Ein Ferienhaus mieten: Worauf muss ich achten? - 10 Tipps
Wir selbst haben Europa, wie ihr wisst ja vollständig ohne Geld durchwandert und haben uns daher auch nie ein Ferienhaus mieten müssen. Wir haben aber trotzdem viele Ferienhäuser besucht und darin übernachtet, weil die Besitzer uns eingeladen haben. Außerdem haben wir viele Menschen getroffen, die auf ihrer Reise oder in ihrem Urlaub ganz verschiedene Erfahrung mit dem Mieten von Ferienhäusern gemacht haben. Sowohl sehr positive, als auch negative. Dadurch haben wir gelernt, dass es doch einiges zu beachten gilt, wenn man mit seinem Traumurlaub im eigenen Ferienhaus keine Enttäuschung erleben will. In diesem Artikel wollen wir was Wissen, das wir so erlangen, konnten in Form von hilfreichen Tipps an euch weitergeben.
Tipp Nr. 1: Erkenne, was du wirklich willst!
Die erste Frage, die man sich stellen sollte, wenn man plant, ein Ferienhaus zu buchen ist, will ich das wirklich. Denn wie mit allen Arten Urlaub zu machen, ist es auch beim Ferienhaus so, dass es eine ganze Reihe Vorteile, aber auch verschiedene Nachteile gibt. Fragt euch also zunächst einmal, ob ihr wirklich der “Ferienhaustyp” seid. Und um das herauszufinden, müsst ihr euch bewusst machen, was einen Urlaub im Ferienhaus von dem in einem Hotel, einer Pension oder einem Wohnmobil unterscheidet.
Ein Ferienhaus bietet zunächst einmal deutlich mehr Platz und ist somit optimal, wenn ihr mit einer größeren Gruppe, also eurer ganzen Familie oder mit Freunden verreisen wollt. Je nachdem, wie groß eure Gruppe ist könnt ihr von einem kleinen Ferienhäuschen mit nur wenigen Zimmerin bis hin zu einem großen Ferienhaus für 10 Personen alles bekommen, was ihr braucht. Das, was ihr hier für euren Urlaub bekommt, unterscheidet sich vor allem durch seine Ausstattung, seinen Standort und wahrscheinlich durch seine Größe von eurem Zuhause, aber nicht so sehr vom Service und der Lebensweise an sich. In einem Hotel geht ihr hinunter ins Restaurant oder an die Bar, wenn ihr etwas essen wollt. Ihr bekommt die Betten gemacht, das Zimmer wird gepflegt und geputzt und bei Bedarf bekommt ihr täglich frische Handtücher. Im Ferienhaus gibt es all dies nicht. Hier seid ihr selbst für euch verantwortlich und müsst wie gewohnt kochen, putzen und aufräumen. Dafür habt ihr aber auch mehr Freiheiten und habt keine Zimmernachbarn, die ihr stören könntet, oder die euch stören. Von denen, die ihr selbst mitbringt natürlich abgesehen.
In dieser Hinsicht ähnelt das Ferienhaus dann schon wieder eher dem Urlaub im eigenen oder gemieteten Wohnmobil, doch auch hier gibt es wiederum deutliche Unterschiede. Vorteil: Ihr habt bedeutend mehr Platz und könnt euch ein wenig aus dem Weg gehen und auch mal euer eigenes Ding machen. Nachteil: Ihr seid fest an den Ort eures Ferienhauses gebunden, denn ihr könnt es ja schlecht mitnehmen.
All diese Dinge sollten beachtet werden, bevor ihr euch für einen Urlaub im Ferienhaus entscheidet.
Tipp Nr. 2: Wähle deinen Standort weise
Wer ein Hotelzimmer bucht, der tut dies in der Regel mit einer von zwei Motivationen. Entweder, er sieht das Hotelzimmer als eine Art Basisstation an, die nicht viel mehr bieten soll, als einen Schlafplatz und einen Ort um sich umzuziehen. In diesem Fall ist man eigentlich die meiste Zeit des Tages auf Achse oder man legt sich an den Strand und schaut sich die Umgebung an. Oder aber, man bucht sich einen Platz in einem Resort, in dem man nahezu alles vorfindet, was man zum Leben braucht, vom All-You-Can-Eat-Buffet über die Wellnessoase bis hin zum hoteleigenen Friseur. In beiden Fällen kommt es aber in der Regel nicht allzu sehr darauf an, was sich in unmittelbarer Nähe des Hotels befindet.
Dies ist bei einem Ferienhaus anders. Es ist ein Ort, an dem ihr wahrscheinlich einen großen Teil eures Urlaubs verbringen werdet. Ihr werdet hier kochen und essen, schlafen, grillen, euch im Garten sonnen und vieles mehr. Das bedeutet aber auch, dass ihr einen angenehmen Standort braucht, an dem ihr nicht durch Straßenlärm oder andere Unannehmlichkeiten gestört werdet. Außerdem wollt ihr eure Umgebung wahrscheinlich auch zu Fuß erkunden und Ausflüge machen. Und was ihr auf jeden Fall bedenken solltet: Ihr müsst euch im Ferienhaus selbst versorgen und braucht deshalb gute Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe.
Schaut also bei der Wahl eures Ferienhauses, das ihr buchen wollt nicht nur auf das Haus selbst, sondern immer auch auf seinen Standort! Achtet dabei vor allem auf folgende Punkte:
- Wie ist die direkte Lage des Hauses?
- Wie weit ist der nächste Supermarkt entfernt?
- Welche Urlaubshighlights gibt es in direkter Nähe? (Seen, Strände, Schwimmbäder, Parks, Sehenswürdigkeiten, etc.)
- Wie ist die Verkehrsanbindung/Entfernung zur nächsten Stadt und zu den nächsten Reisezielen?
Tipp Nr. 3: Starte deine Suche nach dem Ferienhaus rechtzeitig
Beim Mieten von Ferienhäusern gilt in aller Regel: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst! Das bedeutet, dass die meisten wirklich guten Ferienhäuser bereits sehr früh gebucht werden, sodass man am Ende nur noch aus den Resten wählen kann. Außerdem gibt es bei den meisten Häusern einen Frühbucherrabatt, da auch die Vermieter ein Interesse daran haben, ihr Haus möglichst durchgängig zu vermieten. Häuser kosten Geld, auch wenn sie leer stehen. Aber leerstehende Häuser bringen keine Mieteinnahmen, weshalb der Verkäufer dadurch Verluste macht. Aus diesem Grund freuen sich die meisten Vermieter darüber, bereits frühzeitig zu wissen, dass sie sich für die kommende Saison keine Sorgen machen müssen und sind bereit, für dieses Gefühl der Sicherheit auch einen gewissen Nachlass zu gewähren. Je früher ihr euch also nach einem schönen Ferienhaus umschaut, desto besser sind eure Chancen, damit sowohl ein Schnäppchen zu machen, als auch ein echtes Traumhaus zu finden.
Tipp Nr. 4: Achte auf die passende Ausstattung
Jedes Haus ist verschieden und auch jeder, der ein Ferienhaus mieten möchte, hat andere Bedürfnisse. Achtet also darauf, dass ihr euch ein Haus auswählt, das zu euren Bedürfnissen passt. Stellt euch dafür am besten die folgenden Fragen:
- Reise ich mit meinen Kindern an? Wenn ja, wie ist die Aufteilung im Haus? Gibt es genügend Raum zum Spielen und Toben? Gibt es vielleicht sogar eine räumliche Trennung zwischen Kinderzimmern und Schlafzimmern, sodass die Kinder schon spielen, die Eltern aber noch schlafen können? Ist alles Kinderfest? Oder wirkt es eher wie ein Haus, in dem viel Kaputt gehen kann?
- Welche Wellnessangebote möchte ich zur Entspannung nutzen? Gibt es beispielsweise eine Sauna, eine Infrarotkabine, eine große Badewanne oder gar einen Whirlpool?
- Brauche ich einen guten Internetanschluss um beispielsweise Filme und Serien auf meinem Laptop schauen zu können?
- Brauche ich eine Parkmöglichkeit für mein eigenes Auto oder einen Mietwagen?
- Möchte ich einen eigenen Garten, eine Terrasse oder einen Balkon haben?
- Wie ist die Küche ausgestattet und was habe ich damit vor? Es gibt zum Beispiel Ferienhäuser, die zwar Herdplatten und einen Kühlschrank aber keinen Ofen und keine Gefriertruhe haben. Wer sich gerne auch einfach mal eine Tiefkühlpizza macht, sollte dies bei der Planung bedenken. Auch die weitere Ausstattung der Küche ist nicht uninteressant. Gibt es beispielsweise einen Toaster, einen Wasserkocher oder eine Kaffeemaschine? Wenn nicht, sollte man diese vielleicht von Zuhause mitbringen.
Tipp Nr. 5: Informiere dich über die Lebenshaltungskosten im Land
Es gibt einige Länder, in denen kann man sehr günstig und unkompliziert ein Ferienhaus buchen. Möchte man dann jedoch etwas zum Essen kaufen, fällt man beim Anblick der Preise aus allen Wolken. In anderen Ländern sind viele Nahrungsmittel erstaunlich günstig, einige andere hingegen aber unvermutet teuer. Deshalb solltet ihr euch frühzeitig darüber informieren und gegebenenfalls einen guten Vorrat an Lebensmitteln von Zuhause mitnehmen. Andernfalls kann es leicht passieren, dass man die Kosten, die man mit einem guten Deal beim Ferienhaus Mieten eingespart hat, beim Lebensmitteleinkauf wieder verschwendet.
Tipp Nr. 6: Lies auch das Kleingedruckte
Wenn man ein Ferienhaus mietet, dann unterschreibt man dabei in aller Regel einen Mietvertrag, der dem zur Miete einer gewöhnlichen Wohnung oder eines gewöhnlichen Hauses nicht unähnlich ist. Achtet zunächst einmal darauf, dass ihr auch wirklich einen solchen Vertrag bekommt und dass darin alle wesentlichen Punkte geregelt sind. Ein Ferienhaus hat durchaus einen recht hohen Wert, und es kommt gelegentlich vor, dass die Vermieter ihre Kunden betrügen oder auf irgendeine Weise austricksen wollen. Daher solltet ihr niemals Geld für die Miete eines Ferienhauses überweisen, wenn ihr nicht auch etwas in der Hand habt, das sicherstellt, dass ihr das Ferienhaus dann auch wirklich zu den vereinbarten Konditionen nutzen könnt.
Darüber hinaus solltet ihr den Vertrag sehr aufmerksam und vor allem vollständig lesen, um sicherzugehen, dass keine versteckten Klauseln darin stehen. Achtet besonders darauf, ob spezielle Service-Angebote im Mietpreis inbegriffen sind oder gezielt ausgeklammert werden. Hier kann man nämlich schnell in eine Kostenfalle geraten, wenn man am Ende feststellt, dass man beispielsweise die Nutzung vom Internet, von den Gartenstühlen, vom Pool oder ähnlichem extra bezahlen muss. Wie sieht es beispielsweise mit der Endreinigung aus?
Klärt auch ab, wie es mit Nebenkosten aussieht. Vor allem, wenn es einen Pool, eine Klimaanlage und ähnliches gibt, kann es durchaus passieren, dass dieser zusätzliche Luxus eine Menge Energie verschlingt, die ihr am Ende bezahlen müsst.
Tipp Nr. 7: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Dieser alte Spruch gilt tatsächlich auch beim Buchen eines Ferienhauses. Es gibt viele wunderschöne Beschreibungen über Feriendörfer, Bungalows und Strandhäuser, die klingen, als wären sie fast zu schön um wahr zu sein. Leider gibt es auch einige, bei denen sich dann herausstellt, dass sie wirklich nicht wahr sind. Im besten Fall waren sie dann einfach übertrieben und sind deutlich einfacher, schlichter oder schäbiger, als sie im Voraus dargestellt wurden. Im schlimmsten Fall sind sie einfach gar nicht existent und man findet sich nach Ankunft an der beschriebenen Adresse auf einer leeren Wiese oder einem verlassenen Fabrikgelände wieder. Prüft daher alles selbst noch einmal nach. Schaut euch die Gegend bei Google Maps mit Streetview an um zu sehen, ob es unter der besagten Adresse ein Haus gibt, das mit den Bildern im Prospekt übereinstimmt. Sucht außerdem nach Kritiken, Erfahrungsberichten und Bewertungen. Seid euch aber auch dabei stets bewusst, dass man diese faken kann.
Tipp Nr. 8: Was passiert, wenn’s nicht klappt?
Wie gesagt, ein Ferienhaus ist in der Regel nicht ganz billig und ähnlich wie bei einem Pauschalurlaub mit Flug und Hotel sollte man daher zuvor abklären, was passiert, wenn man aus irgendeinem Grund vielleicht doch nicht fahren kann. Wie sind die Storno-Bedingungen? Kann ich selbst einen Ersatzmieter finden? Bis zu welchem Datum bekomme ich zumindest Anteilig etwas zurück? Kann ich eine Reiserücktrittsversicherung abschließen? Wie sieht es aus, wenn ich den Urlaub zwar antreten kann, ihn aber vorzeitig wieder abbrechen muss?
All diese Dinge sollten geregelt sein!
Tipp Nr. 9: Überprüfe alles bei der Ankunft
Es kann durchaus sein, dass es bereits Schäden an Möbeln und Inventar gibt, die von früheren Mietern stammen. Diese solltet ihr direkt nach der Ankunft fotografieren und melden, denn andernfalls kann es leicht passieren, dass man sie am Ende euch in die Schuhe schiebt. Testet dabei am besten auch Geräte, die ihr in eurem Urlaub vielleicht gar nicht nutzen wollt, nur um sicherzugehen.
Tipp Nr. 10: Sei ein angenehmer Gast
Ein schönes Ferienhaus gefunden zu haben, in dem man sich wohlfühlt und in das man auch gerne mal wieder zurückkehrt, ist Gold wert. Daher könnt ihr euch selbst einen großen Gefallen tun, wenn ihr gleich von Anfang an ein freundliches Auftreten eurem Vermieter gegenüber an den Tag legt und ihm insgesamt ein angenehmer und gerngesehener Gast seid. Behandelt euer Ferienhaus sorgsam, ordentlich und respektvoll und bringt eurem Vermieter vielleicht sogar eine kleine Aufmerksamkeit mit. Das erhält die Freundschaft und sogt vielleicht dafür, dass er euch bei einer möglichen erneuten Buchung gleich einen guten Preis anbietet.
Aber auch wenn ihr nicht wiederkommen wollt, solltet ihr pfleglich und sorgsam mit allem umgehen, denn nur so könnt ihr dafür sorgen, dass das Verhältnis zwischen Ferienhausvermieter und Ferienhausmieter insgesamt ein positives bleibt, von dem beide Seiten profitieren. Und alles, was man nach außen sendet, kommt auch wieder zu einem zurück. Ihr möchtet ja auch beim nächsten Mal wieder ein schönes Ferienhaus mieten, auch wenn sich dieses dann vielleicht ganz woanders befindet.