Hellhörig werden: Jeder kann hören und lauschen lernen!
Hören und lauschen lernen, geht das überhaupt? Hat man nicht als Kind ganz einfach hören gelernt? Wie sollte man sein Hörverhalten überhaupt verbessern können? Hören lernen sollte doch wirklich keine Kunst sein, oder? Aber stimmt das, können wir uns zu 100 % sicher sein, dass man den Hörsinn nicht doch verbessern kann? Wie kann es sein, dass Menschen durch viel Training sogar hellhörig werden können? An sich denkt man, dass Hellhörigkeit angeboren ist, doch stimmt das? Hellhören lernen, ist das genauso möglich, wie die Sprache der Natur zu erlernen?
Der Filter der Großstadt
Wenn wir aus den lauten Städten in die Natur kommen, freuen wir uns meist besonders über die sofortige angenehme Stille. Alles ist ruhiger und oft kommt es uns vor, als gäbe es hier überhaupt keine Geräusche. Aber der Schein trügt, denn jeder hier draußen kommuniziert alles miteinander und jeder erzählt uns seine eigene Geschichte. So wichtig es in der überlauten Zivilisation auch ist, dass wir unseren Gehörsinn instinktiv drosseln, so sehr wird uns diese Einschränkung in der Natur zum Verhängnis. Denn hier informieren uns die Stimmen des Waldes über alles, was gerade vor sich geht oder in den nächsten 30 Minuten passieren wird. Aber eben nur sehr leise. Da wir zu Beginn den Filter der Großstadt in uns tragen, fällt es uns schwer, die Stimmen der Natur zu hören. So ist es für die Einheimischen der kanadischen Wälder unerklärlich, wie die Stadtmenschen Angst vor Bärenangriffen haben können, wo doch der ganze Wald eine halbe Stunde im Voraus Bescheid gibt, wo ein Bär auftauchen wird. "Sie sollten mal hören lernen", meinte damals ein Natur-Scout zu Heiko.
Um diesen natürlichen Nachrichtendienst wieder nutzen zu können, muss man ihn jedoch wahrnehmen und verstehen, was uns nur dann gelingen kann, wenn wir unseren Gehörsinn wieder für die Feinheiten der natürlichen Geräusche öffnen. Nur wenn wir das Hören, Lauschen der Naturstimmen lernen, werden wir auch die Sprache der Natur erlernen können. Im Alltag nutzen wir unsere Ohren meist nur so oberflächlich, dass es uns wie Zauberei erscheint, wenn jemand seinen Gehörsinn verfeinert und trainiert hat. Hören und Lauschen, will eben doch erlernt sein. So gibt es Musiker, die beim Erklingen eines einzigen Tones die Tonhöhe bestimmen und verschiedenste Klänge auf eine Weise kombinieren können, die in uns starke Gefühle auslöst.
Als Beispiel: Viele Blinde haben ihr Gehör so trainiert, dass sie mithilfe bestimmter Klicklaute ein Radar erstellen, durch das ihre Umgebung wie in einem dreidimensionalen Bild vor ihrem inneren Auge erscheint. Somit haben Blinde durch das Hören lernen die Möglichkeit, sich besser orientieren zu können.
Bereits hier sollte man sich die Frage stellen: Hat der Mensch ohne Augenlicht sich in Hellhören lernen trainiert oder nur den Gehörsinn normal ausgeweitet?
Natürlich sind diese Fähigkeiten keine besonderen Gaben, sondern lediglich das Ergebnis eines bewussten Hörtrainings, das mit einem Grundverständnis unserer Ohren beginnt. Unser Ohr ist dabei wie ein Muskel, den wir im Hören und Lauschen trainieren können. Wir müssen also das Hören lernen, ja sogar bewusst ausbauen. Oft vermuten Menschen Magie hinter dem Begriff Hellhören und sehr häufig haben die Personen, die hellhörig sind auch spezielle Gaben. Jedoch wirkt es für einen Stadtmenschen äußerst komisch, wenn ein Einheimischer im Wald sagen kann, dass in 20 Minuten ein Dachs kommen wird. Ist dass Magie? Hat der Waldmensch Hellhörigkeit erlernt? Man weiß es nicht. Auf jeden Fall kommt man ins Rätseln, wenn man mit eigenen Augen sieht, dass in wenigen Minuten ein Dachs auftaucht. Wie hat er das gemacht? Kann Hören lernen so viel bewirken? Schluss endlich hörte er einige Tiere, die über ihre Stimmen Bescheid gaben, dass ein Feind im Anmarsch ist und durch den Tierpfad schlussfolgerte er, dass auf diesen Pfad nur ein Dachs kommen kann. Vielleicht war der Mann auch hellhörig, aber wenn die Gabe so weit ausgeprägt ist, spricht man noch nicht von einem Menschen der Hellhören erlernt hat.
Doch wie geht das?
Über unsere Ohren können wir noch einmal einen ganz anderen Radius der Wirklichkeit wahrnehmen, als mit den Augen. Anders als das Licht, kann der Schall auch indirekt auf unser Trommelfell treffen, so dass wir sowohl nach hinten als auch durch Wände, Büsche oder andere Hindernisse hindurch hören können. Wie unsere Augen können wir auch unsere Ohren dabei auf bestimmte Geräusche fokussieren, während wir andere ausblenden. Da wir dies von Natur aus nicht sofort können, müssen wir hören und lauschen lernen.
Wie man Hellhören lernen will
Wie also kann man das Hellhörig sein lernen? Die Krux beim Hören und Lauschen lernen ist, dass alles deutlich unbewusster als beim Sehsinn abläuft. Man muss sich also zunächst vergegenwärtigen, wie man das Hellhören lernen will. Unsere Ohren haben den Nachteil, dass wir sie nicht verschließen oder in eine bestimmte Richtung drehen können. Lediglich Hammer und Amboss im Ohr können leicht reguliert werden und das Trommelfell kann sich durch einen Ringmuskel anspannen und lockern. Ohne diese Fähigkeit würde es reißen, wenn ein zu hoher Schalldruck auf unser Ohr zurast. Die eigentliche Fokussierung findet jedoch in unserem Gehirn statt, wobei sich das Gehirn an dem orientiert, was wir als interessant einstufen.
Es gibt eine Geschichte über einen Indianer und einen Geschäftsmann, die an einer viel befahrenen Straße entlangwandern. Der Lärm der Motoren ist so laut, dass man fast nichts anderes hören kann, doch der Indianer hört immer wieder eine Grille neben sich im Gras zirpen. „Wie kannst du bei diesem Lärm eine Grille hören?“, fragt der Geschäftsmann verständnislos. Da lässt der Indianer heimlich ein Geldstück fallen, das mit leisem Klimpern auf die Straße fällt. Sofort bleibt sein Begleiter stehen und sagt: „Hast du das gehört? Das war Geld klimpern!“ Der Indianer lächelt und antwortet: „So ist es, wir hören die Natur, ihr hört das Geld!“ Es kommt also auf die Konditionierung an.
Die Konditionierung trainieren
Wenn wir also vom Hören und Lauschen trainieren sprechen, dann meinen wir, dass wir das Gehirn trainieren wollen. Hören lernen, bedeutet also nichts anderes als dass das Gehirn den genauen Hörfokus auswählen kann. Hören und lauschen lernen bedeutet also nichts anderes, als Spion den Parabolspiegel des Abhörgerätes in die richtige Richtung zu drehen. Wenn ihr den Vogel Fridolin hören wollt, müsst ihr alles andere ausblenden und weg regeln, denn sobald ihr eure Herzstimme hören wollt, dann dürft ihr nur den Fokus auf euer Herz haben. Und so kommen wir schon sehr schnell vom Thema Lauschen und Hören lernen, auch zum Thema Hellhörig werden, Hellhören lernen oder Hellhörigkeit annehmen.
Um sich dabei nicht vom „Gegenspieler“ beeinflussen zu lassen, ist es wichtig, dass ihr zunächst ein echtes Interesse an der Natur und ihren Geschichten sowie an euren eigenen Erwachenszyklus entwickelt. Es hilft nichts, wenn ihr euch zwingt, besser hören und lauschen zu lernen. Ihr müsst Spaß daran haben und voller Spannung und Neugierde in die geheime Sprache der Natur eintauchen wollen. Denn nur so könnt ihr viel später auch den Zugang zur Hellhörigkeit finden. Ganz automatisch wird sich euer Gehör mit der Zeit verbessern und verfeinern.
Hören und Lauschen Übungen zum Lernen:
Hören wie mit Rehohren
Auch für unser Hören und Lauschen lernen können wir viel von den Tieren lernen. Als Menschen haben wir relativ kleine, starre Ohrmuscheln, die uns ein recht unspezifisches Hören ermöglichen. Rehe und andere Fluchttiere haben hingegen besonders große und bewegliche Ohrtrichter, mit denen sie herankommende Schallwellen gezielt zu ihrem Trommelfell leiten, um so im 360°-Winkel hören zu können. Wenn sie dabei ein verdächtiges Geräusch wahrgenommen haben, können sie ihre Ohrtrichter durch Muskelreflexe darauf ausrichten und ganz gezielt lauschen, von wo die Bedrohung kommt. Dadurch sind sie in der Lage, sofort in die andere Richtung zu flüchten. Eulen, die selbst vollkommen lautlos unterwegs sind und ihre Beute im Dunkeln durch leiseste Geräusche wahrnehmen müssen, haben sogar ihr komplettes Gesicht zu einem Schalltrichter geformt. Jede Feder an ihrem Kopf leitet die Schallwellen zu den kleinen, kaum sichtbaren Ohren hinter den Netzfedern an der Seite.
Hören und Lauschen lernen: Hören mit Rehohren
Da wir selbst keine beweglichen Ohrmuscheln haben, können wir sie mit den Händen imitieren. Haltet euch dazu die Hände wie zwei Satellitenschüsseln links und rechts an eure Ohren und achtet genau auf den Unterschied in der Wahrnehmung. Was hört ihr jetzt mehr, bzw. lauter? Wie verändert sich euer Hören generell? Bewegt euren Kopf leicht auf und ab und experimentiert auch mit der Haltung eurer „Rehohren“ herum, so dass ihr im 360°-Radius alles um euch herum abscannt. Hören und Lauschen lernen soll Spaß machen, nehmt es daher nicht zu ernst.
Haltet die Hände dazu auch einmal so, dass sich diese auf der Seite eures Gesichtes befinden, so dass sie die Schallwellen hinter sich einfangen. Wenn ihr ein interessantes Geräusch hört, dann versucht es zu orten und genau zu bestimmen, wo es herkommt. Wie weit ist es entfernt? An welchem Punkt befindet es sich: oben, unten oder in der Mitte eines Baumes?
Hören und Lauschen lernen: Eine Welt aus Geräuschen entstehen lassen
Setzt euch an einen Sitzplatz im Wald oder an einen anderen Ort, mit wenig Störgeräuschen der Zivilisation. Schließt die Augen und konzentriert euch vollständig auf euer Gehör. Lasst zunächst alle Geräusche einfach auf euch wirken und genießt dieses entspannte Lauschen. Anschließend lenkt ihr eure Aufmerksamkeit auf alle Geräusche, die sich vor euch befinden, gerne könnt ihr dafür wieder die Rehohren nutzen. Fokussiert euch jedoch nicht auf ein bestimmtes Geräusch, sondern nehmt alles wahr, was ihr hören könnt: Vögel, Blätterrauschen, einen Bachlauf, den Wind, menschliche Stimmen und was es sonst noch so gibt. Gebt den Geräuschen aber keine Namen und ordnet diese auch nicht zu, denn dadurch schaltet ihr nur euren Verstand, bzw. „Gegner“ in den Vordergrund, der bei dem Hören und Lauschen lernen außen vor bleiben soll. Hören und lauschen ist zwischenzeitig immer wieder auf euren eigenen Atem gelenkt und kommt dabei in eine angenehme Entspannung. Nach einigen Minuten könnt ihr eure Aufmerksamkeit auf die Geräusche rechts von euch verschieben und anschließend lauscht ihr hinter euch, dann nach links, nach oben, nach unten und schließlich in die Mitte zu euch selbst. Wenn ihr nun alles um euch herum wahrgenommen habt, fügt ihr die einzelnen Geräusche zu einem Gesamtbild zusammen. Stellt euch dazu vor, dass ihr in der Mitte einer hellen Kugel sitzt, die ihr nun langsam mit Geräuschen füllt und lasst euch für jedes Geräusch ein passendes Bild vor eurem geistigen Auge entstehen. Überlegt hier nicht logisch, sondern geht rein gefühlsmäßig vor. Um euch herum entsteht inzwischen eine Geräuschwelt, die mit der Zeit genauso plastisch wird, wie die visuelle Welt. Mit jedem Ausatmen vergrößert sich dabei die Kugel und mit ihr erweitert sich auch der Radius eurer Hörfähigkeit. Achtet darauf, dass ihr euch auch weiterhin auf kein Geräusch fokussiert und jedes nur einmal kurz wahrnehmt und sich dann wieder für ein anderes öffnet.
Fragt euch: Was höre ich am lautesten bzw. am leisesten? Welche Geräusche nehme ich intensiv wahr, obwohl sie vielleicht gar nicht besonders laut sind? Welche Geräuschquellen sind am weitesten von mir entfernt, welche befinden sich in unmittelbarer Nähe? Welche Geräusche kommen von hoch oben aus der Luft, welche sind bodennah oder sogar unterirdisch? Was höre ich besonders gerne und was bereitet mir Unbehagen? Welche Geräusche setzen mich in Alarmbereitschaft, welche entspannen und beruhigen mich? Wie stehen die einzelnen Geräusche in Bezug zueinander? Erkenne ich Zusammenhänge, Muster, Abhängigkeiten? Gibt es Regelmäßigkeiten, einen Rhythmus oder einen bestimmten Intervall, der sich wiederholt? Ab wann ruft jemand zum Alarm aus, weil ein Beutegreifer umherschleicht? Was sagen mir die Geräusche über das Leben im Wald? Was verraten sie über die aktuelle Situation? Kündigen sie mir vielleicht sogar etwas an, das erst in naher Zukunft passieren wird?
Wiederholt diese Übung regelmäßig und achtet dabei auf alle Veränderungen. Wie entwickelt sich euer Gehör mit der Zeit? Was könnt ihr nun wahrnehmen, dass ihr zuvor nicht wahrgenommen habt? Gibt es Veränderungen im Wald an sich oder in der Reaktion der Natur auf eure Anwesenheit?
Wenn wir bedenken, dass rund 80 % des Gehirns in der Regel mit dem visuellen wahrnehmen beschäftigt ist, solltet ihr beim Hören und Lauschen lernen, wenn es euch möglich ist, die Augen schließen. Dadurch eröffnet ihr mehr Gehirnkapazität, die ihr für das Lernen von Hellhörigkeit verwenden könnt.
Weitere Hören und Lauschen Übungen zum Hellhören lernen:
Genießt zunächst einfach die Erfahrung des Hören und Lauschens. Lehnt euch zurück, schließt die Augen und lasst die akustischen Eindrücke der Natur auf euch wirken. Versucht nicht, etwas zu bestimmen oder zuzuordnen, sondern freut euch über das, was ihr hört, ganz so, wie ihr es bei einem schönen Konzert machen würdet.
Lauscht den Geschichten der Natur und spinnt diese im Kopf weiter. Lasst eurer Kreativität dabei freien Lauf. Worüber streiten die beiden Zankvögel oben in der Fichte wohl gerade? Was teilt die alte Eiche ihren jüngeren Brüdern durch ihr Blätterrascheln mit? Was fühlen die Tiere, Pflanzen, Wetterphänomene, wenn sie diese Geräusche aussenden? Gebt ihnen einen Charakter, der zu den Stimmen passt.
Lauschen und Hören aufmerksam in den Wald hinein und versucht dabei stets das leiseste Geräusch ausfindig zu machen. Wenn ihr glaubt es gefunden zu haben, horcht noch aufmerksamer, um herauszufinden, ob es ein noch leiseres gibt. Gelingt es euch, an lauten, intensiven Geräuschen vorbei zuhören?
Da im Wald kaum jemand so viel erzählt wie die Vögel, sind sie für das Verstehen der Natur besonders wichtig. Durch ihre vielfältigen Gesänge geben sie uns die Möglichkeit, unser Gehör auf eine ganz besondere Weise zu trainieren. Lauscht daher genau auf die Stimmen und Gesänge der Vögel. Wann unterhalten sie sich? Wann rufen die Nestlinge nach den Eltern? Wann balzen sie? Wann ruft jemand nach seinem Partner? Wann geben sie Alarm und verpetzen einen Beutegreifer? Welche Besonderheiten fallen euch auf? Wie ist ihre Grundstimmung? Wie verändert sich die Stimmung in Abhängigkeit von der Tages- und Jahreszeit, dem Wetter, ungewöhnlichen Ereignissen und anderen Phänomenen?
Hört für eine längere Zeit einer einzelnen Vogelstimme zu und achtet auf alles, was sie besonders und einzigartig macht. Was ist typisch an ihr? Wie ist ihre Tonhöhe, ihre Melodie, ihr Rhythmus, ihr Klangvolumen? Erkennt ihr eine Baseline, also einen Grundtonus, der sie ausmacht? Warum singt der Vogel auf diese Weise? Was will er mitteilen? Wie fühlt er sich? Wiederholt die Übung später mit anderen Vögeln sowie mit dem Blätterrascheln verschiedener Bäume.
Beginnt Schlüsse zu ziehen und die einzelnen Geschichten der Natur miteinander zu verknüpfen. Um sich dabei nicht vom „Gegenspieler“ beeinflussen zu lassen, ist es wichtig, dass ihr zunächst ein echtes Interesse an der Natur und ihren Geschichten sowie an eurem eigenen Erwachenszyklus entwickelt. Es hilft nichts, wenn ihr euch zwingt, besser hören und lauschen zu lernen. Ihr müsst Spaß daran haben und voller Spannung und Neugierde in die geheime Sprache der Natur eintauchen wollen, denn nur so, könnt ihr viel später auch den Zugang zur Hellhörigkeit finden. Ganz automatisch wird sich euer Gehör mit der Zeit verbessern und verfeinern.
Wie kann ich Hellhören lernen?
Die Fokuspunkte für das mediale Hören befinden sich zu beiden Seiten des Kopfes etwa 2 cm oberhalb der Ohrenspitzen. Hier liegen die Schläfenlappen des Gehirns, hinter denen sich der Teil des Nervensystems befindet, der für die Verarbeitung der Hörwahrnehmung zuständig ist. Auch beim Hellhören lernen gibt es wieder zwei unterschiedliche Varianten. Zum einen können wir die Wahrheit hinter den Worten oder auch hinter einem Schweigen hören, so dass wir Lügen und Masken entlarven können. Zum anderen sind wir über unsere medialen Ohren aber auch direkt mit dem Allbewusstsein verbunden und können so die energetische Welt hören. Hellhörig sein ist, als hätten wir einen Kopfhörer auf, der mit dem Allwissen verbunden ist und über den wir Worte, Dialoge oder auch Lieder hören können, die sonst niemand hört und die uns eine Botschaft übermitteln. Es sind jedoch keine Stimmen, die wir uns selbst mit unseren Gedanken erzeugen, sondern Eingebungen, die vom Allbewusstsein in uns hineingesprochen werden. Da es nicht leicht ist, zwischen unseren inneren Gedankenstimmen und der Stimme des Allbewusstseins zu unterscheiden, muss das Hellhören besonders gut trainiert werden.
Übung: Die Hellhörigkeit trainieren
Besucht einen Ort, an dem sich viele Menschen aufhalten und lauscht euren Gesprächen zunächst mit den physischen Ohren. Konzentriert euch dann auf die Fokuspunkte des medialen Hörens und versucht, etwas zu hören, das außerhalb der Traumillusion liegt, in der sich die Menschen unterhalten.
Beim Hellhören lernen, verhält es sich wie mit der Herzensstimme diese wahrzunehmen. Wenn wir hektisch und laut sind, dann können wir die sanfte und sehr leise Herzstimme nicht wahrnehmen. Egal wie arg wir zuvor beim Lauschen und Hören lernen, trainiert haben, den Fokus genau zu setzen, können wir das Herz nicht hören, wenn alles andere so laut ist, dass man den niedrigen Schallpegel des Herzens nicht hören kann. Wenn wir also hellhörig werden wollen, dann müssen wir ruhiger werden. Wer Wahrheit und Lüge erhören will, der muss alles wahrnehmen können, denn er muss hören und lauschen zugleich und ihm darf nichts entgehen. Wenn wir aus der Anderswelt Botschaften erhalten wollen, dann müssen wir auf jeden gehörten Ton in uns einen Realitycheck durchführen.
Der innere Realitycheck
Ja, Hellhören ist nicht leicht, aber es ist für jeden möglich. Der Realitycheck ist dafür da, dass ihr zunächst rausfinden könnt, woher das Geräusch kam. Kam das Geräusch aus der irdischen Welt? Kam es aus meinen Gedanken? Kam es aus der Anderswelt und wurde mir in den Kopf gesetzt? Der Reality Check funktioniert zumeist sehr gut bei irdischen Geräuschen und nicht irdischen Geräuschen. Sobald ihr das feststellen könnt, sind wir schon sehr weit. Die Frage ist nun, für wen oder was ist die Botschaft, die man gehört hat? Falls diese aus euren Gedanken kommt, dann kommt die Botschaft vom Verstand. Der Verstand ist in uns genau wie der Risikomanager, er will uns auf eine Gefahr hinweisen und uns sagen, warum es wichtig oder klug ist, nicht der Herzensstimme zu folgen. Das dies zu Leid und Krankheit führen muss, erwähnt der Verstand der aus anerzogenen Ängsten argumentiert nicht. Wenn das Gehörte vom Herz kommt, dann will euch das Herz mitteilen, wohin euer Lebensweg gehen soll, so dass sich die Liebe, also das Paradies in euch mehr ausdehnen kann. Wenn ihr nach der Überprüfung wisst, dass dies alles weder mit dem Verstand, dem Herzen oder dem Seelenruf zu tun hat, dann ist dies eine Botschaft von außen. Falls ihr euch nun im Klaren darüber seid, dass ihr eine Botschaft von der Anderswelt aufgespürt habt, geht es nun nur noch darum zu erlernen diese wahrzunehmen und zu deuten. Da das Einbewusstsein mit euch in symbolischer Sprache spricht, werden stets die Symbole verwendet, die mit dem zu lösenden Thema korrelieren. Ihr selbst müsst euch also fragen, was löst das in mir aus und wem oder was soll ich helfen oder hilfreich sein?
Hellhören lernen ist keine Sache für einen Nachmittag. Es braucht Jahre, manchmal sogar Jahrzehnte, bis man seinen Geist so trainiert hat, dass man Lügen und die Wahrheit erlauschen kann und dass man auch die Botschaften der Anderswelt interpretieren und auch nutzen kann, um die Liebe auszudehnen. Alles beginnt jedoch mit dem Thema, wie kann ich Hören – Lauschen lernen. Hellhören lernen, kommt dann, wenn ihr perfekt im Hören und Lauschen lernen geworden seid.