Campen im Wald - Was ist erlaubt, was ist verboten?
Wir lieben das Campen im Wald. Einfach mal eine kurze Pause vom Stadttrubel machen und die Natur genießen? Genau darum geht es beim Wildcampen. Es ist einfach die perfekte Art, für ein Wochenende dem Alltagsleben zu entfliehen, und ja, es erfordert nicht viel Planung oder Ausrüstung. In diesem Blogbeitrag geben wir Ihnen einige Tipps, wie Sie sich auf Ihren nächsten Wildcampingausflug vorbereiten können, sowie einige Sicherheitshinweise, damit Sie ein sicheres und angenehmes Erlebnis ohne Folgen haben!
⚠️ Hinweis:
Bevor wir loslegen, müssen wir Sie noch kurz auf eine Sache hinweisen: Wir sind keine Anwälte und geben hier keine Rechtsberatung. Wir haben alle Angaben, insbesondere zu Gesetzestexten, in diesem Artikel selbst recherchiert und informieren Sie nach bestem Wissen und Gewissen. Dennoch übernehmen wir keine Garantie oder Haftung für die Richtigkeit der hier getroffenen Aussagen. Bitte prüfen Sie daher alles noch einmal selbst ganz genau nach und ziehen Sie im Zweifelsfall eine Rechtsberatung hinzu.
Das sollten Sie zum Thema Campen im Wald wissen!
Wichtig beim Zelten im Waldgebiet in Deutschland und Österreich ist zunächst einmal, dass es hier Grundsätzlich verboten ist! Man kann jedoch einen offiziellen Campingplatz, oder Übernachtungsstellen (Trekkingcamps) nahe einem Wald aufsuchen, oder sich eine Genehmigung holen.
Wildes Zelten ist eine tolle Möglichkeit, die Natur hautnah zu erleben, aber es gibt einige Dinge, die Sie beachten müssen, bevor Sie sich auf den Weg machen. Hier sind ein paar Tipps:
- Sie dürfen im Wald schlafen, wenn die Plätze als offizielle Campingplätze ausgewiesen sind.
- Sie dürfen im Wald schlafen, wenn die Plätze als offiziellen Übernachtungsstellen ausgewiesen sind.
- Auch wenn Ihnen der Wald gehört, dürfen Sie nicht mit einem Zelt in Ihrem eigenen Wald schlafen. Auch hier greifen die Landesgesetze der einzelnen Bundesländer, sowie das Bundeswaldgesetz. Es gibt sogar Bundesländer, wo man die offiziellen Wege im Wald zur Nachtzeit nicht verlassen darf. Hier sollten Sie stets, das Landesgesetz des einzelnen Bundeslandes studieren.
Warum ist das Zelten im Wald verboten?
Fast in allen Bundesländern dürfen Sie zu jeder Zeit den Wald betreten und auch abseits der Wege unterwegs sein. Trotzdem ist das Aufschlagen eines Zeltes nicht erlaubt. Da ein Wald ein besonderes Wildtierschutzgebiet ist, ist es nicht erlaubt mit einem Zelt im Wald zu schlafen.
Wann darf man im Wald übernachten?
In Deutschland darf man im Wald in der Regel übernachten, wenn Sie kein Zelt aufbauen und natürlich die Schutzgebiete beachten. Im Waldgesetz steht geschrieben, dass das Erholungsrecht im Wald ein Jedermannsrecht ist. Sie dürfen sich also im Wald erholen. Explizit verboten ist jedoch, mit einem Zelt im Wald zu schlafen.
Wie kann ich trotzdem mit einem Zelt im Wald übernachten?
Es gibt viele Wald Campingplätze die zwar nicht kostenlos sind, Ihnen aber ermöglichen, dass Sie trotzdem im Wald kampieren können. Campen im Wald ist also nicht grundsätzlich verboten, aber eben nur auf den ausgewiesenen Stellen möglich.
Ist schlafen im Wald erlaubt?
Obwohl das allgemeine Gesetz gilt, dass man im Wald nicht im Zelt schlafen darf, gibt es einige Grauzonen, wie Sie trotzdem die Sommernächte und den Sternenhimmel im Wald genießen können. Eine der beliebtesten Grauzonen ist das schlafen im Wald im Schlafsack auf einer Isomatte. Wenn Sie auf der sicheren Seite sein wollen, schnappen Sie sich einfach Ihre Isomatte und packen Sie Ihren Schlafsack drauf und schon dürfen Sie für eine Nacht im Wald schlafen. Wenn Sie noch sicherer sein wollen, dann holen Sie sich von der Gemeinde, der Kirche oder dem privaten Waldbesitzer eine Genehmigung. Der meiste Wald in Deutschland befindet sich nämlich im staatlichen, kirchlichen oder im Privatbesitz. Auch wenn Sie von einem privaten Waldbesitzer die Genehmigung haben, heißt das noch nicht, dass Sie mit einem Zelt im Wald schlafen dürfen. Campen im Wald mit einem Zelt, ist also nur an offiziellen Wald Campingplätzen gegen Bezahlung möglich.
Warum ist das Übernachten im Wald verboten?
Nach dem § 14 des Bundeswaldgesetzes dürfen wir den Wald zu Erholungszwecken nutzen. Doch die Erholung, heißt nicht zwangsläufig, dass Sie auch im Wald schlafen dürfen. Die Krux an der Geschichte ist, dass jeder Wald in Deutschland, Österreich und in der Schweiz, jemanden gehört. Wenn wir also in einem Wald schlafen, dann schlafen wir auf fremden Eigentum. Wenn wir also ein Zelt errichten, wird dies als Behausung gewertet.
Da man aber nicht in Behausungen im Wald wohnen darf, ist das Zelten im Wald verboten. Da die Wälder entweder der Kommune, den Bundesländern, den Kirchen oder privaten Personen gehören, können wir nicht einfach das machen, was wir wollen. Campen im Wald ist also eine Frage des Rechts.
Obwohl das Betreten des Waldes abseits der Wege in den meisten Bundesländern ohne Einschränkung erlaubt ist, ist das Aufschlagen eines Zelts nicht erlaubt. Wie kann das sein? Wo ist hier der Unterschied?
Der Gesetzgeber geht davon aus, dass das Campen im Wald im Zelt mehr Personen in den Wald ziehen würde, als wenn Menschen nur für eine Nacht mit einem Schlafsack im Wald ohne großen Regenschutz schlafen dürfen.
Die Frage ist also: Zelten oder Biwakieren im Wald?
Laut Gesetz ist draußen schlafen, nicht gleich draußen schlafen. Der Gesetzgeber macht hier einen großen Unterschied zwischen Zelten im Wald und Biwakieren. Wenn Sie also ohne Zelt unter freiem Himmel schlafen, verhält dies sich vollkommen anders.
Wie darf ich im Wald schlafen?
- Sie dürfen in einem Laubschlafsack im Wald schlafen. Decken Sie sich einfach mit Laub zu.
- Sie dürfen auf einer Isomatte mit Ihrem Schlafsack schlafen.
- Sie dürfen in Ihrer Hängematte (die nicht verschlossen sein darf) schlafen. Die Hängematte darf mit einem Tarp überspannt sein.
- Sie dürfen mit Ihrem Schlafsack unter einem Tarp schlafen.
- Sie dürfen unter einem nicht festen Shelter mit Schlafsack oder einer Rettungsdecke schlafen.
Falls Sie nun glauben, dass ich Ihnen eine genau Auflistung erstellen konnte, ist dies nicht richtig. Denn die Gesetzgebung in Deutschland, Österreich und in der Schweiz ist so schwammig, dass man hier schon von einer gewissen Unübersichtlichkeit sprechen kann. In diesem Artikel wollen wir erreichen, dass Sie die Waldgesetze etwas besser verstehen können und dass Sie ein Grundverständnis dafür bekommen, was in den meisten Gebieten erlaubt und verboten ist. Im Wald Campen ist also bei weitem nicht so einfach, wie man zunächst denkt. Wer es noch genauer wissen will, sollte sich mit den Naturschutz- und Waldgesetzen, des jeweiligen Bundeslandes vertraut machen. Denn nur so können Sie sicher gehen, dass Sie sich hier auf der sicheren Seite befinden. Doch in meiner Praxis als Weltenbummler, Survival Experte, Off Cam Berater und Meister im Bereich Landschaftsführer, kann ich Ihnen sagen, dass die Suppe meistens nicht so heiß gegessen, wie sie gekocht wird. Obwohl die Gesetze Bundesland intern geregelt werden, hat dies Vor- und Nachteile für Sie. So kennen sich die meisten Beamten genauso wenig aus, wie Sie. Die Gesetzeslage ist oft so verwirrend, dass auch die Gesetzeshüter, nicht jeden Paragrafen auswendig können. Und ja, es liegt im Augenmaß des Beamten, ob Sie eine Verwarnung oder eine Anzeige erhalten. Wenn Sie also ein freundlicher Mensch sind, werden Sie in der Regel keine Anzeige erhalten.
⇒ Achtung: Wo jedoch Nationalparkranger, Polizisten oder andere Beamte keinen Spaß verstehen, ist beim Zelten in Naturschutzgebieten.
In Nationalparks, Biosphärenreservaten, Biotopen, Naturschutzgebieten und ist das Campen streng verboten. Auch die Küstengebiete in Deutschland sind gesonderte Schutzgebiete, wo das Campen, aber auch das Biwakieren strengstens verboten ist. Sie sollten also von dem Übernachten an Stränden und Dünen Abstand nehmen, denn das könnte Sie teuer zu stehen kommen. Wenn Sie hier noch tiefer in die Materie einsteigen wollen, sollten Sie sich mit dem Bundesnaturschutzgesetz und dem jeweiligen Ort auseinandersetzen. Achten Sie also auf Verbotsschilder, aber auch auf Schilder, die auf ein Naturschutzgebiet hinweisen. Wenn Sie ein Naturschutzgebiet besichtigen oder bewandern wollen, ist es daher ratsam, sich in der Nähe entweder einen Campingplatz oder ein Gästezimmer zu suchen und dann Tageswanderungen von dort aus zu machen. Für letztere finden Sie beispielsweise auf cozycozy.com günstige Angebote überall auf der Welt.
Eine Grundregel, die Sie sich merken sollten, falls Ihnen das Campen im Wald am Herzen liegt, dass Sie ohne Zelt im Wald schlafen dürfen, wenn Sie die Zustimmung des Eigentümers eingeholt haben.
Wie lange darf ich im Wald schlafen?
Hier müssen wir das Betretungsrecht befragen. Laut dem Gesetz dürfen Sie Wälder und Flure zur Erholung betreten, solange man die allgemeinen Verhaltensregeln beherzigt. Die Fragen dazu sind: Was sind die allgemeinen Regeln und was passiert, wenn ich diese verletze? Muss ich ins Gefängnis oder bekomme ich nur eine Geldstrafe? Nach dem Paragrafen 59 des Bundesnaturschutzgesetzes ist es jedermann erlaubt, den Wald zu betreten und zur Erholung zu nutzen. Man darf also die Landschaft frei betreten, außer es ist speziell geregelt. Doch was ist nun Erholung? Zählt schlafen auch zum Erholen? Sobald ich schlafe, erhole ich mich. Wenn man also den Wortstamm laut der Ausdrucksform definiert, muss das schlafen im Wald erlaubt sein, denn man darf sich ja laut Gesetz im Wald erholen. Und ja, durch Schlaf erholt man sich. Die Frage nun aber ist: Wie lange darf man sich durch Schlafen im Wald erholen?
Fakt ist: Das Dösen oder Schlafen unter einem Baum ist nicht explizit verboten! Es gibt auch keine Stundenangaben, die hier erlaubt oder verboten wären. Was jedoch verboten ist laut Gesetz: "Das längere verweilen an einem Ort im Wald ist verboten!” Da dieser Wortlaut vollkommen interpretativ ist, kann dieser Passus gedehnt werden. Was ist lange, was ist kurz? Man weiß es nicht! Was wir aber wissen ist, dass eine Nacht an einem Platz kein längeres Verweilen laut einiger Gerichtsurteile darstellt. Das schlafen im Wald bleibt also eine gesetzliche Grauzone, wenn Sie eben ohne Zelt, für eine Nacht im Wald verweilen wollen. Übernachten im Wald ohne Zelt - ist faktisch, weder verboten noch erlaubt. Da es aber nicht explizit verboten ist, ist es indirekt erlaubt.
Warum ist die Gesetzeslage so schwammig?
Stellen Sie sich einmal vor, das Campen im Wald wäre erlaubt. Überall wären Zelte, jeder hätte seinen Bassbooster dabei und würde den Grill anwerfen. Können Sie es sich vorstellen, wie sich wohl die Rehe, die Füchse und die Vogelwelt fühlen würde?
Außerdem lassen viele Wildcamper den Müll liegen und das ist auch nicht so schön. Wenn Sie also als Bushcrafter oder Survivalist für eine Nacht im Wald schlafen wollen, dann verlassen Sie den Platz exakt so, wie Sie diesen angetroffen haben.
Stellen Sie sich vor, Sie würden ein Grundstück besitzen und es dürfte nun per Gesetz, jeder auf Ihr Grundstück und eine Party feiern. Wie wäre das für Sie? Der Wald ist ein Erholungsraum und das soll er auch bleiben. Jeder sollte daher den Wald mit Respekt und Ehrfurcht begegnen. Denn es ist Ihnen erlaubt, den Wald zu benutzen, auch wenn er Ihnen nicht gehört. Deshalb verletzen Sie keine jungen Bäume, oder schlagen keine Bäume die voll im Blut stehen.
Die Gesetze mögen oft nervig sein, doch in erster Linie sollen diese die Natur schützen. Oft würden wir diese Gesetze nicht brauchen, wenn jeder ein Einheimischer in der Natur wäre und diese mit Respekt behandeln würde.
Mit welchen Strafen muss man rechnen, wenn man illegal im Zelt im Wald schläft?
Entwarnung: Das Zelten im Wald stellt keine Straftat dar.
Ok, Sie können also aufatmen. Es ist nur eine Ordnungswidrigkeit. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Strafen nicht drakonisch sein können. Vor allem wenn Sie von einem Jäger oder einem Eigentümer erwischt werden und dieser allergisch auf Sie reagiert, kann das Strafmaß höher ausfallen, da hier der Eigentümer im schlimmsten Fall auf eine Anzeige beharren könnte.
Wollen Sie Sie eventuellen Strafzahlungen entgehen, sollten Sie nicht in heiklen Naturschutzgebieten übernachten.
Hier niemals Zelten und Übernachten:
- Naturdenkmäler
- Nationalpark
- Biotop
- Biosphärenreservat
- Naturschutzgebiete
Sollten Sie diese Regeln zum Campen im Wald nicht beachten, kann Sie dies teuer zu stehen kommen. Schlagen Sie in einem verbotenen Gebiet ein Zelt auf, fallen die Strafen je nach Bundesland unterschiedlich aus. In der Regel liegen die Geldstrafen, zwischen 5 Euro und 500 Euro.
Natürlich werden Sie deutlich weniger bestraft, sobald Sie am Wegesrand zelten, als in einer Aufforstungsfläche, wo Sie die jungen Bäume plattgedrückt haben. Wenn Sie in einem Naturschutzgebiet, ein Zelt aufgeschlagen und Ihr Steak über dem Lagerfeuer gebraten haben, kann es richtig teuer werden. Sollten Sie dann auch noch die Natur verwüstet haben, dann wird es noch teurer. Und ja, das ist schnell passiert.
Dringen Sie also in eine abgezäunte Fläche ein (Hausfriedensbruch) oder begehen Sie eine Sachbeschädigung (Fällen eines Baumes für Feuerholz), kann das Bußgeld schnell auf 5.000 Euro anschwellen.
Doch keine Angst, wenn Sie sich ordentlich verhalten und als Naturliebhaber auftreten, dann haben die meisten Jäger und Eigentümer Nachsicht. Sie werden Sie in der Regel verwarnen und gehen häufig straffrei aus. Wenn Sie jedoch den Platz nicht ordentlich behandeln, dann wird hier in den meisten Fällen auch niemand eine Einsicht haben und die Strafe im vollem Umfang ausstellen.
Wie ist Campen im Wald trotzdem möglich?
Wenn Sie das Abenteuer im Wald suchen und ein Outdoor Fan sind, dann muss das nicht heißen, dass für Sie Wildcamping gestorben sein muss. Nein, ganz im Gegenteil!
1. Holen Sie sich eine Genehmigung
Falls Sie schon wissen, wohin Sie pilgern oder wandern wollen, dann ist das perfekt. Denn so wissen Sie schon, wo Sie wahrscheinlich nächtigen werden. Also ist es Ihnen auch möglich vorab bei der Zielgemeinde anzufragen, ob es Waldgebiete gibt, in denen Sie eine Nacht ohne Zelt schlafen dürfen. Hier können Sie sich einfach bei der Stadt, der Gemeinde oder beim Forstamt melden. Wenn Sie hier keinen Erfolg haben, können Sie immer noch einen privaten Waldbesitzer ausfindig machen und ihm erklären, dass Sie ein Naturfreund sind und in keinem Augenblick den Wald schädigen oder die Wildtiere beunruhigen wollen. Suggerieren Sie ihm offen, dass Sie keine Spuren hinterlassen werden und auch gerne mal bereit sind, im Wald mitzuhelfen, wenn er zum Beispiel Holz machen möchte. Wir haben oft auf diese Weise, die besten Arrangements getroffen. Denn eine Hand wäscht die andere. So haben wir eine schriftliche Genehmigung vom Waldbesitzer bekommen, so dass wir im Wald schlafen und uns auch für längere Zeit dort aufhalten durften. Falls Sie auch auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Sie sich eine schriftliche Genehmigung geben lassen, so dass Sie im Falle einer Kontrolle etwas schriftliches vorlegen können.
2. Verzichten Sie auf ein Zelt, wenn Sie im Wald übernachten
Da die Gesetze sehr verwirrend sind, können Sie sich dies zu Nutze machen. Das einzige was man explizit aus den Gesetzestexten ableiten kann ist, dass man nicht mit einem Zelt im Wald schlafen darf. Wie oben erwähnt, gibt es aber viele Methoden, wie Sie im Wald schlafen können. Beim Biwakieren gehen zwar die Meinungen auseinander, aber es gibt bis dato kein Gesetz, das eindeutig biwakieren verbietet. Das Einzige auf das Sie achten sollten ist, dass in Berlin sogar das Schlafen im Wald unter einem Tarp verboten ist. Hier ist es nicht von Belang, ob es sich hierbei um eine Schutzplane, eine Bauplane oder ob es sich um ein professionelles Tarp handelt. Berlin hat in seinen Statuten verfasst, dass man nicht mehr unter einem Tarp im Wald nächtigen darf.
Wildcampen im Wald ist also eine sehr stringente Grauzone die ganz bewusst nicht angegangen wird. Der Gesetzgeber will hier nicht alles verbieten, denn somit würde er auch das Schlafen von Obdachlosen im Wald und in Städten verbieten müssen. Somit beschränkt er sich auf Zelte und in Berlin eben sogar auf Tarps.
Wie können Sie sicher gehen, dass Ihnen der Schlafplatz nicht als Zelt oder Behausung ausgelegt wird?
Ein Zelt ist ein geschlossener Raum mit Gestänge. Wenn also Ihr Schlafraum kein geschlossener Raum ist und kein Gestänge hat, dann ist es auch in der Regel kein Zelt. Wenn Sie einen Biwaksack mit Gestänge haben und dieser verschlossen ist, kann dies als Zelt gewertet werden. Haben Sie jedoch nur ein Tarp und schlafen Sie in einer Hängematte, kann Ihnen dies nur schwer als Zelt ausgelegt werden.
Wenn Sie wirklich auf Nummer sicher gehen wollen, dann sollten Sie nur mit einem Schlafsack, eine Isomatte und einem Rettungsbiwaksack rausgehen. Hier kann Ihnen definitiv keiner ankreiden, dass Sie in einem Zelt schlafen. Auch eine Hängematte ohne Dach und Mückengitter, kann Ihnen nicht als Zelt ausgelegt werden. Das Tarp ist bis dato in allen anderen Bundesländern außer Berlin nicht verboten und so können Sie dies bei schlechtem Wetter, als Regen- oder Schneeschutz verwenden.
Campen im Wald - Welche gesetzeskonformen Lösungen gibt es im Wald?
Was ist, wenn Sie für längere Zeit im Wald schlafen wollen oder Sie es sich nicht zutrauen ohne geschlossenes Zelt ruhig schlafen zu können. Gibt es wirklich gar keine Lösung im Wald zu campen? Campen im Wald ist natürlich auch in Deutschland, Österreich und in der Schweiz möglich. Es ist schon etwas paradox, aber dafür es gibt offizielle Waldcampingplätze. Obwohl Zelten im Wald verboten ist. Gibt es genehmigte Waldcampingplätze. Und ja, es gibt hiervon nicht mal wenige. Es sind weit über 150 Stück.
Es gibt aber auch sogenannte Notunterstände aus Holz im Wald. Wenn Sie hier mit einem Schlafsack und einer Isomatte Ihr Lager aufschlagen, hat mit Sicherheit niemand etwas dagegen.
Wenn Sie den Charme einer Wanderhütte wollen, können Sie diese beim Alpenverein oder privat mieten. Hier knistert das Feuer im Kamin und Sie können auf dem einzäunten Grundstück sogar im Zelt schlafen. Dies ist vor allem dann ideal, wenn die Eltern in der Hütte schlafen wollen und die Kinder das Erlebnis, eine Nacht im Wald im Zelt erleben wollen.
Was ist, wenn ich am Waldrand zelte und in der freien Landschaft bin?
Als freie Landschaft zählen die Gebiete, außerhalb des Waldes. Auch hier greift natürlich ein eigenständiges Betretungsrecht. Und ja, auch außerhalb der bebauten Ortslagen. Hier greift zum Beispiel das Bundesnaturschutzgesetz mit dem Paragrafen 44. Das spannende hierbei ist, dass das Zelten in der freien Landschaft nicht explizit verboten ist. Da man aber in Deutschland kaum erkennen kann, wann man sich auf Privatgrund und wann auf staatlichen Grund befindet, ist dieses Gesetz zwar nett, bringt aber in der Praxis sehr wenig. Campen am Waldrand, ist genauso gefährlich, wie im Wald selbst, da Sie auch hier auf einem Privatgrundstück nächtigen könnten.
Hinzu kommt, dass zwar das Landesgesetz das Campen auf der freien Landschaft nicht verbietet, aber das jeweilige Bundesland es faktisch doch verboten haben könnte. Sie müssen sich also stets mit den Regeln in Ihrem Bundesland auseinandersetzen und schauen, dass Sie nicht auf einem privaten Grund Ihr Zelt aufschlagen, was verboten wäre. Hier kann man ganz klar sagen, dass Sie, wenn Sie nur mit einem Schlafsack und einer Isomatte im Wald schlafen, weniger Probleme bekommen können, als wenn Sie in der freien Landschaft schlafen. Zum ersten werden Sie deutlich schneller wahrgenommen und zum anderen können auch betrunkene Jugendliche eine Gefahr für Sie darstellen.
Was aber sehr wohl möglich ist, dass Sie sich beim Grundstücksbesitzer eine Genehmigung einholen und mit ruhigem Gewissen, auf dem Privatgrundstück schlafen können. Auf unserer 8-jährigen Weltreise haben wir die Grundstücksbesitzer stets gefragt und bekamen fast immer auch noch eine Essenseinladung mit dazu. Sehr häufig ludt man uns auch zum Grillen und einem netten Gespräch beim Lagerfeuer ein.
In unserer Heimat in Bayern zum Beispiel ist das Zelten in freier Landschaft nicht ausdrücklich verboten. Ähnliche Regeln haben auch Rheinland-Pfalz, NRW, Hamburg, Berlin und Hessen. In Niederachsen, Thüringen, Saarland, Sachsen-Anhalt und Sachsen ist das Wildzelten in der freien Landschaft hingegen verboten. In Bremen zum Beispiel darf man auf Feldern nicht zelten. Sie müssen sich also bei jedem Bundesland individuell informieren. So darf man in Bremen zwar nicht auf Feldern zelten, jedoch gibt es ansonsten, keine ausdrücklichen Verbote. Und ja, wie soll sich hier jemand auskennen. In Brandenburg zum Beispiel wird es noch skurriler: Hier erlaubt man Fuß-, Rad-, Reit- und Wasserwanderern das Zelten wenn sie privatrechtlich dazu befugt sind und keine besonderen Schutzvorschriften entgegenstehen.“ (§49, BbgNatschG)
Gibt es Alternativen?
Bei den Alternativen zum Wildcampen in Deutschland sind die Möglichkeiten gemeint, die einem wilden zelten oder Biwakieren in der freien Natur noch am nächsten kommen. Natürlich abseits von Trekkinghütten, Campingplätzen oder sonstigen Möglichkeiten zum Einkehren.
Sie sind zwar nicht häufig, aber trotzdem in manchen Bereichen in Deutschland vorhanden, die Naturlagerplätze. Hierbei handelt es sich um kleine freie Flächen für eher wenig Zelte, die oftmals nur per Fahrrad oder zu Fuß erreichbar sind, und maximal zwei Übernachtungen vorgesehen haben. Feuer- und Kochstellen, aber auch Komposttoiletten sind hin und wieder vor Ort aufzufinden. Solche Schlafplätze gibt es in Deutschland erst seit einiger Zeit und werden als eine Art Pionierprojekt zu finden unter: outdoorseiten.net e.V. in der Eifel getestet. Falls Sie diese Variante des Campen im Wald nutzen wollen, so sollten Sie zum einen vorab buchen, aber auch wissen, dass ein Obolus von 10 Euro auf Sie zukommen wird. Dafür kann man ungehindert sein Zelt aufschlagen und nutzt dabei noch die örtlichen Komfortbereiche.
Die beschriebenen Naturlagerplätze gibt es ebenfalls in Schleswig-Holstein und werden sogar teils von Privatpersonen angeboten. Die Wildes Schleswig-Holstein Homepage verrät Ihnen wichtige Hinweise wie Ort, Koordinaten und schnelle Informationen, damit Sie als Radfahrer oder Wanderer Ihre Plätze zum Zelten im Wald optimal finden können.
Wer es gerne etwas abenteuerlicher mag, sollte im Elbsandsteingebirge das sogenannte Boofen ausprobieren. Dies entwickelte sich aus der ehemaligen Kletterkultur, da hierbei unter Überhängen oder in kleinen Sandsteinhöhlen biwakiert oder geschlafen werden kann. Beachtet hierbei, dass es strenge Auflagen zu beachten gibt, da man sich in einem Nationalpark befindet. Gerade deshalb ist ein offenes Feuer strengstens untersagt. Zudem darf man nicht außerhalb der Boofen übernachten oder biwakieren. Auf der Homepage von Wandern Sächsische Schweiz, finden Sie eine Boofenliste mit 57 vorgestellten Boofenplätzen vor.
Wo können Sie legal in der Wildnis übernachten?
Tatsächlich darf man an manchen Orten Wildcampen in Deutschland durchführen. Wo und wie ist die Lage? Anhand folgender Informationen, sind Sie auf der sicheren Seite und können nun Ihre Reise richtig planen. Denn seit einigen Jahren gibt es für das Zelten im Wald offizielle Naturzeltplätze oder auch Wildcamping Plätze genannt. Sie finden nun eine Auflistung nach Bundesländern zur Übersicht vor.
Legal Wildcampen in Baden-Württemberg:
Der Schwarzwald in Deutschland zeigt sich mit wildromantischen Schluchten, dichten Wald und mystischen Mooren. Dazu ist er das höchste und größte zusammenhängendes Mittelgebirge in Deutschland. Mitten in der Natur dürfen Sie Ihr von Mai bis Oktober auf einem der neun Trekkingcamps Ihr Wildcamp aufschlagen.
Meistens liegen diese Camps außerhalb von Ortschaften, bieten Ihnen eine Feuerstelle, ein Toilettenhäuschen und einen Stellplatz für bis zu drei Zelte an. Da diese Plätze nur zu Fuß erreichbar sind, können Sie solche Orte wunderbar in Ruhe und alleine in der Natur genießen. Pro Zelt kostet die Nacht 10 Euro.
» Mehr Information unter www.trekking-schwarzwald.de
Legal Wildcampen in Bayern:
Bayern ist groß, daher können Sie in vielen Regionen Wildcampen in Bayern ausprobieren. Der Steigerwald, der Frankenwald und der Spessart bieten Ihnen die legale Möglichkeit vom Zelten im Wald an. Die optimale Saison geht von April bis Ende Oktober und wartet auf seine naturfreudigen Besucher. Ob Feuerstellen, Outdoor-Toiletten oder ausreichend Platz für Ihre Zelte vorhanden sind.
» Mehr Informationen unter:
- Spessart: www.trekking-bayern.de
- Frankenwald: www.frankenwald-tourismus.de
- Steigerwald: www.trekkingerlebnis.de
Für Kanufahrer aber auch andere Freiheitsliebhaber bietet sich das Wildcamping im Altmühltal an, da sogar bis zu 8 Wildcamping Plätze vor Ort verfügbar sind. Alle Informationen und die Plätze können Sie sich unter folgendem Link ansehen: www.naturpark-altmuehltal.de.
Legal Wildcampen in Berlin:
Hier sind keine Wildcamping Plätze vorhanden. Falls Sie eine Möglichkeit kennen, mit der man in Berlin legal im Wald zelten kann, schreiben Sie es uns gerne in die Kommentare.
Legal Wildcampen in Brandenburg:
Lust auf ein Campingabenteuer im Wald? In ganz Brandenburg finden Wanderer, Wasserwanderer und Radfahrer mehr als 25 Wildcamping-Plätze zum Übernachten vor. Meistens liegen die Camps am Wasser und sind daher besonders für Kanu-Reisende geeignet. Ob eine Feuer- und Kochstelle oder auch Grillplatz vor Ort ist, zeigt sich sehr unterschiedlich. Dafür sind die meisten Plätze kostenlos.
» Mehr Informationen unter www.reiseland-brandenburg.de
Legal Wildcampen in Bremen:
Hier sind keine Wildcamping Plätze vorhanden. Falls Sie eine Möglichkeit kennen, mit der man in Bremen legal im Wald zelten kann, schreiben Sie es uns gerne in die Kommentare.
Legal Wildcampen in Hamburg:
Hier sind keine Wildcamping Plätze vorhanden. Falls Sie eine Möglichkeit kennen, mit der man in Hamburg legal im Wald zelten kann, schreiben Sie es uns gerne in die Kommentare.
Legal Wildcampen in Hessen:
Hier sind keine Wildcamping Plätze vorhanden. Falls Sie eine Möglichkeit kennen, mit der man in Hessen legal im Wald zelten kann, schreiben Sie es uns gerne in die Kommentare.
Legal Wildcampen in Mecklenburg-Vorpommern:
Hier sind keine Wildcamping Plätze vorhanden. Falls Sie eine Möglichkeit kennen, mit der man in Mecklenburg-Vorpommern legal im Wald zelten kann, schreiben Sie es uns gerne in die Kommentare.
Legal Wildcampen in Niedersachsen:
Hier sind keine Wildcamping Plätze vorhanden. Falls Sie eine Möglichkeit kennen, mit der man in Niedersachsen legal im Wald zelten kann, schreiben Sie es uns gerne in die Kommentare.
Legal Wildcampen in Nordrhein-Westfalen:
Einzigartig in NRW ist das Zelten in freier Natur, so ganz ohne Lärm und Hektik! Rucksack auf und los geht die Wanderung, um mitten in der Natur zelten zu können. In der Eifel finden Sie mehrere Trekkingplätze im schönen Naturpark Hohes Venn. Dort stehen 17 Plätze für Sie zum Wildcampen in Deutschland bereit. Eine Komposttoilette sowie eine Fläche auf hölzernden Plattformen um sein Zelt aufzuschlagen, sind bei den vorhandenen Naturlagerplätzen selbstverständlich. Wie so oft, kostet eine Übernachtung 10 Euro.
» Mehr Informationen unter www.trekking-eifel.de
Legal Wildcampen in Rheinland-Pfalz:
Wie wäre es mit einem abgelegenen Wildcamping Platz in Rheinland-Pfalz? Im faszinierenden Pfälzerwald sowie im Nationalpark Hunsrück-Hochwald und in den Trekkingcamps im Soonwald, finden Sie Ihren ruhigen Platz zum Campen im Wald vor. Die Camps sind meist von Anfang April bis Ende Oktober geöffnet und ob eine Feuerstelle vor Ort vorhanden oder erlaubt ist, muss bei Buchung angefragt werden. Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald liegt in der Nähe der Nationalparks Wildenburg, Keltenpark sowie dem Erbeskopf.
» Mehr Informationen unter www.nationalpark-hunsrueck-hochwald.de
Über gewisse Bereiche der Regionen Bad-Kreuznach und Rhein-Hunsrück finden Sie vier Trekkingcamps im Soonwald zum Wandern und Zelten im Wald. So sind alle Camps nur zu Fuß erreichbar, was für optimale Ruhe und Stille sorgt. Trotzdem finden sich ganz in der Nähe Wanderparkplätze.
» Mehr Informationen unter www.soonwaldsteig.de
Die 15 Plätze zum Wildcampen im Pfälzerwald finden Sie rund um Landau und Kaiserslautern vor. Diese Plätze halten für Sie eine Outdoor-Toilette und eine Sitzmöglichkeit bereit und können ebenso nur per Fuß erreichbar sein.
» Mehr Information unter www.trekking-pfalz.de.
Legal Wildcampen in Saarland:
Hier sind keine Wildcamping Plätze vorhanden. Falls Sie eine Möglichkeit kennen, mit der man im Saarland legal im Wald zelten kann, schreiben Sie es uns gerne in die Kommentare.
Legal Wildcampen in Sachsen:
Genauso vielfältig wie die Landschaft in Sachsen ist, sind auch die Naturplätze. Das Elbsandsteingebirge lädt mit vier Biwakplätzen ein, das Zelt, das Tarp oder Ihre Hängematte aufzubauen. Die Plätze sind so groß, dass Ihr im Umkreis von 20 Metern Euer Lager aufschlagen dürft. Hier ist die Ausstattung mit einem Regenwassersammler, einer Komposttoilette, einer Schutzhütte sowie einer Sitzmöglichkeit schon etwas komfortabler. Über Preise sowie weitere Infornationen zu den Biwakplätzen beim Forststeig Elbsandstein gibt es für jedermann.
» Mehr Informationen unter www.forststeig.sachsen.de.
Hier finden Sie das oben erwähnte Boofen wieder vor. Alle Information zu den Übernachtungen gibt es unter www.nationalpark-saechsische-schweiz.de. Dort finden Sie eine komplette Liste der Plätze und eine Karte als PDF.
Legal Wildcampen in Sachsen-Anhalt:
Hier sind keine Wildcamping Plätze vorhanden. Falls Sie eine Möglichkeit kennen, mit der man im Saarland legal in Sachsen-Anhalt zelten kann, schreiben Sie es uns gerne in die Kommentare.
Legal Wildcampen in Schleswig-Holstein:
Lernen Sie das Binnenland Schleswig-Holstein hautnah kennen, denn mehr Natur geht nicht. Hier gibt es ausgewiesene und sogar kostenlose Trekking-Plätze, bei denen es erlaubt ist, eine Nacht legal mit oder ohne Zelt zu schlafen. Die 21 wilden Naturübernachtungsplätze könnten auch für Bushcrafter interessant sein.
» Mehr Informationen unter www.wildes-sh.de
Legal Wildcampen in Thüringen:
Hier sind keine Wildcamping Plätze vorhanden. Falls Sie eine Möglichkeit kennen, mit der man in Thüringen legal im Wald zelten kann, schreiben Sie es uns gerne in die Kommentare.
Fazit - das Wildcampen in Deutschland
Campen im Wald im Zelt ist also nur auf Naturplätzen, Campingplätzen und Trekkingplätzen möglich, die offiziell genehmigt sind. Beachten Sie stets die von den Anbietern angegebenen Benutzungsregeln, Vorsichtsmaßnahmen und Ausrüstungstipps, damit Ihr Urlaub entspannt und ohne Probleme beim Zelten im Wald abläuft. Achten Sie auch darauf, die Plätze früh genug zu buchen, da diese sehr beliebt sind. Konnten Sie bereits Erfahrungen mit Wildcamping-Plätzen machen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.
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