Mental Wellness: Der Trend zu fit und mental stark sein
Der Begriff Mental Wellness wurde Ende der 1950er Jahre als Oberbegriff für eine neue ganzheitliche Gesundheitsbewegung etabliert und zeigt wie man fit und mental stark sein kann. Der vorherrschende Eindruck ist, dass Wellness eigentlich erst seit zehn, maximal zwanzig Jahren zu einem beherrschenden Trend auch in der Tourismusbranche geworden ist. Sicher gab es in den 1980er Jahren die ersten Aerobic- und Fitness-Wellen, aber ein ganzheitlicher Ansatz wurde dort noch nicht vertreten. Dabei hat die Weltgesundheitsorganisation schon 1946 Gesundheit als „physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden“ definiert. Das war für die damalige Zeit ein fast schon revolutionärer Ansatz, dass Gesundheit nämlich mehr bedeutet als nur die Abwesenheit von Krankheit.
💆🏼 Was gehört zu Wellness dazu?
Wellness-Angebote gibt es überall. Wer Wellness in Südtirol sucht, wird ebenso fündig bei auf der Suche nach Wellness am Strand, Wellness im Wald und Wellness in den Bergen. Aber Wellness ist mehr, als nur ein Urlaubsangebot für zwei Wochen wahrzunehmen. Sicher ist ein entspannender Urlaub etwas, was jeder Mensch gut gebrauchen kann, aber um Wellness nachhaltig im eigenen Leben zu verankern, muss das Gesundheitsbewusstsein an mehreren Stellen geschärft werden.
- Zu Wellness gehört ein ganzheitlicher Umgang mit Nahrungsmitteln, der in eine bewusste Ernährung mündet.
- Bewusste Bewegung und Sport, natürlich angepasst an die jeweilige körperliche Leistungsfähigkeit, sind ebenfalls Teil von Wellness.
- Auf mentaler Ebene helfen Entspannungs- und Stressmanagement-Techniken um fit und mental stark zu sein. Das können aktive Methoden wie autogenes Training oder Meditation sein, aber auch passive „Aktivitäten“ wie Sauna oder Massage.
- Auch die Körperpflege leistet einen Beitrag zur Regeneration. Mit Bädern, Massagen, aber auch kosmetischen Behandlungen erhöht sich das Bewusstsein für den eigenen Körper und wird das Wohlbefinden gesteigert.
- Auch die Natur und die Umwelt tragen zum Wohlbefinden bei. Bewusste Wahrnehmung der Natur, aber auch ein sinnvoller Umgang mit Genussmitteln will gelernt sein.
Mental Wellness funktioniert nicht als Einzeldisziplin
Mental Wellness bedeutet Ganzheitlichkeit, das heißt, der mentale Aspekt lässt sich nicht wirklich von den anderen Aspekten trennen. Wohlbefinden ist ein Gefühl, und auch wenn das Gefühl in dem einen oder anderen Fall direkt vom Körper ausgeht - weil man gerade etwas Leckeres isst oder weil man sich gerade bei einem Workout ausgepowert hat - sind Gefühle etwas Emotionales und beeinflussen immer den mentalen Zustand. Mental Wellness fördert und fordert neuerdings aber immer mehr ein spirituelles Verständnis und zeigt, wie man dadruch fit und mental stark wird. Mental Wellness heißt nicht nur Work-Life-Balance und innere Ausgeglichenheit, sondern auch Achtsamkeit und ein gutes Allgemeingefühl in einem größeren Kontext. Trotzdem gibt es natürlich „Disziplinen“ der Mental Wellness, die einen Fokus auf die Ausgeglichenheit legen.
Ein modernes Verständnis
Es gibt keine Pauschalrezepte zu mehr innerer Ruhe und Ausgeglichenheit. Für den Einen ist es eine Meditation im Schnee, für die Andere ein Waldspaziergang, um gegen Erschöpfung, Verstimmungen oder sogar Depressionen anzukämpfen und diese lösen wollen. Spa-Besuche und Massagen wirken vorrangig eher körperlich, aber in der heutigen Zeit bedeutet Wellness – und insbesondere Mental Wellness – dass die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit in das Zentrum des Interesses gerückt ist. Das Bewusstsein für psychische Gesundheit ist immer mehr gestiegen, nicht zuletzt auch, weil die Corona-Pandemie viele Stressfaktoren offengelegt hat. So ist auch das gewachsene Interesse an Stressmanagement, Detox (physical und digital) und Yoga zu erklären. Der Wunsch, viele Aktivitäten in die Natur zu verlagern, ist sicherlich auch durch die Erfahrungen des Lockdowns verstärkt worden. Viele Menschen verbinden Ausflüge ins Grüne und bewusstes Empfinden mittlerweile untrennbar mit Wellness. Es gibt ein paar Mental Wellness Trends, die sich in letzter Zeit einer immer weiter steigenden Beliebtheit erfreuen. Einige davon haben wir hier für euch zusammen gefasst:
🧘🏼 Meditation / Stille / Atmung
Die spirituelle Praxis der Meditation kommt aus Fernost und lässt uns fit und mental stark werden. Die Technik ist nicht neu und wird seit mehreren Tausend Jahren erfolgreich praktiziert. Meditation bringt Entspannung, macht gelassen und damit oft auch glücklicher. Der Geist soll zur Ruhe kommen und damit soll Stress abgebaut werden. Um mit der Meditation zu beginnen, lassen sich einfache Techniken in Kursen erlernen. Eine ausgefeilte Technik ist jedoch nicht immer notwendig, wohl aber Übung. Der Schlüssel liegt in der Atmung. Dabei steht eine besonders regelmäßige oder eine besonders tiefe oder flache Atmung gar nicht im Vordergrund, sondern vielmehr eine bewusste Atmung. Über die Konzentration auf die Atmung und das Bewusstmachen der körperlichen Vorgänge gelingt der Einstieg in die mentale Beruhigung.
Innere Persönlichkeiten kennen lernen
Das innere Kind, aber auch weitere Anteile in uns wollen gehört und verstanden werden. Eine Stimme davon, die wir immer in uns tragen und die eine ganz besondere Rolle einnimmt, ist die, unseres inneren Kindes. Natürlich haben wir auch ein inneres Baby, einen inneren Jugendlichen, einen inneren Erwachsenen, aber auch einen inneren Ältesten. Diese oder dieser Älteste ist sehr wichtig, da sie oder er unser zukünftiges, weiseres Ich repräsentiert.
In unserem Leben gab und gibt es immer wieder Situationen, in denen wir uns gekränkt oder verletzt fühlen. In solchen Momentan bauen wir Ängste auf, verschließen uns, verbittern oder wollen uns selbst einen Teil unserer Kraft und Möglichkeiten aberkennen. Gefühle und Ängste die wir in diesem Momenten auch durch unsere Gesellschaft auferlegt haben, können nicht oder nicht vollständig aufgelöst werden. So tragen wir sie als inneren Ballast ständig mit uns herum und fragen uns, warum uns gleiche Situationen die uns nicht guttun, sich wiederholen. Wir spüren sie dann unser ganzes Leben lang als Blockaden, die uns davon abhalten, uns frei für etwas zu entscheiden, unsere Talente, Fähigkeiten und Stärken voll auszuleben und nach unserem Gefühl und unserer Intuition zu handeln. Oft fragen wir uns sogar, warum wir bestimmte Dinge nicht tun können, warum wir an bestimmten Punkten schier schlimme Ängste haben und warum wir bestimmte Dinge ablehnen oder gar verabscheuen. Dies liegt daran, dass unser inneres Kind hier noch immer eine tiefe, nie geheilte Verletzung spürt.
Die gute Nachricht ist: Wir können unsere Blockaden, Ängste und Traumata wieder auflösen! Wir müssen nur den Kontakt zu unserem inneren Kind aufnehmen, um die Themen aufzulösen. Wenn wir verstehen, was es damals gefühlt hat, wieso und warum es so verletzt wurde, dass wir die Auswirkungen noch immer als Erwachsene spüren, tritt Heilung ein. Sobald uns dies gelingt, und wenn wir neues Vertrauen zu unserem Kind aufgebaut haben, können wir unser inneres Kind auch befragen, was es nun braucht, damit sein Schmerz weichen, die Wunde heilen und die Angst sich auflösen kann.
🧘🏼 Yoga praktizieren
Viele Menschen praktizieren Yoga, um mentale Ausgeglichenheit im Alltag zu erreichen und damit innere Ruhe, mental Wellness zu finden und sich zu entspannen. Es gibt beim Yoga unendlich viele Spielarten, von denen einige sogar mit echter körperlicher Anstrengung verbunden sind um fit und mental stark zu werden. Grundsätzlich ist es aber so, dass beim Yoga ein entspannender und erholsamer Bewegungsablauf ausgeübt wird, der Körper und Geist in eine Balance bringen soll. Das bringt mehr Gelassenheit in den Alltag und hilft, stressige Situationen entspannter zu bewältigen. Beim Yoga werden Energieflüsse angeregt, die durch bestimmte Bewegungshaltungen und Meditationen den Körper aktivieren. Yoga braucht typischerweise zunächst eine Einweisung durch einen Trainer oder eine Trainerin, aber danach kann es – zumindest viele Arten davon – an jedem Ort ausgeübt werden. Yoga wird auch in wissenschaftlichen Studien attestiert, dass es eine gute Ergänzung zur Schulmedizin ist, wenn es um die Behandlung diverser Krankheiten geht.
🌳 Innere Ruhe in der Natur erleben
Ein sanfter Wind im Haar, warme Sonnenstrahlen auf der Haut, kaltes klares Wasser oder das Rauschen im Blätterwald. Allein diese Assoziationen wirken schon beruhigend, aber wer das wirklich im Freien erlebt, kann leicht bestätigen, dass die Natur ein besonderes Vehikel ist, um sich zu beruhigen und ein tieferes Bewusstsein für die einfachen Zusammenhänge aufzubauen. Es müssen nicht die extravaganten Trends wie Floating sein, wo ein warmes Schwebebad mit dem Salz des Toten Meeres allertiefste Entspannung bringt. Naturverbundene Ausflüge mit Tieren, achtsame Wandertouren durch Wälder oder Gebirge, oder auch Strandspaziergänge. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt und die Grenzen zwischen Natur und Wellness verschwimmen. Auch Naturheilverfahren erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und machen uns fit und mental stark.
😊 Stress vermeiden lernen
Es gibt einige grundlegende Unterscheidungen zu kennen. Denn Stress ist nicht gleich Stress! Wenn wir uns gestresst fühlen, meinen wir damit häufig den negativen Stress: Hierbei geht es um ein Ereignis oder einen Zustand, der uns belastet. Neben diesem negativen Stress in uns gibt es auch den positiven Stress. Wer beispielsweise einen Marathon beschreitet, wird mit Stress konfrontiert sein, dieser ist jedoch nicht negativ konnotiert, sondern ein bewusst gewählter Umstand.
Die Unterscheidung von positivem und negativem Stress muss nun zwischen dem chronischem und dem akutem Stress unterschieden werden. Situationsbezogen ist der akute Stressmoment und klingt nach Verschwinden dieser Situation sofort wieder ab. Beispiel: Wir haben fast einen Unfall mit dem Auto und treten noch rechtzeitig auf die Bremse. Hierbei spüren wir einen Adrenalinschub, wir erhalten einen Tunnelblick und spüren wie unser Herz rast. Einige Minuten später aber, ist diese Stressreaktion vorbei. Sollen wir jedoch jeden Tag Überstunden leisten und fühlen uns beruflich völlig überfordert, so stellen wir meist ein diffuses Unwohlsein fest. Oft schlafen wir dadurch schlechter und fühlen uns angespannt – das ist chronischer Stress.
Doch: Lösungen können durch stressige Situationen entstehen! Haben wir einen Stressmoment überwunden, so sind wir für die Zukunft gestärkter aber auch mit einer neuen Lösungsstrategie ausgestattet. Diese wird uns in Zukunft dabei helfen, auch künftige Stresssituationen leichter zu meistern. Das bedeutet nicht, dass die Bewältigung, die letztlich zur Ressourcenerweiterung führt, einfach ist oder alleine gemanagt werden kann. Es zeigt aber auch, dass wir Stressbewältigungskompetenz in uns haben und diese auch benötigen. Vor allem im Umgang mit Stressoren, denn so lernen wir, wie wir Stress bewältigen können und gehen gestärkt in die Zukunft.
🏃 Sport ist nicht nur Training für unsere Muskeln
Die Effekte von Training durch Sport auf Herz, Lunge und Muskeln sind wunderbare Nebeneffekte, da sie uns fit und mental stark machen. Aber die Bewegungen und Denkfähigkeit beim Ausüben von Sport für das Gehirn, sind für uns wesentlich bemerkenswerter. So wird dem Sport eine Korrelation zwischen physischer Fitness und Schulerfolg nachgesagt. Studien, die geistig leistungsfähige Menschen im hohen Alter untersucht haben, konnten drei Gemeinsamkeiten feststellen: Bildung, Selbstvertrauen (Wirksamkeit) und Bewegung sind hierbei vorhanden. Durch Sport leben wir ausgeglichener, psychisch gestärkter und sind daher auch auf schwierigere Situationen besser vorbereitet.
Wellness und mental Wellness gehören zusammen
Es mag nicht für jeden etwas sein, aber es sind immer mehr Menschen, die sich mehr Achtsamkeit für die Umwelt und für sich selbst auf ihre Fahnen geschrieben haben. Wer sich darauf einlassen möchte, findet mit Mental Wellness einen zunehmend sicheren Umgang mit seiner Umwelt und entwickelt seine Persönlichkeit weiter.
❣️ Fazit zu Fit und mental stark sein
Mental Wellness sollte sich jeder genauer vornehmen, da es uns erdet und fit und mental stark macht. Genauso wie unser Körper trainiert werden möchte, sodass er fit und agil bleiben kann, ebenso möchte auch unser Verstand, unser Geist und unser Bewusstsein trainiert werden. Von Bewegung profitiert nämlich nicht nur unser Körper, sondern auch unser Geist. Es gibt viele kleine Schritte und Möglichkeiten die einem helfen sich jeden Tag immer ein Stück wohler und angekommener zu fühlen, und wer möchte das nicht?
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