Budapest - Die fünf besten Sehenswürdigkeiten Stadt
Wo wir nun ohnehin gezwungen waren, Österreich für eine Weile zu verlassen und den Alpen auszuweisen, indem wir durch Ungarn wanderten, lag es nahe, auch der ungarischen Hauptstadt Budapest einen Besuch abzustatten. Eigentlich waren wir ja nicht allzu sehr für Großstädte zu haben, aber sowohl für Heiko als auch für mich war die Stadt mit einigen Erinnerungen verbunden. Daher wollten wir einmal herausfinden, ob die Sehenswürdigkeiten in Budapest wirklich so sehenswert sind, wie wir sie in Erinnerung hatten. Hier nun unsere Eindrücke für euch.
Wissenswertes über Budapest
Die ungarische Hauptstadt Budapest besteht aus drei vereinten Städten: Buda und Óbuda am Westufer der Donau und Pest am Ostufer. Ein Großteil der Stadt wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die Stadt gehört mit zu den schönsten Städten in Europa. Sie vereint erfolgreich ihre faszinierende Geschichte mit einem brillanten, entspannten zeitgenössischen Kunststil. Es gibt eine große Auswahl an Sehenswürdigkeiten, von Museen bis hin zu Thermalbädern, sodass jeder etwas finden sollte, das ihn anspricht.
Wie plane ich meinen Budapest-Urlaub richtig?
Solltet ihr Touren oder Führungen machen wollen, achtet darauf, diese im Voraus zu buchen. Besonders vorteilhaft ist die Budapest City Card, mit der ihr freien Eintritt in Museen, kostenfreie Führungen, unzählige Ermäßigungen und die freie Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel in Budapest erhalten. Die Karte könnt ihr online erwerben oder direkt in Museen oder Hotels in Budapest kaufen. Der Preis beträgt pro Tag circa 20 € bei einem Ein-Tages-Pass und 15 € pro Tag bei einem Drei-Tages-Pass.
Im Folgenden stellen wir euch nun die fünf besten Sehenswürdigkeiten vor, die ihr auf keinen Fall verpassen solltet, wenn ihr in Budapest seid.
Das ungarische Parlamentsgebäude
Das ungarische Parlamentsgebäude, das im neugotischen Stil entworfen und gebaut wurde, ist eines der größten Gebäude in Ungarn und beherbergt Hunderte von Parlamentsbüros. Obwohl das beeindruckende Gebäude aus jeder Perspektive fantastisch aussieht, lohnt es sich, es von der gegenüberliegenden Seite der Donau aus zu betrachten, um das gesamte Gebäude in seiner vollen Pracht zu sehen.
Täglich werden verschiedene Führungen durch bestimmte Bereiche des Gebäudes in unterschiedlichen Sprachen angeboten. Ihr benötigt einen Ausweis, um das Gebäude zu betreten. Auch eure Taschen müsst ihr am Eingang zur Kontrolle abgeben und überprüfen lassen.
Gellért-Bäder
Einer der großartigsten Spaßbringer der Stadt, ist das Gellert-Bade- und Wellenesscenter, das einen Außenpool (der sich in ein Wellenbad verwandelt), einen Whirlpool, eine finnische Sauna, sowie eine Reihe weiterer Saunen und Tauchbecken beherbergt. Das Bad kann eine willkommene Abwechslung zu den Schwimmbädern in Hotels in Budapest bieten.
Massagen und andere Wellenessanwendungen sind gegen Aufpreis erhältlich. Der Komplex wurde ursprünglich zwischen 1912 und 1918 im Jugendstil erbaut, wurde jedoch im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Das gesamte Gebäude wurde 2008 umfangreich renoviert, um die Bäder wieder in ihren früheren Glanz zu versetzen. Und dabei haben die Baumeister ganze Arbeit geleistet. Die Bäder sind die ganze Woche über geöffnet.
Heldenplatz
Auf dem Heldenplatz (Hosök tere), der das Ende der Andrássy-Straße markiert, befindet sich ein ikonisches Denkmal mit Darstellungen der sieben Häuptlinge der Magyaren. Man nimmt an, dass sie das ungarische Volk aus Zentralasien in die Karpaten geführt haben.
Auf der zentralen Säule steht der Erzengel Gabriel, der die ungarische Krone in der Hand hält. Zu beiden Seiten der mittleren Säule befinden sich zwei passende Kolonnaden, die eine Vielzahl anderer historischer ungarischer Figuren darstellen. Die beeindruckenden Gebäude zu beiden Seiten des Platzes sind Kunstgalerien. Vorsicht beim Umrunden der Statue, da der Verkehr um das Denkmal herum sehr unübersichtlich sein kann. Da der Heldenplatz relativ zentral liegt, befindet er sich in der Nähe der meisten Hotels in Budapest.
Margareteninsel und der musikalische Brunnen
Die Margareteninsel ist eine 2,5 km lange Insel inmitten der Donau, die von Parkanlagen und Freizeiteinrichtungen besiedelt ist.
Es gibt eine Reihe von Unternehmen, die Kettcars, Golfkarts und andere elektrisch angetriebene Fahrzeuge vermieten, damit man die Insel richtig erkunden kann, wenn man auf so etwas steht.
Eine rund 5,5 km lange Laufstrecke umgibt die Insel und ist eine beliebte Joggingstrecke für Läufer, die dem Trubel der Stadt entfliehen möchten. Eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Insel ist der "Musikbrunnen", in dem regelmäßig Wasser zu klassischer Musik "tanzt".
Donaupromenade
Dieser Abschnitt des Donauwegs führt von der Elisabeth Brücke zur Kettenbrücke und ist ideal für diejenigen, die kurze, aber nicht minder interessante, Spaziergang machen möchten. Ein Spaziergang entlang der Donau ist eine großartige Möglichkeit, um viele der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt zu sehen.
Wenn ihr zur Buda-Seite des Flusses hinüberblickt, seht ihr die Burg Budas, die Freiheitsstatue auf dem Gellert-Hügel und die Fischerbastei. Auf der Promenadenseite des Flusses findet ihr Restaurants, Cafés, den Széchenyi-Istvan-Platz und eine Reihe verschiedener Skulpturen, darunter auch die kleine Prinzessin.
Die Donau eignet sich perfekt für eine Flusskreuzfahrt. Ihr könnt viele verschiedene Touren buchen, darunter auch eine Dinner-Kreuzfahrt oder eine Folk-Show (mit Zigeunermusik).
Budapest - Eine sehenswerte Stadt
Wie ihr seht, gibt es in Budapest viel zu erleben. Sogar so viel, dass hier gar nicht alle Sehenswürdigkeiten aufgelistet werden können, da dies den Rahmen des Artikels sprengen würde. Ihr habt jetzt einen guten Anhaltspunkt darüber, was ihr in Budapest unbedingt sehen solltet. Am besten macht ihr euch jedoch selbst ein Bild vom "Paris des Osteuropas". Genießt euren Urlaub in den schönen Hotels in Budapest. Wenn ihr noch mehr von der Stadt erleben wollt, dann findet ihr hier noch viele weitere Sehenswürdigkeiten in Budapest.
Spruch des Tages: Da gibts doch mehr zu sehen, als man so denkt...
Durch unsere Reisen haben wir immer wieder festgestellt, wie unendlich kostbar unsere persönlichen Ressourcen sind. Das gilt für die immateriellen wie die materiellen Ressourcen. Wenn wir zu Fuß die Welt bereisen, ist uns jedes Gepäckstück, das wir mit uns tragen, bewusst und wir müssen es mit Bedacht auswählen. Wir versuchen, in unserem Gepäck nur das Nötigste zu verstauen, und achten auf gute Qualität aus nachhaltigen Quellen sowie Produkte, die möglichst ohne Giftstoffe und fair produziert worden sind.
Unsere Reisen machen uns bewusst, mit wie wenigen Dingen man letztlich gut klarkommen kann. Das ist eine der Erkenntnisse, die uns auch über die Reisen hinaus begleiten. Auch in dem Leben zwischen und nach den Reisen versuchen wir, nachhaltig zu leben und zu konsumieren.
Mit kleinem Gepäck reisen
Nicht nur auf Reisen macht sich kleines Gepäck einfach leichter. Nachhaltiges Konsumieren im Alltag kann jeder üben. Das Vermeiden von unnötigem Plastikmüll und überhaupt dem Entstehen von Müll ist eine tolle Möglichkeit, verantwortungsvoll mit den Ressourcen umzugehen. In sämtlichen Lebensbereichen sind nachhaltiges Konsumieren und bewusstes Einkaufen erstrebenswert. Einige Beispiele wollen wir hier genauer darstellen:
Persönliche Schreibutensilien:
Nicht immer ist ein Smartphone das richtige, um miteinander in Kontakt zu bleiben. Handgeschriebene Zeilen haben schon vor vielen Jahrhunderten funktioniert, um jemanden wissen zu lassen, wie es einem geht und was man erlebt. Eine ganz persönliche Note zu hinterlassen, ist möglich, wenn man sein eigenes Briefpapier drucken lassen kann.
Ein Notizbuch ist eine weitere Möglichkeit, Erlebtes festzuhalten. Beim Prozess des Schreibens, des händischen Schreibens mit einem Stift auf Papier, ergeben sich andere Erkenntnisse als beim Tippen in ein elektronisches Gerät. Für diese Art der Reflexion ist auch kein Strom nötig. Verglichen mit der ökologischen Belastung, die ein Smartphone oder ein Computer verursacht, ist unser gutes altes Papier noch relativ verträglich. Doch auch hier ist leider nicht alles Gold was glänzt - oder in diesem Fall: Nicht alles Natur, was aus Holz ist. So schön die Idee vom Umweltschutz durch Recyclingpapier auch sein mag, so sehr muss man dabei beachten, dass auch hier wieder mehr Giftstoffe und Chemikalien im Spiel sind, als man zunächst vermuten möchte. Mehr zu diesem Thema findet ihr in unserem Bericht über die Giftigkeit von Toilettenpapier.
Nachhaltige Hygiene:
Um sich auch auf Reisen gut pflegen zu können, braucht es ein paar Hygieneartikel. Eine Zahnbürste zählt selbstverständlich zu den Basics. Sehr bewährt hat sich eine Holzzahnbürste aus Miswak, die sogar ohne Zahnpasta benutzbar ist. Sie gibt weder toxische Inhaltsstoffe beim Putzen ab noch hinterlässt sie irgendwelche schädlichen Inhaltsstoffe als Müll.
Am besten, jegliche Art von Hygieneartikel produzieren überhaupt keinen Müll: Zero Waste für das Badezimmer – das heißt Seifenstücke statt Duschgels, Haarseife statt Shampoo, biologisch abbaubare Wattestäbchen oder Cremes in Glastigeln oder Körperpflege in Form von Stücken.
Energie sparen:
Eine der großartigsten Erfindungen für Reisende ohne ständigen Stromanschluss sind über Sonnenlicht aufladbare Akkus oder Lichtquellen. Solarbetriebene Lampen, sogenannte Solar-Akkus oder Solar Batterieladegeräte können sich überall dort aufladen, wo es Sonne gibt. Solche Solarladegeräte sind klein und leicht und dadurch ist man als Reisender autark genug, um sein Handy oder sein Tablet zu mit Strom zu versorgen. Natürlich ist dabei das natürlich erzeugte Energievolumen nicht unbegrenzt, sodass jeder Gebrauch wohlüberlegt sein muss.
Übertragen auf unser Verhalten zu Hause, bedeutet dies für uns selbstverständlich, zum einen auf regenerative Stromquellen bei der Stromversorgung zurückzugreifen und zum anderen generell möglichst wenig Strom zu verbrauchen.
Es ist Teil unseres Grundverständnisses vom Leben, dass alles miteinander verbunden ist. So wie wir der Welt begegnen, scheint sie auf uns zurück, alles, was wir in die Welt an Energien und Schwingungen senden, hat einen kleinen Einfluss. Auf unseren Reisen ins oftmals Unbekannte haben wir gemerkt, wie wichtig es ist, sich auf das einzulassen, was kommt. Das ganze Leben ist doch eine Reise und es stimmt einfach: Der Weg ist das Ziel.
Bildquellen:
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15.01.2018
Unser kleiner Abstecher nach Papenburg wurde etwas anders als geplant, war im Großen und Ganzen aber doch interessant und lohnend. Die kleine Stadt an der Ems hat einige Berühmtheit erlangt, weil sie der Sitz einer Werft ist, die unter anderem so kleine Schiffe wie die der AIDA-Flotte herstellt. Einige Bilder im Internet, die zeigten, wie die gigantischen Schiffe durch die winzige Ems getrieben wurden reichten aus, um uns zu überzeugen, dass wir uns dieses Spektakel dann doch einmal vor Ort ansehen wollten.
Wie die Tage zuvor organisierten wir auch für Papenburg unseren Schlafplatz wieder telefonisch im Voraus. Dieses Mal bei einem holländischen Pfarrer, der uns bereits von unseren letzten beiden Gastgebern wärmstens empfohlen wurde. Als wir jedoch ankamen, war er nicht da und seine Assistentin führte uns in einen Raum, der so von Straßenlärm erfüllt war, dass wir ex nicht einmal unserem Pilgerwägen zumuten wollten, hier für längere Zeit abgestellt zu werden.
So machten wir uns auf die Suche nach einer Alternative und landeten so schließlich bei einem Ehepaar, bei dem die Frau vor einigen Jahren selbst noch Führungen durch die Meyerwerft gegeben hatte.
Besser hätte es also kaum kommen können, denn wie sich herausstellte, war es verboten, das Werftgelände ohne zuvor angemeldete Führung zu betreten. Alleine wären wir also 5 km durch den strömenden Regen gewandert, um dann eine große Werfthalle von außen zu sehen und direkt wieder zurückgehen zu dürfen. So überbrückten wir die Strecke mit dem Auto und bekamen zumindest noch einige sehr interessante Hintergrundinformationen.
Die Entstehung Papenburgs
Die Geschichte der Meyerwerft ist eng mit der Geschichte der Stadt verknüpft, in der sie sich befindet. Viele Jahre zurück war das Gebiet hier ein unwirtliches Sumpfland. Auch heute noch kommt man durch eine kilometerbreite Moorlandschaft, wenn man die Stadt besuchen will. Und doch gab es mitten im Sumpf immer wider vereinzelte Stützpunkte der Zivilisation, seien es nun Farmen oder Burgen, in denen reisende Adelsmänner einen Zwischenstopp auf dem Weg zur Nordsee einlegten. Im Falle von Papenburg ab es einen Fürsten, der gerne nach Ostfriesland reiste und daher hier an der Stelle eine Burg errichten ließ, die den Namen Papen-Burg bekam. Damit wäre dann wohl auch die Frage geklärt, woher diese Stadt ihren Namen hat.
Einige Zeit später kam man dann auf die Idee, der Burg eine Stadt hinzuzufügen und machte sich Gedanken darüber, wie man das Moor trocken legen und so Bau- und Weideland gewinnen konnte. Die einfachste und brillanteste Lösung war es, Gräben anzulegen, über die das Moorwasser in die Ems fließen konnte. Um solch ein Bauprojekt finanzieren zu können holte man die Bürger mit ins Boot und verteilte großflächige Baugrundstücke zu günstigen Preisen, unter der Bedingung, dass jeder Anwohner den Kanal auf der Länge seines eigenen Grundstückes selbst ausbaute. Dadurch entstand dann auch die seltsame Form, die Papenburg bis heute hat, denn die Stadt wuchs nun natürlich nicht um ein Zentrum an, sondern reihte seine Häuser wie Perlen auf einer Kette aneinander, bis es zu einem endlosen Schlauch wurde.
Der Beginn des Schiffbaus
Nachdem das Wasser verschwunden war, hatte man nun noch einen zweiten Stoff, den man irgendwie loswerden musste, denn wie in Mooren üblich war nun alles voller Torf. Als Heizmittel war das zwar ein wertvoller Stoff, aber wenn man nur Torf hatte, half einem das auch wieder nicht allzu viel. Also begann ein intensiver Tauschhandel mit Ostfriesland, denn dort war es kalt und ungemütlich dafür gab es aber reichlich Ziegel, die man hier zum Bau der Häuser brauchte. Was wäre also naheliegender gewesen, als einen See, bzw. Kanal- und Flusshandel zu kreieren und da das Moor voller Bäume war entstanden überall kleine Redereien, die ihre eigenen Segelschiffe produzierten. Der Handel florierte und auch der Schiffsbau kam gut an und schon bald segelten die Männer und Frauen aus Papenburg um den halben Globus. Einer dieser Schiffsbauer war ein gewisser Herr Jansen, der aus einer Nachbarregion zugereist war und hier nun ebenfalls ins Seefahrtsgewerbe einsteigen wollte. Das könne er schon tun, hieß es, allerdings unter einer Bedingung. Denn Jansens gab es hier wie Sand am Meer (oder in diesem Fall: wie Torf im Moor) und das Vorkommen unzähliger Familienbetriebe die alle den gleichen Namen trugen, ohne dass sie miteinander verbandelt waren, führe nur zur Verwirrung. So wurde der Herr Jansen mit samt seiner Familie kurzerhand in „Meyer“ umgetauft, denn auch wenn man sich das heute kaum vorstellen kann war „Meyer“ an jenem Ort und zu jener Zeit ein seltener Name.
Der Umbruch durch die Technisierung
Viele Jahre lang war Papenburg somit ein florierendes Schiffsbau-, Handels und Seefahrerstädtchen, bis es eines Tages zu einem großen und fatalen Umbruch kam. Irgendwo hinter dem Ende des Moors war irgendein Nerd, der nichts Besseres zu tun hatte auf die Idee gekommen, das Motorboot zu erfinden. Zunächst natürlich mit Dampfdruck, später dann auch mit anderen Techniken. Diese neumodischen Stahlschiffe waren schneller, wendiger und leistungsfähiger als die Papenburger Segelschiffe und verdrängten die kleinen Familienwerften innerhalb kürzester Zeit vom Markt. Schließlich war nur noch eine einzige von ihnen übrig, die es geschafft hatte, schnell genug mit dem Strom der Zeit zu gehen und auch auf Moderne Stahlgiganten umzusteigen: Die Werft von Herrn Jansen, der nun Herr Müller hieß. Die Schiffe, die hier nun produziert wurden, wurden zunehmend größer, bis eines Tages sogar der Auftrag kam, ein gewaltiges Frachtschiff für lebendige Schafe zu bauen, mit denen die australischen Farmtiere in alle Welt verschifft werden können. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war die Meyerwerft in Papenburg eine international anerkannte Größe in Sachen Großschiffbau.
Die Produktion der Kreuzfahrt-Giganten
Zu Beginn dieser neuen Zeit wurden die Kreuzfahrtschiffe noch im Freien, direkt neben der Ems gebaut. Der Rumpf wurde dabei parallel zum Ufer ausgerichtet und dann mit dicken Tauen fixiert. Wenn ein Schiff fertig war, wurden die Seile einfach gekappt und das Schiff rutschte seitlich in den Fluss hinein. Ihr könnt euch sicher vorstellen, was das für ein Spektakel war, denn die Schiffe waren auch damals teilweise schon über 100 m lang. Wenn sie seitlich ins Wasser rutschten, dann legten Sie sich erst auf eine Seite und richteten sich dann im Fluss wieder auf. Dabei entstand natürlich eine gewaltige Bugwelle, die auf der gegenüberliegenden Flussseite bis weit hinaus über die Wiesen rollte. Zu hunderten kamen die Anwohner zu diesem Ereignis, teilweise um sich das Spektakel anzusehen, aber hauptsächlich um einen Teil der Fische einzusammeln, die bei dieser Aktion an Land gespült wurden. Angeln war noch nie einfacher als mit einem Kreuzfahrtschiff anstelle eines Hakens.
Später wurde dann die erste, kleinere Halle gebaut in der ein Großteil der Schiffe bereits Indoor und regenfrei hergestellt werden konnte. Dann kam die zweite, wirklich große Halle hinzu, in der ein modernes Kreuzfahrtschiff in ganzer Höhe Platz hat. Und genau davor standen wir nun. Vor uns befand sich ein Tor in einem schier unbeschreibaren Ausmaß und dahinter im Verborgenen befand sich der Mittelteil der neuen AIDA Nova. Wie wir von unserer Reiseführerin erfuhren, sollte dies das Weltweit erste Kreuzfahrtschiff werden, dass mit Gas und nicht mit Erdöl betrieben wurde. Der hintere Teil dieses Schiffes befand sich bereits außerhalb der Halle im Wasser und wurde nun von weiteren Booten mit Kränen darauf gestrichen, geschliffen und poliert. Denn auch wenn die Werkshalle größer war als jedes Gebäude, das wir je gesehen haben, reichte sie noch immer nicht für ein ganzes Kreuzfahrtschiff nicht aus. Daher wurden die Giganten hier in drei Einzelteilen gebaut, die am Ende zu einem großen Gesamtkollos zusammen geschweißt werden.
Fortsetzung folgt...