traum?“ Die Frage allein sorgt bereits für einen anderen Fokuspunkt und kann dazu führen, dass man im Traum klar wird. Oft kommt es jedoch vor, dass man diese Frage auch im Traum mit Nein beantwortet oder dass man sich selbst wenn man an der Realität zweifelt, nicht wirklich sicher ist, wodurch man nicht ins Klarträumen gelangt. Um das zu verhindert ist es hilfreich, den Realitäts-Check mit eindeutigen Zeichen zu kombinieren, die den Traum automatisch als solchen entlarven müssen. Dazu gibt es unzählige Techniken, die jedoch nicht alle wirklich zuverlässig sein.
Ein Beispiel dafür ist das Zählen der eigenen Finger. In der Wach-Welt haben wir immer 5 Finger an einer Hand. Im Traum muss dies nicht so sein. Hier haben wir oft mehr oder weniger Finger und teilweise überhaupt keine Hand. Wenn wir uns bei den Realitäts-Checks also angewöhnen, bewusst auf unsere Hand zu schauen und die Finger zu zählen, kann dies in der Nacht einen Traum entlarven. Das Problem bei dieser Technik ist nur, dass es durchaus sein kann, dass wir auch im Traum eine normale Hand mit fünf Fingern haben. Wenn dies der Fall ist, fällt der Realitäts-Check positiv aus, obwohl wir träumen. Im Folgenden haben wir euch daher einige der zuverlässigsten Realitäts-Checks aufgeführt:
Atmen trotz verschlossener Nase
Im Wachzustand ist es uns unmöglich, durch die Nase zu atmen, wenn wir sie mit zwei Fingern zudrücken. Im Traum hingegen ist das kein Problem, da wir ja mit unserer physischen Nase atmen und nicht mit der unseres Traumkörpers. Wenn wir uns bei unseren täglichen Realitäts-Checks also angewöhnen, die Nase zuzuhalten und zu versuchen, gegen den Widerstand anzuatmen, ist dies ein eindeutiges Zeichen, dass wir wach sind. Am zuverlässigsten ist es, wenn wir den Test nicht nur einmal, sondern zwei oder drei mal machen, je mit einer kurzen Pause dazwischen. Dadurch ist der Unterschied klar erkennbar und prägt sich ideal in unser Bewusstsein ein. Noch besser funktioniert es, wenn man das Ergebnis in Gedanken jedes Mal bewusst mitspricht: „Mit verschlossener Nase kann ich nicht atmen. Dies bedeutet, dass ich nicht träume. Könnte ich atmen, würde ich mich in einem Traum befinden.“ Gewöhnen wir uns diesen Test so intensiv an, dass er uns in Fleisch und Blut übergeht, ist die Chance hoch, dass wir ihn auch im Schlaf durchführen werden, wo er dann den Traum entlarven kann.
Texte lesen
Träume werden aus unserer Phantasie und aus unseren Gedanken erstellt und sind daher genauso flüchtig und wechselhaft, wie es unsere Gedanken sind. Dies führt dazu, dass sich Texte und Schriften im Traum immer abnormal verhalten. Meist tanzen die Wörter wild umher oder der Text ändert sich jedes Mal, wenn man ihn betrachtet. Diesen Umstand könnt ihr ebenfalls für euren Realitäts-Check nutzen. Sucht euch dafür einen Zettel mit einem kurzen Text, den ihr immer bei euch tragt und den ihr euch bei jedem Realitäts-Check genau durchlest. Schaut dann einen Moment zur Seite und lest den Text noch einmal. Ist der Text beide Male gleich und verhalten sich die Buchstaben ruhig, so seit ihr wach. Hüpft der Text oder verändert sich seine Bedeutung, träumt ihr. Sprecht auch bei dieser Methode das Ergebnis in Gedanken mit, um alles ganz bewusst wahrzunehmen.
Damit die Realitäts-Checks funktionieren, müsst ihr euch angewöhnen sie regelmäßig viele Male am Tag durchzuführen, damit sie sich so verfestigen, dass ihr diese Routine selbst in euren Schlaf mit hinein nehmt. Je bewusster und konzentrierter ihr die Checks dabei durchführt, desto zuverlässiger werden sie. Seit ihr nur halbherzig bei der Sache, fällt es eurem Unterbewusstsein leichter, euch ein Ergebnis vorzugaukeln, dass euch den Traum nicht erkennen lässt. Um Erfolg zu haben, sind die folgenden Punkte daher besonders wichtig:
Gewöhne dir ein generell kritisches Bewusstsein der Realität gegenüber an und frage dich stets: „Ist das real oder ist es ein Traum? Kann ich mir zu 100% sicher sein, dass es kein Traum ist?“
Nimm dir Zeit für die Realitäts-Checks, atme mehrmals tief durch und mache sie dann ganz bewusst und konzentriert.
Wiederhole jeden Realitäts-Check zwei oder drei Mal direkt hintereinander.
Die Realitäts-Check-Technik wird von vielen Klarträumern als eine der besten Methoden empfunden. Sie ist jedoch nicht für jeden hilfreich, da einige Bedingungen erfüllt werden müssen, damit sie klappt. Zum einen braucht man ein sehr gutes Traumbewusstsein. Man muss sich also an seine Träume erinnern können. Zum Zweiten muss man den Realitäts-Checks eine so hohe Bedeutung beimessen, dass diese tatsächlich als Tagesroutinen mit den den Schlaf übernehmen werden. Immerhin gibt es eine Vielzahl an Dingen, die wir täglich regelmäßig tun und von denen wir trotzdem nur selten oder nie Träumen. Zähneputzen zum Beispiel.
Übung: Traummuster erkennen
Eine weitere Technik besteht darin, den Traum von sich heraus zu Entlarven. Um diese Technik anwenden zu können muss man sich intensiv mit seinem eigenen Traumgeschehen auseinander setzten. Die Idee dahinter ist folgende: Für Gewöhnlich läuft ein Traum vor unserem geistigen Auge ab und wird dann im Anschluss relativ bald wieder vergessen. Oftmals können wir uns bereits nach dem Aufwachen nicht mehr daran erinnern, was eine Reflexion und Analyse der Träume natürlich unmöglich macht. Daher fällt es uns auch schwer, während des Träumens Auffälligkeiten zu erkennen.
Der erste Schritt bei dieser Technik besteht also darin, sich die eigenen Träume bewusst zu machen und sie im Wachzustand noch einmal zu reflektieren. Dazu ist es wichtig, ein Traumtagebuch zu führen, in das man direkt nach dem Aufwachen alle Traumerinnerungen einträgt. Je länger und intensiver man sich dabei mit seinen Träumen befasst, desto mehr Erinnerungen bleiben bestehen und desto besser kann man die eigenen Träume verstehen. Nach einiger Zeit werden euch dabei auch die ersten Muster und Regelmäßigkeiten auffallen. So durchlebt man im Traum in der Regel immer wieder die gleiche Gefühlskette und bekommt häufig auch die gleichen Symbole, Orte oder Ereignisse zu sehen. Wenn einem diese bewusst sind, kann man beginnen, das Bewusstsein darüber mit in den Traum hinein zu nehmen. Wenn nun wieder die bekannten Symboliken oder Situationen auftauchen funktionieren sie als Trigger- bzw. Erinnerungspunkte. Sie werden zu Hinweisschildern, die sagen: „Du kennst mich nur aus deinen Träumen. Wenn du mich also jetzt siehst, bedeutet das, dass du träumst!“
Dadurch lässt sich dann der Switch in den Klartraum bewerkstelligen.
Übung: Traumbotschaften an sich selber senden
Eine weitere, äußerst effektive Technik ist das Senden von Traumbotschaften an sich selbst. Der einzige Haken bei dieser Methode ist, dass man bereits zuvor einen Klartraum gehabt haben muss, von dem aus man die Traumbotschaft absenden konnte. Solange man also noch keine regelmäßigen Klarträume hat, ist diese Technik daher nicht anwendbar, doch sie erleichtert einem das Klarträumen ungemein, wenn man einmal damit angefangen hat. Die Idee ist wieder einmal sehr einfach: Während eines Klartraumes bittet man eine Traumgestalt darum, einen beim nächsten Traum daran zu erinnern, dass man gerade träumt. Sobald diese Traumgestalt also auftaucht und einem das vereinbarte Zeichen gibt, wechselt man aus dem unbewussten in den bewussten Traumzustand.
Techniken, die die Klarheit bewahren
Diese Techniken werden gemeinhin als WILD-Techniken bezeichnet, was für "Waking Induced Lucid Dream" steht. Die Idee dahinter ist, dass man sein Bewusstsein während des Einschlafens nicht abgibt, sondern gewissermaßen mit in den Traum hinein nimmt. Damit einem das gelingt, muss man den Einschlafvorgang bewusst erleben und sich dabei selbst beobachten. Wenn man dann zu träumen beginnt, weiß man von Anfang an, dass es ein Traum ist, da man ja weiß, dass man gerade eingeschlafen ist. Techniken, die dieses Prinzip verwenden, findet man unter anderem im Yoga Nidra. Darüber hinaus gibt es drei WILD-Techniken, die wir euch hier gerne vorstellen möchten:
Übung: Bewusstseinsmeditation
Diese Technik benötigt viel Übung und zählt daher eher zu den Fortgeschrittenen-Techniken um in einen Klartraum zu gelangen. Ziel der Übung ist es, den eigenen Körper mit Hilfe einer tiefen Meditation oder einer progressiven Muskelentspannung in einen so tiefen Entspannungszustand zu bringen, dass dieser Einschläft, während der Geist selbst dabei wach bleibt. Während der Meditation trennt sich also das Bewusstsein vom Körper und man gelangt direkt in einen Klartraum. Diese Technik hat allerdings ein paar Haken. Zum einen ist es relativ schwierig, den erforderlichen Punkt der Tiefenentspannung zu erreichen und man benötigt viel Erfahrung mit Meditation oder progressiver Muskelentspannung, damit es überhaupt gelingen kann. Zum Zweiten ist der Weg über die Bewusstseinsschwelle etwas holprig und wird oft als unangenehm empfunden. Während der Übergangsphase werden Geräusche überlaut wahrgenommen und mischen sich teilweise bereits mit ebenso lauten Traumgeräuschen. Auch wirre Bilder und unangenehme Begegnungen mit angsteinflößenden Gestalten kommen hin und wieder vor. Was viele jedoch am meisten ängstigt ist die Tatsache, dass man bei dieser Technik die Schlafparalyse vollständig miterlebt. Man nimmt seinen Körper noch immer bewusst wahr, hat aber keine Kontrolle mehr darüber. Dadurch kommt es teilweise zu starken Vibrationen im Körper und zu einem Gefühl des gelähmt Sein, bis man dann den Switch in den luziden Traum macht und seinen Körper in der Wachwelt zurück lässt.
Übung: Mindsurfing
Diese Übung ist etwas kompliziert von ihrem Ablauf her, ist dafür aber eine der effektivsten und funktioniert bei den meisten Menschen sehr zuverlässig. Das Grundprinzip ist einfach. Ihr legt euch in euer Bett und setzt euch zunächst die klare und starke Absicht, euch beim nächsten Erwachen nicht zu bewegen und die Augen nicht zu öffnen. Anschließend sucht ihr euch eine bequeme Liegeposition, schließt die Augen und versucht nun, euer Bewusstsein aus eurem Körper herauszulösen. Dazu rollt ihr euch in eurer Vorstellung seitlich aus eurem Körper heraus, während euer physischer Körper regungslos liegen bleibt. Wenn es gelingt, rollt ihr dabei euren Traumkörper zur Seite und landet dabei direkt in einem Klartraum. Auch dies bedarf natürlich einiges an Übung und es kann gut sein, dass zunächst einmal überhaupt nichts passiert. Einfacher wird das Mindsurfen, wenn ihr es nicht am Abend vor dem ersten Einschlafen sondern nachts nach etwa 4-6 Stunden Schlaf macht. Stellt euch dafür einen Wecker und steht nach dem nächtlichen Erwachen für einen kurzen Moment auf, um sicher zu gehen, dass ihr nicht sofort wieder einschlaft. Legt euch dann wieder ins Bett, setzt die Absicht der Regungslosigkeit für das nächste Erwachen und beginnt mit dem Herausrollen aus eurem Körper.
Wenn das Mindsurfen auf diese Weise nicht klappt, gibt es einige Zwischenübungen, die dabei helfen, deinen Körper mehrmals einschlafen zu lassen, während dein Geist wach bleibt. Nach zwei oder drei Zwischenübgungen könnt ihr es dann noch einmal mit dem Herausrollen versuchen.
Eine genaue Anleitung zum Mindsurfing findet ihr hier in diesem Video, sowie unter diesem Link:
OAbRBaDJyCE" alignment="center" width="" height="" autoplay="false" api_params="" hide_on_mobile="small-visibility,medium-visibility,large-visibility" class=""]Übung: poliphasischer Schlaf
Der poliphasische Schlaf ist weniger eine Übung als eine Lebensroutine, denn er erfordert eine komplette Umstellung eures Schlafrhythmus. Für gewöhnlich trennen wir unsere Schlafphasen sehr strickt von unseren Wachphasen und teilen unseren Tagesablauf so in zwei Bereiche ein. Beim poliphasischen Schlaf wird dieses Muster unterbrochen und man verwebt die Schlafphasen und die Wachphasen miteinander. Anstatt also 8 Stunden am Stück in der Nacht zu schlafen, schläft man 6 Mal gleichmäßig über den Tag verteilt jeweils für 20 Minuten. Die Umstellungsphase dauert etwa 2 bis 3 Wochen, doch wenn sich der Körper einmal daran gewöhnt hat, bezieht er aus den so verteilten 2 Stunden Schlaf genauso viel Energie wie aus den üblichen 8 Stunden am Stück. Der vorteil bei diesem Schlafrhythmus ist, dass man mit Abschluss der Umstellungsphase direkt nach dem Einschlafen in die REM-Phase, also die aktive Traumphase gelangt und die traumlose Tiefschlafphase überspringt. Dadurch wird es leichter, das aktive Bewusstsein mit ins Traumgeschehen zu nehmen. Bei einem gewöhnlichen, monophasische Schlafrhythmus durchläuft man zunächst eine 90 Minütige Tiefschlafphase, in der das aktive Traumbewusstsein fast immer verloren geht. Dieser Unterschied ermöglicht es einem, Klarträume in nahezu jeder seiner Schlafphasen zu haben.
Techniken mit denen man die Klarheit durch eine Erinnerung in den Traum holen kann
Diese Gruppe von Techniken wird als MILD-Techniken bezeichnet, was für „Mnemonic Induced Lucid Dream“ steht. Darunter werden alle Methoden zusammengefasst, die auf dem Erinnerungsprinzip basieren. Das bedeutet im Klartext: Während des Wachzustandes baut man sich bewusste Fokus- und Triggerpunkte auf, an die man sich im Traum erinnert und die einem dann zu erkennen geben, das man gerade träumt. In gewisser Weise fallen die Realitäts-Checks also auch in diese Kategorie, da sie darauf aufbauen, dass man sich im Schlaf an die Routinen des Wachzustandes erinnert. Eine weitere und äußerst effektive Technik ist die Autosuggestion direkt vor dem Einschlafen, bei der man sich auf die bewusste Erzeugung eines Klartraumes konzentriert.
Übung: Vorfühlen in einen Klartraum
Diese Technik könnt ihr regelmäßig direkt vor dem Einschlafen machen und so ebenfalls zu einer Routine werden lassen. Legt euren Fokus dabei bewusst auf das Klarträumen und stellt euch vor, dass ihr diese Nacht einen Klartraum haben werdet. Versucht dabei, euch bereits jetzt zu fühlen, als hättet ihr diesen Traum. Wovon träumt ihr? Wie fühlt es sich an? Was macht ihr im Traum? Spürt euch dabei selbst in Gedanken in die folgenden Sätze ein fühlt nach, was sie für euch bedeuten:
„Heute Nacht habe ich einen Klartraum! Ich werde mich in ein bis zwei Stunden in einem Traum befinden und diesen als Traum erkennen! Sobald ich meinen Klartraum erkannt habe, werde ich folgendes tun, …“
Je plastischer und gefühlvoller euer gedankliches Vorerleben vor dem Einschlafen ist, desto größer ist die Chance, dass ihr in dieser Nacht tatsächlich einen Klartraum erleben werdet. Der Vorteil bei dieser Technik ist, dass sie nahezu keinen Aufwand bedeutet, dafür aber sehr gute Erfolge erziehlt.
Weitere Tipps und Hilfsmittel um Klarträumen zu erlernen
Wie vieles andere auch ist es bedeutend leichter das Klarträumen zu erlernen, wenn man insgesamt fit und gesund ist. Je mehr ihr also auf euren allgemeinen Gesundheitszustand achtet, sprich auf eine gesunde Ernährung, eine positive Grundhaltung, ausreichend Sport, positive Lebensroutinen uns so weiter, desto eher werdet ihr auch mit dem Klarträumen Erfolg haben. Andersherum kann dann auch das Klarträumen zu einer solchen positiven und gesundheitserhaltenen Routine werden.
Um das Klarträumen zu erleichtern, können außerdem die folgenden Tipps helfen:
- Trinkt stets ausreichend frisches Wasser (2-3l pro Tag). Vor allem in den kurzen Wachphasen vor dem Mindsurfing solltet ihr ein Glas Wasser trinken
- Vermeidet alle Substanzen, die euren Körper und euren Geist schwächen: Alkohol, Zigaretten, Medikamente, Drogen, Geschmacksverstärker, Zucker, etc.
- Achtet darauf, dass ihr ausreichend frische Luft und Bewegung bekommt und geht vor allem abends vor dem Schlafengehen noch einmal für ein paar Minuten raus.
Welches Hintergrundwissen brauche ich, um bewusstes Träumen lernen zu können?
Um erfolgreich mit dem Trainieren des Klarträumens beginnen zu können, braucht man zunächst ein gewisses Basiswissen über die Schlafphasen, das Träumen im Allgemeinen und das luzide Träumen im Besonderen. Tibetische Mönche sollen in der Lage sein, auch in der Tiefschlafphase luzid zu träumen. Dies gelingt ihnen jedoch nur aufgrund eines Jahrelangen intensiven Trainings und aufgrund ihres generellen Lebensrhythmus. Ohne diesen ist es für uns Menschen zunächst einmal unmöglich in der Tiefschlafphase zu träumen. Dies gelingt nur in der sogenannten REM-Phase, der Rapid-Eye-Movement Phase. Bei einem normalen Schlafrhythmus bedeutet dies, dass man nach dem Einschlafen zunächst einmal für zwei bis drei Stunden ohne Traumbewusstsein schläft. Nach dieser Phase nimmt man seine Träume dann in der Regel nur als Film wahr.
Viele wirkungsvolle Techniken funktionieren also nur in bestimmten Schlafphasen und es gibt einige Hindernisse die einem Klartraum ein schnelles Ende bereiten können. Dazu gehört unter anderem auch das sogenannte „falsche Erwachen“. Es ist ein Trick unseres Unterbewusstseins, um uns aus einem Klartraum wieder in einen normalen Traum zurück zu werfen. Das Prinzip dahinter ist so einfach wie genial. Sobald wir merken, dass wir träumen, schickt und unser Unterbewusstsein das Gefühl, aufgewacht zu sein, obwohl wir noch immer träumen. Wenn wir dies nicht erkennen, wird unsere vorherige Klarheit über unser Träumen wieder zerstört, da sie sich ja auf einen Traum bezog, von dem wir glauben, dass wir daraus erwacht sind. Das was nach dem falschen Erwachen kommt, halten wir nun wieder für real, wodurch unsere Traumkontrolle verloren geht. Um dies zu verhindern ist es wichtig, sich anzugewöhnen jeden Morgen gleich nach dem Erwachen einen Realitätscheck durchzuführen. Dadurch kann man dann auch ein falsches Erwachen gleich wieder als solches enttarnen.
Das zweite Hindernis, das einen am Anfang häufig wieder aus einem Klartraum hinaus wirft ist das tatsächliche Erwachen. Man ist oft so glücklich darüber, dass man es geschafft hat, einen Traum zu entlarven, dass man daraufhin sofort erwacht.
Wie kann ich mein Traumbewusstsein erhöhen?
Wer ein geringes Traumbewusstsein hat, sich also nur selten oder nie an seine Träume erinnert, wird sich auch mit dem Klarträumen schwerer tun. Allein schon deshalb, weil die üblichen Methoden wie die Realitäts-Checks mit einem geringen Traumbewusstsein nicht funktionieren. Um dies zu ändern besteht der erste Schritt beim Lernen des Klarträumens in diesem Fall darin, das eigene Traumbewusstsein zu stärken und zu erhöhen. Dabei können die folgenden Techniken helfen:
- Achtet darauf, dass euer Schlafzimmer möglichst dunkel ist, da helles Licht beim Aufwachen die Traumerinnerungen aus eurem Gedächtnis löscht. Frische Luft hingegen fördert das Traumbewusstsein, weshalb ein offenes Fenster in der Nacht durchaus hilfreich sein kann.
- Konzentriert euch vor dem Einschlafen auf eure Träume und fühlt schon einmal vor wie es ist, zu träumen und sich daran zu erinnrn.
- Stellt euch gegebenenfalls einen Wecker rund zwei Stunden bevor ihr aufstehen müsst. Trinkt ein Glas Wasser, konzentriert euch erneut auf eure Traumerinnerung und schlaft wieder ein. Noch effektiver ist es, wenn man seinen Tagesablauf so einrichten kann, dass man überhaupt keinen Wecker braucht und natürlich aufwacht. Dadurch bleiben die meisten Traumerinnerungen erhalten.
- Gewöhnt euch an, nach dem Aufwachen noch einen Moment mit geschlossenen Augen regungslos liegen zu bleiben und die Traumbilder, an die ihr euch in diesem Moment erinnern könnt noch einmal nachklingen zu lassen.
- Führt ein Traumtagebuch, in dem ihr direkt nach dem Erwachen all eure Traumerinnerungen festhaltet.
Wo finde ich Anleitungen, um das luzide Träumen zu lernen?
Im Internet gibt es inzwischen viele Informationen und Anleitungen über das Klarträumen und wie man es lernen kann. Wenn ihr also tiefer in dieses Thema einsteigen wollt, braucht ihr nur etwas zu recherchieren und euch die für euch relevanten Informationen herauszufiltern. Alternativ gibt es jedoch auch einige sehr gute Bücher, die alle wichtigen Grundinformationen sowie viele praktische Übungen, mit denen ihr das Klartäumen relativ leicht erlernen könnt, auf einen Blick präsentieren. Dadurch könnt ihr eine Menge Zeit sparen, die ihr dann beispielsweise nutzen könnt, um das Klarträumen zu erlernen. Wir haben euch hierfür eine kleine Auswahl an Büchern zusammen gestellt, die uns selbst sehr viel weitergeholfen haben.
Simon Rausch: Oneironaut – Das Klartraum Praxishandbuch
Ein Buch, das in diesem Bereich besonders hervorsticht ist das Buch Oneironaut von Simon Rausch. Es ist ein ideales Einsteigerbuch für alle, die sich neu mit dem Thema befassen und die selbst das Klarträumen erlernen möchten.
Schritt für Schritt führt der Autor seine Leser an das Thema heran und bereitet erst einmal eine fundierte Basis vor, auf der dann immer weiter aufgebaut wird. Zunächst geht es um das Schlafen an sich und darum ein grundsätzliches Verständnis für unseren eigenen Schlafzyklus, die verschiedenen Schlafphasen und die inneren Prozesse zu bekommen, die während des Schlafs von statten gehen. Anschließend geht es zunächst um das gewöhnliche Träumen um auch hierfür ein Gefühl zu bekommen, das man benötigt, um im nächsten Schritt die bewusste Kontrolle über seine Träume übernehmen zu können. Und schließlich geht es dann natürlich darum, das Klarträumen Stück für Stück zu erlernen, zu vertiefen und zu verfeinern. Wie kann man seine Träume bewusst steuern? Wie kann man darin erschaffen? Wie kann man fliegen, durch Wände gehen oder Sex haben? Wie kann man den Traum stabilisieren? Wie kann man seine eigenen, seelischen Blockaden im Traum erkennen und auflösen? Abschließend liefert der Autor noch eine Reihe an Ideen um mit den Klarträumen zu experimentieren und geht auf weitere Hintergründe ein.
„Oneironaut“ von Simon Rausch ist damit ein ideales Praxishandbuch mit dem man das Klarträumen spielend leicht erlernen kann.
Hier sind zudem weitere hilfreiche Bücher zum Thema Klarträumen:
Hallo,
Ich bin schon seit frühester Kindheit Klarträumer, mir ist das aber erst seit ca 10 Jahren bekannt und seit ihrem Artikel gerade erst bewusst wie extrem ausgeprägt es wohl vei mir ist. Ich finde mich bei fast allem wieder, was sie beschrieben haben.
Ich habe es immer mehr als Fluch gesehen, denn ich fühle mich täglich wie gerädert und unausgeruht, dass man das freiwillig erlernen möchte und bei vielen 20min.Klarträumen über den Tag verteilt so entspannt, wie 7,5h Tiefschlaf sein soll,finde ich wirklich erstaunlich. Ich werde nun versuchen die positiven Seiten mehr zu geniessen.So zur Erleuchtung zu kommen,finde ich interessant. Ich verstehe noch nicht wie das gehen soll,denn durch Achtsamkeit im Klartraum,komme ich ja direkt in die schreckliche, kaum aushaltbare Paralysephase. Haben Sie dazu noch einen Tipp?
Ehrlichgesagt würde ich mir schon wünschen nicht mehr klar zu träumen. Die "Filmphase" ist mir doch immer am liebsten,da ich hier nicht ganz aktiv sein "muss",sondern mich auch kurz berieseln lassen kann,bevor ich als Regisseur oder Schauspieler agieren "muss".Wenn ich es nicht mache, wache ich auf und bin Stunden wach vor Angst einzuschlafen.
Ich hoffe,dass ich es lernen kann für mich zu nutzen. Denn so ist es einfach nur seit 30Jahren eine Qual. Ihr Artikel gibt mir aber Hoffnung,dass ich mein "Glück" selbst in der Hand habe.